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Spielzeitheft 2011/12 - Theater Ingolstadt

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116 Das Mädchen aus der Feenwelt oder<br />

Der Bauer als Millionär<br />

von Ferdinand Raimund<br />

Romantisches Originalmärchen mit Gesang in<br />

drei Aufzügen<br />

Regie: Siegfried Bühr<br />

117<br />

Premiere am 22. Juni 20<strong>12</strong><br />

Feenwelt. – Hochmut kommt vor dem Fall: Es herrscht<br />

»dicke« Luft in der Geisterwelt. Die Feenkönigin<br />

schäumt vor Wut. Die Fee Lakrimosa will ihre Tochter<br />

nur mit dem Sohn der Feenkönigin vermählen.<br />

Zur Strafe für ihren Hochmut wird Lakrimosa solange<br />

auf ein Wolkenschloss verbannt, bis sich ihre Tochter<br />

Lottchen sich mit einem armen Mann vermählt. Zudem<br />

soll sie auf der Erde ausgesetzt werden.<br />

Vom Bauer zum Millionär: Lottchen kommt beim<br />

armen Bauer Wurzel unter. Dort lebt sie zwar arm<br />

aber glücklich, denn sie hat sich in den mittellosen<br />

Fischer Karl Schilf verliebt, nicht ahnend, dass sich<br />

in der Feenwelt eine verhängnisvolle Intrige anbahnt.<br />

Der böse Geist »Neid« verhilft Wurzel zu einem<br />

immensen Vermögen. Wurzel, jetzt Millionär, ist wie<br />

verwandelt. Plötzlich reich, verleugnet er seine<br />

Herkunft, wird herzlos und erhebt das Geld zu seinem<br />

Götzen. Für Lottchens Zukunft plant er sofort eine<br />

weitaus profitablere Partie. Diese hält aber unbeirrt<br />

an ihrer großen Liebe fest und wird von Wurzel<br />

verstoßen.<br />

Geld regiert die Welt: Jetzt kommt ein noch viel<br />

mächtigerer Dämon, »Der Hass«, auf den Plan. Durch<br />

einen Zauberring macht er auch Karl zu einem<br />

reichen Mann. Der Ringträger aber wird durch böse<br />

Magie vom Hass zerfressen und für Lottchen scheint<br />

nun endgültig alles verloren.<br />

Raimunds barocke Welt ist prall angefüllt mit der<br />

Pracht des Zaubertheaters, seine Stücke sind<br />

bevölkert mit Geistern, Feen, Furien und zahllosen<br />

allegorischen Figuren. Trotz allem Zauberhaftem<br />

wird der Blick freigegeben auf den modernen Menschen,<br />

auf Habgier, Rücksichtslosigkeit und Selbstbetrug.<br />

Am Ende siegt das »Gute« über alle düsteren Dämonen,<br />

freilich, im Spiegel der modernen kapitalhungrigen<br />

Welt und deren Jagd nach größtmöglichem Profit ein<br />

wahrhaft märchenhafter Schluss. Dass die Moral<br />

nicht auf der Strecke bleibt, ist nicht allein der Selbsterkenntnis<br />

der Protagonisten zu verdanken,<br />

vielmehr ist dazu ein enormer Aufwand an magischen<br />

Kräften nötig. Aber Raimund ist ein Zauberer,<br />

der Wunder möglich macht.<br />

Ferdinand Jakob Raimund, *1790 in Wien,<br />

†1836 in Pottenstein; gilt zusammen<br />

mit Nestroy als Hauptvertreter des Wiener<br />

Volkstheaters. Er schrieb acht Stücke,<br />

1814 wurde er ans <strong>Theater</strong> in der Josefstadt<br />

engagiert und 1817 ans <strong>Theater</strong> in<br />

der Leopoldstadt, wo er 1828 auch Direktor<br />

wurde. In der Uraufführung »Der Bauer<br />

als Millionär« am 10.11.1826 spielte<br />

Raimund die Rolle des Wurzel. Als<br />

Raimund von einem – fälschlicherweise<br />

von ihm für tollwütig gehaltenen – Hund<br />

gebissen wurde, erschoss er sich.<br />

Siegfried Bühr ist Schauspieler, Schauspielregisseur<br />

und Opernregisseur.<br />

Von 1979 bis 1984 war er Intendant am<br />

Zimmertheater Tübingen. Seit 1985<br />

arbeitet er als freier Regisseur u. a. am<br />

Schauspiel Köln, am Landestheater<br />

Tübingen, Maxim Gorki <strong>Theater</strong> Berlin,<br />

Thalia <strong>Theater</strong> Hamburg, Hessischen<br />

Staatstheater Wiesbaden, am Badischen<br />

Staatstheater Karlsruhe, an den<br />

Hamburger Kammerspielen, am <strong>Theater</strong><br />

Lindenhof Melchingen und am Opernhaus<br />

Kiel.<br />

Freilichtbühne im Turm Baur

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