Friesia X, 4-5
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Uberarbeitung von Helotium FR. durch DENNIS (1964) offensichtlich<br />
keine bessere Abgrenzung von Hymenoscyphus S. F. GRAY gegeniiber<br />
Pezizella FUCKEL moglich war, denn DENNIS schrieb bereits (1956):<br />
"No sharp dividing line exists between Pezizella and Helotium ..."<br />
und wiederum (1968): "It is difficult to find a clear-cut distinction<br />
between Pezizella and Hymenoscyphus but in the latter the asci tend<br />
to be longer, 70 li long and more, and the ascospores are longer, over<br />
12 ;li long, or relatively broader".<br />
Den Pilz auf Knospenschuppen der Rotbuche (Fagus sylvatica L.)<br />
beschrieb JAAP als Ciboria jagi. Es ist aus der Originalbeschreibung<br />
nicht ersichtlich, was J AAP dazu bewegte, seinen Pilz in der Gattung<br />
Ciboria unterzubringen, denn alle Fakten sprechen gegen eine solche<br />
Zugehorigkeit : Das Substrat als solches, das Nichtvorhandensein<br />
eines stromatisierten Wirtsgewebes, das hymenoscyphoide Excipulum<br />
etc.<br />
Die nahe Verwandtschaft von ((Ciboria" jagi zu Helotium gemmarum<br />
BOUDIER hat VON HOHNEL (1918) bald erkannt und den Pilz als<br />
Helotium gemmarum forma jagi (JAAP) VON HOHNEL bezeichnet. Als<br />
ich ihn zum ersten Mal fand, glaubte ich auch zunachst nur eine Form<br />
von P. gemmarum in Handen zu haben. Nach genauerem Studium und<br />
nach einigen weiteren Kollektionen bin ich heute allerdings zur trberzeugung<br />
gelangt, dass es sich um eine gute Art handelt, die einen<br />
eigenen Namen rechtfertigt. Die vellige Synonymie von P. gemmarum<br />
(BOUDIER) DENNIS mit Ciboria jagi JAAP, wie sie von SCHIEFER<br />
DECKER vertreten wird, halte ich nicht fUr zutreffend.<br />
UNTERSUCHTES MATERlAL<br />
Von beiden Arten wurden folgende Kollektionen im Frischzustand<br />
untersucht:<br />
Pezizella gemmarum (BOUDIER) DENNIS (1956).<br />
Auf Knospenschuppen:<br />
a) von Populus nigra L.: Littenheid TG, am Bach, 590 m U. M.,<br />
leg. W. M. 15.4.1973 (WM 236),<br />
b) von Populus canadensis MOENCH bzw. Hybride mit Populus<br />
nigra L.:<br />
Frauenfeld TG, Nåhe MurgmUndung, 385 m UM., leg.<br />
W. M. 15.4.1972 (WM 95).