Ratgeber zur gesetzlichen Krankenversicherung - Bundesverband ...

14
Ich brauche für meine Gesundheit verlässliche Partner.
Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung, der vor allem
den Versicherten nützt
Für die Krankenkassen bedeutet das: Der Wettbewerb zwischen den Kassen
konzentriert sich nun nicht mehr auf das Werben um junge, gesunde und gut-
verdienende Mitglieder zu Lasten der alten und chronisch Kranken, sondern
auf die Qualität der Versorgung und die Effizienz bei der Verwendung ihrer
Finanzmittel. Mit dem einheitlichen Beitragssatz und der fairen Verteilung
der Beitragsmittel nach Krankheitsrisiken werden die bisherigen Wett-
bewerbsverzerrungen beseitigt. So kann der Wettbewerb zwischen den
Krankenkassen verschärft werden, ohne dass er zu Lasten von Kranken und
wirtschaftlich Schwächeren geht.
Krankenkassen können Prämien auszahlen, wenn sie Überschüsse erzielen,
sie müssen Zusatzbeiträge erheben, wenn die Finanzmittel, die ihnen der
Gesundheitsfonds für die Versorgung der Versicherten und ihre Verwaltung
zur Verfügung stellt, nicht ausreichen. Prämien und Zusatzbeiträge sind ein
wichtiges Signal im Kassenwettbewerb. Dies zwingt die Kassen dazu, durch
kluge Nutzung der neuen Vertragsmöglichkeiten und Tarifvarianten besonders
wirtschaftlich mit den Beiträgen der Versicherten umzugehen. Um
Härten zu vermeiden, darf ein zusätzlich erhobener Beitrag maximal ein
Prozent des beitragspflichtigen Einkommens ausmachen. Außerdem muss
die Krankenkasse ihre Mitglieder auf die Möglichkeit des Kassenwechsels
hinweisen: Die Erhebung eines Zusatzbeitrags oder die Auszahlung einer
Prämie an die Versicherten setzt ein deutlicheres Preissignal als die bisherigen
prozentualen Beitragssätze. Die allermeisten Versicherten kannten die
genaue Höhe ihres geleisteten Beitrags nicht. Durch die neu geschaffene
Transparenz werden die Kassen ihre Vertrags- und Tarifgestaltungsmöglichkeiten
viel stärker als bisher nutzen, um Kosten zugunsten ihrer Versicherten
einzusparen.