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Grundlagen der Programmarbeit Programme des Jahres

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Frank Schätzing katapultiert sich<br />

in die ferne Erdvergangenheit,<br />

als eine drei Kilometer dicke<br />

Eisschicht den Planeten überzog<br />

Vor viereinhalb Milliarden Jahren<br />

kam es auf <strong>der</strong> Erdumlaufbahn<br />

zum Crash: Die Erde stieß mit<br />

ihrem Schwesterplaneten Theia<br />

zusammen. Theia überstand die<br />

Katastrophe nicht, ihre Reste vergrößerten<br />

die Erde und bildeten<br />

den Mond<br />

68 I<br />

akribisch, mit mo<strong>der</strong>nsten Forschungsmethoden<br />

– ein gigantisches Projekt. Natürlich kann<br />

die Erkenntnishöhe mo<strong>der</strong>ner Naturwissenschaft<br />

nicht unmittelbar ins Fernsehen übersetzt werden,<br />

auch weil Verständlichkeit und Zugänglichkeit<br />

nicht das primäre Ziel von Forschung sind. Doch<br />

die Forscher zu zeigen und ein Gefühl für ihre<br />

Arbeit zu schaffen, ist uns immer wie<strong>der</strong> ein Anliegen.<br />

Und so war unsere Kamera live dabei, als <strong>der</strong><br />

Tauchroboter <strong>des</strong> deutschen Forschungsschiffs<br />

Meteor in 3 000 Metern Tiefe die heißen Schlote<br />

<strong>der</strong> schwarzen Raucher messen konnte: 407 Grad<br />

Celsius, so heißes Wasser wie hier am so genannten<br />

Drachenschlund wurde noch nirgends auf <strong>der</strong><br />

Welt gemessen, einer <strong>der</strong> magischen Momente in<br />

unserem Dreiteiler.<br />

»Universum <strong>der</strong> Ozeane« (Gruppe 5 Filmproduktion<br />

Köln, Regie Stefan Schnei<strong>der</strong>) ist eine<br />

internationale Koproduktion, für die wir ARTE und<br />

National Geographic US als Partner gewinnen<br />

konnten. Fast drei Millionen Euro stecken in dem<br />

Projekt, das entspricht dem Minutenpreis eines<br />

gut ausgestatteten deutschen Fernsehfilms. Das<br />

sieht man dem Programm auch an. Ich bin <strong>der</strong><br />

festen Überzeugung, dass die Weltmeere und die<br />

Wissenschaft im Fernsehen diese finanzielle Zuwendung<br />

verdient haben. Wir haben vor einigen<br />

Jahren damit begonnen, beson<strong>der</strong>e »Terra X«-<br />

2010.Jahrbuch<br />

<strong>Programme</strong> mit großem Aufwand zu produzieren,<br />

ähnlich dem Product Value von Show und Fiktion,<br />

und diese Neuorientierung und Nobilitierung im<br />

Genre <strong>der</strong> Bildungsdokumentation hat sich wahrlich<br />

bezahlt gemacht. Dazu gehört auch, dass die<br />

aufwändigen Computeranimationen inzwischen<br />

am Fernsehstandort Deutschland entstehen, noch<br />

vor einigen Jahren waren wir gezwungen, die CGI-<br />

Sequenzen in England produzieren zu lassen.<br />

Unsere »Terra X«-<strong>Programme</strong> am Sonntagabend<br />

sollen nicht allein die akademische Elite ansprechen,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem jene, die sich (weiter-)<br />

bilden wollen. Vermitteln, Gestalten und Erinnern<br />

von Weltbildung ist Kultur, wie wir sie interpretieren.<br />

»Terra X« ist Primetime-Femsehen, mit<br />

großer Wertschätzung beim Publikum und einer<br />

beson<strong>der</strong>s hohen Akzeptanz beim jungen Publikum.<br />

Wir hatten gerade im Jahr 2010 mit den<br />

Reihen »Superbauten«, »Deutschland von oben«<br />

und »Universum <strong>der</strong> Ozeane« spektakulär viele<br />

Zuschauer, teilweise über fünf Millionen. Manche<br />

wun<strong>der</strong>t noch immer, wie überaus erfolgreich Bildungsfernsehen<br />

heute sein kann.<br />

»Bildungsfernsehen, das nicht unterhält, ist nicht<br />

akzeptabel.« Das sagte mir einmal ein hoch angesehener<br />

Kulturredakteur <strong>der</strong> BBC. Unsere Losung<br />

dazu lautet: Nur wer fasziniert ist, lernt auch.

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