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Grundlagen der Programmarbeit Programme des Jahres

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Reinhold Elschot<br />

Leiter <strong>der</strong> Hauptredaktion<br />

Fernsehspiel<br />

Lina (Nina Kunzendorf) und<br />

Uli (Peter Simonischek) in<br />

»Liebesjahre«<br />

»Ich habe es dir nie erzählt«:<br />

Andi (Roeland Wiesnekker) und<br />

Carla (Barbara Auer) wollen Andis<br />

Tochter schützen<br />

80 I<br />

Vom Glück <strong>des</strong> Erzählens<br />

Der Fernsehfilm <strong>der</strong> Woche im ZDF<br />

Heißt es nicht, um Aristophanes zu bemühen,<br />

Eulen nach Athen tragen, wenn man noch<br />

einmal schreiben will über den Fernsehfilm<br />

<strong>der</strong> Woche, jenen Platz für exzellentes Erzählfernsehen<br />

im ZDF und überhaupt, gern<br />

gesehen, positiv kritisiert und immer wie<strong>der</strong><br />

prämiert? Es ist ja, soviel ist richtig, alles<br />

gesagt, eigentlich – und doch: nein.<br />

Denn <strong>der</strong> Sendeplatz muss sich, wie <strong>der</strong> Fernsehfilm<br />

überhaupt, immer wie<strong>der</strong> neu erfinden: Er<br />

muss vielfältig sein und doch in seiner Vielfalt bei<br />

sich bleiben, er muss verlässlich sein und doch<br />

überraschend, er muss Gewohnheiten schaffen<br />

und doch verstören, er muss zum Mitfühlen animieren<br />

und doch das Mitdenken for<strong>der</strong>n, er muss<br />

spannend sein und doch entlastend, er muss uns<br />

lachen machen und doch fühldenkend, er muss<br />

ernst sein und doch leicht, er muss vom Leben<br />

und <strong>der</strong> Gesellschaft handeln, kurzum: Er muss all<br />

das haben, halten und können, was das Erzählen<br />

im Fernsehen ausmacht. Er muss substanziell<br />

unterhaltsam sein. Am besten ist er dann, wenn<br />

er die Erwartungen <strong>des</strong> Publikums übertrifft: noch<br />

intensiver, noch interessanter, noch tiefer, noch<br />

besser als angenommen. Wer die Erwartungen<br />

nur, sagen wir: bedient, <strong>der</strong> ist selbst bald bedient.<br />

2010.Jahrbuch<br />

Erst das Einssein von Attraktivität und Anspruch,<br />

von Seele, von gefühltem Leben mitten in Thriller<br />

und Komödie macht die Erfolge <strong>des</strong> Fernsehfilms<br />

<strong>der</strong> Woche aus. Und er muss, an<strong>der</strong>er Aspekt,<br />

wissen, dass das Erzählen heute nicht mehr das<br />

Erzählen morgen sein wird.<br />

Über einem Prospekt dieses spannendsten Sendeplatzes<br />

für das Erzählfernsehen <strong>der</strong> Republik<br />

könnte stehen: Glück. Wir möchten unsere Zuschauer<br />

glücklich machen – im Kopf o<strong>der</strong> im Herzen,<br />

im Idealfall da und dort. Dazu bedarf es einigen<br />

Aufwands: intellektuell, emotional, finanziell.<br />

Erzählt wird immer und jeweils konkret, hier also<br />

ein beherzter Griff in die große, schöne Wun<strong>der</strong>tüte<br />

<strong>des</strong> neuen Fernsehfilms <strong>der</strong> Woche, im Herbst<br />

2010 produziert und bald im Programm.<br />

Da sind die »Liebesjahre«, ein herausragen<strong>des</strong><br />

Post-Ehedrama von Matti Geschonneck, eines<br />

Regisseurs, dem das ZDF – Kontinuität! – viele<br />

exzellente Filme verdankt, ein Vierpersonenstück<br />

voller Leben und Lebensschmerz, voller Hoffnungen<br />

und geplatzter Träume mit Iris Berben,<br />

Peter Simonischek, Nina Kunzendorf und Axel<br />

Milberg. Dann »Ich habe es Dir nie erzählt«,<br />

das Drama einer alleinerziehenden Mutter, Bar-

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