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Grundlagen der Programmarbeit Programme des Jahres

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nicht konkurrenzfähig, erst recht nicht mit Einführung<br />

<strong>der</strong> D-Mark. So auch das »SKET« in Magdeburg,<br />

die ehemaligen Krupp-Gruson-Werke, die<br />

im Krieg schwer zerstört wurden. Später wurde<br />

daraus ein volkseigener Betrieb unter dem Namen<br />

»SKET«. Im Schwermaschinenkombinat »Ernst<br />

Thälmann« wurden Kräne produziert, ganze Stahlwerke.<br />

Hauptabnehmer war Osteuropa. Ein DDR-<br />

Vorzeigewerk wollten und sollten sie sein …<br />

»Thälmann-Werker« zu sein, das war etwas, worauf<br />

die Magdeburger stolz waren. Auch Elmar<br />

Skubovius. Doch als Leiter <strong>des</strong> Büros <strong>des</strong> Generaldirektors<br />

kannte er auch die Schattenseiten:<br />

»Auch dass wir hier die halbe Stadt Magdeburg<br />

mit Essen versorgt haben. Alle Krankenhäuser,<br />

alle Kin<strong>der</strong>einrichtungen, die Schulspeisung –<br />

alles wurde hier produziert. Auf unsere Kosten<br />

wohlgemerkt. Das alles sind so Dinge, die nicht<br />

gut gehen konnten.« Es ging nicht gut. »SKET« ist<br />

mit <strong>der</strong> Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion<br />

eingegangen.<br />

Theo Waigel:<br />

»Unter den gegebenen Umständen, die wir vorfanden,<br />

war die Entscheidung richtig und notwendig.<br />

Dass sie auch da und dort Verlierer mit sich bringt,<br />

ist wahrscheinlich unvermeidlich. Insgesamt ist<br />

die ganz große Mehrheit <strong>der</strong> Deutschen Gewinner<br />

dieses Prozesses.«<br />

Aber wir haben auch die Erfolgsgeschichten<br />

gefunden: »Vita Cola« in Schmalkalden. Nach<br />

<strong>der</strong> Wende wollte niemand das koffeinhaltige<br />

Getränk kaufen. Die Marke verschwand. Doch<br />

inzwischen gibt es sie wie<strong>der</strong>, in Thüringen sogar<br />

als Marktführer.<br />

Der wohl aufregendste Drehtag war <strong>der</strong> Himmelfahrtstag.<br />

Wir hatten die Genehmigung, unsere<br />

Geld-Wand vor <strong>der</strong> Leipziger Nikolaikirche aufzubauen.<br />

Dort, wo 1989 die Rufe »Wir sind das<br />

Volk« schallten, später »Wir sind ein Volk« und<br />

schließlich auch »Kommt die D-Mark, bleiben wir,<br />

kommt sie nicht, gehen wir zu ihr«. Hier wollten<br />

wir die Menschen von <strong>der</strong> Straße befragen. Wir<br />

haben es »Vox-Pop deluxe« genannt: Was haben<br />

die Menschen damals empfunden, welche Ängste<br />

begleiteten die Einführung <strong>der</strong> D-Mark? Welche<br />

Erinnerungen haben sie an das alte und an das<br />

neue Geld?<br />

Was wir erlebten, überwältigte uns. Wir haben die<br />

Menschen aufgefor<strong>der</strong>t, die Wand aufzubauen.<br />

Vier Frauen erklärten sich bereit. Das Puzzeln fiel<br />

ihnen schwer, aber die Deutsche Einheit war bei<br />

ihnen längst vollzogen: Die vier Frauen – zwei<br />

aus Bayern, zwei aus Sachsen – haben sich letztes<br />

Jahr im Sardinienurlaub kennengelernt. Nun<br />

wollen sie sich regelmäßig treffen, Freundinnen<br />

sind sie geworden. Fragen nach Spannungen<br />

zwischen Ost und West irritierten sie.<br />

Als die D-Mark kam<br />

Das Team auf dem Leipziger<br />

Nikolaikirchplatz: die Autoren mit<br />

Kameramann Roland Rippl, Kamerassistenten<br />

Dirk Schittkowski<br />

und Peter Schuster.<br />

Nicht immer klar, wo hinten o<strong>der</strong><br />

vorne ist: die Wand mit dem<br />

Ost- und Westmarkschein<br />

I 101

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