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Kapitel 13 - Bundesärztekammer

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Der Ärztepräsident fordert den Handel zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit den<br />

alkoholischen Mixgetränken auf. „Es kann nicht angehen, dass Alcopops im Regal neben<br />

Saft und Limonade platziert werden. Dies signalisiert, dass die alkoholhaltigen Limonaden<br />

harmlos oder gar gesund seien“, so Hoppe. Der Handel dürfe das positive Image, das die<br />

Alcopops durch gezielte Werbung und niedrige Preise ohnehin schon bei Jugendlichen<br />

haben, nicht noch unterstützen. Zudem müsse stärker darauf geachtet werden, dass die<br />

Altersgrenzen beim Verkauf von Alcopops eingehalten werden, fordert Hoppe. „Es ist<br />

unverantwortlich, dass Händler Mixgetränke an 14-Jährige abgeben, obwohl diese nicht an<br />

unter 18-Jährige verkauft werden dürfen.“<br />

Hausärztemangel im Osten setzt sich fort Hoppe warnt vor<br />

Mindestversorgung mit Wartelistenmedizin<br />

Berlin, 24.02.2004: „Die Versorgungsdefizite in Ostdeutschland verschärfen sich zusehends.<br />

Schon jetzt kann mancherorts die flächendeckende hausärztliche Versorgung nicht<br />

mehr im ausreichenden Maße sichergestellt werden“, warnte heute <strong>Bundesärztekammer</strong>-<br />

Präsident Prof. Dr. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der<br />

Hausärzte in den neuen Bundesländern im Jahr 2003 erneut stark zurückgegangen, um insgesamt<br />

1,3 Prozent. Das geht aus der aktuellen Ärztestatistik der <strong>Bundesärztekammer</strong> für<br />

das Jahr 2003 hervor.<br />

Im gesamten Bundesgebiet waren Ende 2003 exakt 304.117 Ärztinnen und Ärzte in ihrem<br />

ärztlichen Beruf tätig. Der Zuwachs von einem Prozent gegenüber 2002 liegt damit wiederum<br />

unter den Steigerungsraten der Vorjahre. Besonders augenfällig ist der geringe Zugang<br />

an jungen Ärztinnen und Ärzten. Jeder vierte Medizinabsolvent entscheidet sich inzwischen<br />

für eine Tätigkeit außerhalb der Patientenversorgung.<br />

Der Nachwuchsmangel hat gravierende Auswirkungen auf die Alterstruktur der Ärzte.<br />

Waren im Jahre 1991 noch 27,4 Prozent der Ärzte unter 35 Jahre alt, so liegt dieser Anteil<br />

nunmehr bei 16,5 Prozent (2003). Dies entspricht einem Rückgang des Anteils junger Ärzte<br />

um 40 Prozent in nur 12 Jahren. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Ärzte, die 60 Jahre<br />

und älter sind, von 7,5 Prozent (1991) auf 11,6 Prozent (2003). Bei den niedergelassenen<br />

Ärzten ist der Anteil der mindestens 60-Jährigen sogar innerhalb eines Jahres von 17<br />

Prozent (2002) auf 18,4 Prozent (2003) gestiegen. Damit bestätigt sich der prognostizierte<br />

Trend einer so genannten Überalterung der deutschen Vertragsärzteschaft.<br />

„Die Nachwuchsentwicklung ist alarmierend. Denn ohne eine ausreichende Anzahl junger<br />

Ärzte werden wir die steigende Nachfrage nach ärztlichen Leistungen nicht decken können“,<br />

betonte Hoppe. Die Zunahme älterer Menschen in Dauerbehandlung und die bemerkenswerte<br />

Zunahme von chronischen Erkrankungen bei jüngeren Menschen, wie z.B.<br />

Allergien, erfordere eine größere Zahl von Ärzten, um den Behandlungserfordernissen<br />

gerecht werden zu können. „Wenn wir es nicht schaffen, den Abwärtstrend beim ärztlichen<br />

Nachwuchs zu stoppen, wird sich auf Dauer nur noch eine Mindestversorgung mit ausgeprägter<br />

Wartelistenmedizin aufrechterhalten lassen“, warnte Hoppe. Dieser Entwicklung<br />

könne man auch nicht mit der Anwerbung ausländischer Ärzte vor allem aus Osteuropa<br />

begegnen, wie dies offenkundig immer häufiger geschehe. Dadurch könne zwar der<br />

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