Kapitel 13 - Bundesärztekammer
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Dokumentation zu <strong>Kapitel</strong> 11<br />
den Grundleistungsvolumen einerseits und kollektiven Wahlleistungen andererseits zu<br />
unterscheiden, die individuellen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen oder einem<br />
erhöhten Sicherheitsbedürfnis genügen.<br />
Hoppe zu KV 45-Zahlen: Die Bürokratie wuchert weiter<br />
<strong>Kapitel</strong><br />
Berlin, 04.12.2003: „Der ungebrochene Anstieg der Verwaltungsausgaben der Krankenkassen<br />
muss die Politik alarmieren. Denn mit der Ausweitung der Behandlungsprogramme<br />
für chronisch Kranke wird sich die Bürokratie der Kassen noch mehr verselbstständigen, als<br />
das jetzt schon der Fall ist. Daran wird auch die gesetzlich verfügte Budgetierung der<br />
Verwaltungsausgaben nichts ändern können“, kritisierte der Präsident der <strong>Bundesärztekammer</strong>,<br />
Prof. Dr. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, den Anstieg der Verwaltungskosten der<br />
Krankenkassen. Nach den aktuellen, vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung vorgelegten Zahlen zur Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
sind die Verwaltungsausgaben der Krankenkassen von Januar bis Ende September dieses<br />
Jahres um durchschnittlich drei Prozent gestiegen - und das, obwohl mit dem GKV-<br />
Modernisierungsgesetz die gesundheitspolitische Vorgabe besteht, dass die Verwaltungsausgaben<br />
nicht stärker als die beitragspflichtigen Einnahmen steigen dürfen.<br />
„Von Jahr zu Jahr erreichen die Verwaltungsausgaben der Kassen neue Rekordhöhen. Das<br />
sind Gelder, die dann für die Patientenbehandlung fehlen. Das muss man gerade denen<br />
sagen, die immer wieder schreien, wir hätten noch genug Reserven im System“, so der Ärztepräsident.<br />
Trotzdem würden die berechtigten Warnungen vor einer zunehmenden Bürokratisierung im<br />
Gesundheitswesen, vor allem durch die Behandlungsprogramme für chronisch Kranke<br />
(Disease Management-Programme), von den politisch Verantwortlichen nach wie vor ignoriert.<br />
Dabei werde inzwischen selbst von Krankenkassen moniert, dass die Programme zu<br />
viel kosten und nur wenig bringen. „Das Konzept der Disease Management-Programme ist<br />
völlig aus dem Ruder gelaufen und wird durch einen Wahnsinn an Bürokratie ad absurdum<br />
geführt“, kritisierte Hoppe. Der Einschätzung des Instituts für Gesundheits- und<br />
Sozialforschung, dass bei den Programmen nicht die Bekämpfung von Risiken, sondern vorwiegend<br />
deren Dokumentation im Vordergrund stehe, sei uneingeschränkt zuzustimmen.<br />
„Es ist absehbar, dass die Disease Management-Programme für die Verwaltungskosten der<br />
Krankenkassen und damit auch für Beitragssatzsteigerungen wie Katalysatoren wirken werden.<br />
Die Bürokratie wuchert weiter“, sagte Hoppe.<br />
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