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Grundlagen der Programmarbeit Programme des Jahres

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»Deutschland von oben«: Das<br />

Münchner Oktoberfest bei Nacht<br />

Hallig Nordstrand in <strong>der</strong> Nordsee<br />

70 I<br />

wenn es um kostenattraktive internationale Koproduktionen<br />

ging. Aber die Schnittmengen werden<br />

kleiner – für alle. Denn wenn Amerikaner beispielsweise<br />

kühne Regionen als Drehorte suchen, dann<br />

bleiben sie mittlerweile zuhause, es ist ja abenteuerlich<br />

genug zwischen Alaska (Eispanzer, noch)<br />

und dem Golf von Mexiko (Ölteppich, wie<strong>der</strong>). Die<br />

Briten begnügen sich im Natursektor mit verfilmten<br />

Bil<strong>der</strong>büchern – wir aber nicht! Die Franzosen<br />

setzen weiterhin auf opulente Dokudramen, die<br />

hierzulande wie in England und Amerika schon<br />

lange nicht mehr en vogue sind. Grundsätzlich<br />

will je<strong>der</strong> Partner bei gemeinsamen Projekten den<br />

Ton angeben und den Bezug zu seiner Heimat<br />

hergestellt wissen – und da ist <strong>der</strong> Produktionsort<br />

natürlich ein großer Verhandlungspunkt. So wie<br />

die Auswahl <strong>der</strong> Experten. Keine Koproduktion<br />

ohne Gefeilsche, wer wie viele muttersprachliche<br />

O-Ton-Geber bekommt. Keine Koproduktion ohne<br />

Gerangel, wo welche Umschaltpunkte bedient<br />

werden müssen. Keine Koproduktion ohne Gezerre<br />

um »Look and Feel« für seinen Slot.<br />

Gedächtnisprotokoll <strong>des</strong> Gesprächs mit <strong>der</strong> BBC:<br />

»Welches Dokuprogramm läuft im UK, das beson<strong>der</strong>s<br />

auffällig ist?«<br />

»Unsere Premiumprogramme aus dem Naturbereich.<br />

Aber auch ›Digging for Britain‹.«<br />

»Digging for Britain?«<br />

»Alle wichtigen archäologischen Ausgrabungen in<br />

England werden besucht, sehr jung.«<br />

2010.Jahrbuch<br />

»Mo<strong>der</strong>iert o<strong>der</strong> unmo<strong>der</strong>iert?«<br />

»Mo<strong>der</strong>iert: Eine 37-jährige Journalistin führt durchs<br />

Programm. Auch mo<strong>der</strong>iert: Unsere ›Story of England‹<br />

Michael Woods, ein bekannter Historiker, erklärt<br />

anhand eines Dorfes in Leicestershire die gesamte<br />

Geschichte Englands. Sehr erfolgreich!«.<br />

Mo<strong>der</strong>iert o<strong>der</strong> unmo<strong>der</strong>iert – die Frage steht<br />

immer am Anfang einer möglichen Zusammenarbeit.<br />

Das präsentierte Programm hat auch bei<br />

uns, bei »Terra X«, Karriere gemacht: Maximilian<br />

Schell entführt in die märchenhafte »Imperium«-<br />

Reihe, Sebastian Koch hat die »Superbauten«<br />

erklärt, Frank Schätzing das »Universum <strong>der</strong> Ozeane«.<br />

Und Dirk Steffens nimmt die Zuschauer bei<br />

den talentierten Tieren und faszinierenden Orten<br />

an die Hand. Mit Mo<strong>der</strong>atoren werden Dokus episodenhafter,<br />

direkter und persönlicher – aber bleiben<br />

in <strong>der</strong> Regel unverkäuflich. Je<strong>des</strong> Land hat für<br />

den Job vor <strong>der</strong> Kamera seine eigenen Helden,<br />

und nur in seltenen Fällen schaffen wir es, zwei<br />

Mo<strong>der</strong>atoren aus zwei Län<strong>der</strong>n durch die gleichen<br />

Sets zu schleusen (so wie Thomas Reiter und sein<br />

BBC-Pendant Iain Stewart für »Terra X: Expedition<br />

Erde« beziehungsweise »Power of the Planet«).<br />

Aber <strong>der</strong> große Vorteil von mo<strong>der</strong>ierten Dokus<br />

neben den kürzeren Aufmerksamkeitsspannen:<br />

Egal, wo und wie <strong>der</strong> Berichtsgegenstand liegt,<br />

<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator ist einer von »uns« und sorgt für<br />

den Bezug zu seinen Landsleuten und für die<br />

Einordnung in »unser« Wertesystem.

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