Nr. 34, Mai - DS-InfoCenter
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D S – W E L T K O N G R E S S<br />
7. Down-Syndrom-Weltkongress in Sydney –<br />
ein großartiges Erlebnis<br />
Cora Halder<br />
Gerade zurückgekehrt aus<br />
Australien vom 7. Down-<br />
Syndrom-Weltkongress<br />
möchte ich hier gern meine<br />
Eindrücke wiedergeben. Es<br />
ist unmöglich, detailliert<br />
über alles zu informieren.<br />
Ich werde versuchen, eine<br />
allgemeine Übersicht über<br />
Themen und Tendenzen<br />
zu geben.<br />
Die Down-Syndrom-Organisation<br />
von New South<br />
Wales plant eine Zusammenfassung<br />
aller Vorträge<br />
des Weltkongresses in<br />
Buchform.<br />
In den folgenden Ausgaben<br />
von Leben mit Down-<br />
Syndrom werden einige<br />
der interessantesten Beiträge<br />
komplett veröffentlicht,<br />
u.a. der Vortrag von<br />
Dr. Loretta Giorcelli<br />
(Australien) über die schulische<br />
Integration und ein<br />
Beitrag von Prof. Jennifer<br />
Wishart (Schottland) über<br />
das Lernverhalten bei<br />
kleinen Kindern mit Down-<br />
Syndrom.<br />
6 Leben mit Down-Syndrom <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong>, <strong>Mai</strong> 2000<br />
Z<br />
um 7. Weltkongress für Down-Syndrom,<br />
der dieses Jahr in Sydney,<br />
Australien, stattfand, waren zirka 700<br />
Besucher gekommen. Nicht so viele wie<br />
bei den beiden vorigen Weltkongressen<br />
in Orlando (1993) oder in Madrid<br />
(1996). Der Grund ist sicherlich in der<br />
langen Anreise sowohl aus Europa wie<br />
auch Amerika und den damit verbundenen<br />
Kosten zu sehen.<br />
Aus Europa waren Vertreter von<br />
Down-Syndrom-Organisationen aus<br />
Malta, Italien, Spanien, Portugal und<br />
den Niederlanden angereist. Aus Irland,<br />
England und Belgien kamen einige der<br />
Referenten. Ich selbst hatte das Glück,<br />
Deutschland zu vertreten. Selbstverständlich<br />
waren die meisten Teilnehmer<br />
Australier, aus Neuseeland kamen mindestens<br />
70 Eltern und Fachleute nach<br />
Sydney und eine große Delegation reiste<br />
aus Südafrika an. Indonesien, Japan,<br />
Malaysia und Hongkong waren sehr gut<br />
vertreten, genauso wie Singapur, das im<br />
November 2003 der Gastgeber des 8.<br />
Down-Syndrom-Weltkongresses sein<br />
wird und schon kräftig die Werbetrommel<br />
rührte. Einzelne Gäste kamen aus<br />
den arabischen Ländern, aus Russland,<br />
der Slowakischen Republik oder Slowenien,<br />
Mexiko und Bolivien. Kanada und<br />
die USA schickten einige der Referenten.<br />
Themen und Tendenzen<br />
Auf dem Programm standen zirka 100<br />
Beiträge von 170 verschiedenen Referenten<br />
(Autoren). Wie das bei solchen<br />
großen Tagungen leider immer der Fall<br />
ist, werden die einzelnen Veranstaltungen<br />
parallel in vier oder fünf verschiedenen<br />
Räumen angeboten. So hatte man<br />
immer die Qual der Wahl und dauernd<br />
das Gefühl, etwas zu verpassen.<br />
Auffallend war auch in Sydney, dass<br />
das Thema Integration an sich kein Diskussionspunkt<br />
mehr ist. Schulische Integration<br />
findet fast überall statt. Es geht<br />
vielmehr darum, wie man wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse über das Down-Syndrom,<br />
sei es über die Sprachentwicklung,<br />
über Lernprozesse, Gedächtnisleistungen<br />
oder Verhaltensauffälligkeiten,<br />
am effektivsten den Lehrern vermitteln<br />
kann, damit diese die neuesten Erkenntnisse<br />
in ihrem Unterricht berücksichtigen<br />
können. Auch die Erstellung von individuellen<br />
Lernplänen für den einzelnen<br />
Schüler mit Down-Syndrom oder<br />
die Rolle des pädagogischen Assistenten<br />
wurde angesprochen.<br />
Diagnosevermittlung, das Zusammenleben<br />
in der Familie, eine Studie<br />
über das Verhalten der Geschwister, ein<br />
Geschwisterseminar, Unterstützung der<br />
Familien durch Elterngruppen, Hilfe bei<br />
Trauer und “loslassen lernen” waren ei-