special - Alu-web.de
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WIRTSCHAFT<br />
mer <strong>de</strong>s Ofens gefüllt, dort vorgewärmt und<br />
getrocknet. Nach<strong>de</strong>m die Kammer mit <strong>de</strong>m<br />
Rücklaufmaterial befüllt wur<strong>de</strong>, wird bereits<br />
flüssiges Metall von <strong>de</strong>r Hauptkammer<br />
in die Chargierkammer gepumpt. Der Füllstand<br />
steigt an und das Einsatzmaterial wird<br />
geschmolzen. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n die beim<br />
Vorwärmen entstehen<strong>de</strong>n energiehaltigen<br />
Schwelgase (am Rücklaufmaterial anhaften<strong>de</strong><br />
Schmierstoffe) in die Hauptkammer geführt<br />
und dort als Energieträger genutzt. Anschließend<br />
wird die <strong>Alu</strong>miniumschmelze in einem<br />
optimierten Übergabeprozess in <strong>de</strong>n Gießofen<br />
überführt und vergossen.<br />
Der Energiebedarf für das Recycling <strong>de</strong>r<br />
<strong>Alu</strong>miniumlegierungen liegt<br />
mit rund 600 kWh/t bei nur<br />
etwa fünf Prozent <strong>de</strong>s Energiebedarfes,<br />
<strong>de</strong>r zur Herstellung<br />
von Hüttenaluminium notwendig<br />
ist. Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r<br />
Logistikaufwand durch Transporte<br />
beim werksinternen Recycling<br />
vergleichsweise gering.<br />
„Bei<strong>de</strong>s wirkt positiv auf <strong>de</strong>n<br />
Klimaschutz, da große Mengen<br />
an CO 2 eingespart wer<strong>de</strong>n“, so<br />
Vieweg. Durchschnittlich fünf<br />
Lkw-Fahrten je Woche zum<br />
Transport <strong>de</strong>s Rücklaufmaterials<br />
wer<strong>de</strong>n so vermie<strong>de</strong>n.<br />
Recycling ist in Deutschland<br />
mit etwa zwei Dritteln<br />
<strong>de</strong>s erzeugten Materials eine<br />
<strong>de</strong>r wesentlichen Rohstoffquellen für die heimische<br />
Industrie. Die Gießerei von Otto Fuchs<br />
bezieht vier Fünftel <strong>de</strong>s eingesetzten <strong>Alu</strong>miniums<br />
aus Rücklaufmaterialien <strong>de</strong>s internen<br />
Fertigungsprozesses. Das „Inhouse“-Recycling<br />
von Überschüssen aus <strong>de</strong>r Produktion –<br />
Grate, Pressreste o<strong>de</strong>r Späne – generiert neben<br />
<strong>de</strong>n positiven Auswirkungen auf <strong>de</strong>n<br />
Klimaschutz auch erhebliche wirtschaftliche<br />
Vorteile wie Absicherung <strong>de</strong>r Vormaterialversorgung,<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r Flexibilität o<strong>de</strong>r<br />
Senkung <strong>de</strong>r Logistikkosten.<br />
Energieschonen<strong>de</strong> Metallverarbeitung<br />
durch Wärmerückgewinnung<br />
Das Wärmerückgewinnungssystem im Stammwerk<br />
ist ein weiteres Beispiel für die Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Energie- und Ressourceneffizienz.<br />
„Mit Hilfe <strong>de</strong>r Wärmerückgewinnung aus<br />
Rauchgas konnten wir seit September 2010<br />
über vier Millionen Kilowattstun<strong>de</strong>n Energie<br />
einsparen und <strong>de</strong>n Ausstoß um 985 Tonnen<br />
Kohlendioxid verringern“, erläuterte Harald<br />
Dewinklo, Prokurist und Leiter Einkauf bei<br />
Otto Fuchs.<br />
Schmie<strong>de</strong>prozess von <strong>Alu</strong>-Rä<strong>de</strong>rn<br />
Bei <strong>de</strong>m neuen, in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
ONI Wärmetrafo GmbH aus Lindlar entwickelten<br />
Verfahren wird das bis zu 900 °C<br />
heiße Rauchgas über einen frequenzgeregelten<br />
Heißluftventilator aus <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n<br />
Kamin angesaugt und über einen Wärmetauscher<br />
geleitet. Die zurückgewonnene Wärme<br />
wird für die Warmwasserbereitung genutzt.<br />
Dadurch wird das Kesselhaus entlastet und<br />
Nutzenergie unabhängig von diesem bereitgestellt.<br />
„Die Rückgewinnung thermischer Energie<br />
minimiert <strong>de</strong>n Primärenergieverbrauch,<br />
reduziert überflüssige CO 2 -Emissionen und<br />
erfüllt energiewirtschaftliche und ökologische<br />
Ziele“, betonte Dewinklo.<br />
Die als Baukastensystem entwickelte Lösung<br />
kann als Grundkonzept für Betriebe mit vergleichbaren<br />
Öfen und Warmwasserbetriebsnetzen<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n. Der flexible Aufbau<br />
mit Regelkomponenten an <strong>de</strong>n einzelnen Bausteinen<br />
ist beliebig kombinierbar.<br />
Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r aus <strong>Alu</strong>minium<br />
für klimaschonen<strong>de</strong> Mobilität<br />
Die Begrenzung <strong>de</strong>s CO 2 -Ausstoßes von Pkw<br />
ist für eine klimaschonen<strong>de</strong> Mobilität nicht<br />
nur ein europäisches, son<strong>de</strong>rn zunehmend<br />
auch globales Thema. Der Kraftstoffverbrauch<br />
von Pkw ist von zahlreichen Faktoren abhängig,<br />
vor allem aber vom Gewicht: 36 Prozent<br />
<strong>de</strong>s Kraftstoffverbrauchs ist gewichtsbedingt.<br />
Leichtbau trägt daher entschei<strong>de</strong>nd dazu bei,<br />
einen geringeren Verbrauch bzw. eine höhere<br />
Nutzlast bei Fahrzeugen zu erreichen und damit<br />
auch die Abgasbelastung zu reduzieren.<br />
„Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r aus <strong>Alu</strong>minium sind ein<br />
beliebtes Designelement an Fahrzeugen und<br />
leisten beson<strong>de</strong>rs bei großen Radabmessungen<br />
einen signifikanten Beitrag zur Gewichtseinsparung<br />
und damit zur Minimierung <strong>de</strong>r CO 2 -<br />
Emissionen“, beschreibt Bernd Velten, Leiter<br />
Technischer Vertrieb und Marketing bei Otto<br />
Fuchs das verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Element von Mobilität,<br />
Design und Klimaschutz.<br />
Der Gewichtsvorteil eines Schmie<strong>de</strong>ra<strong>de</strong>s<br />
liegt bei etwa 15 Prozent gegenüber einem<br />
Gussrad (durchschnittliches Gewicht ca. 11<br />
kg), was zu einem Gewichtsunterschied von<br />
netto 1,65 Kilogramm führt. Das be<strong>de</strong>utet<br />
eine Emissionsreduzierung von circa 0,165<br />
Gramm CO 2 je Rad und Kilometer Fahrleistung.<br />
Die Einsparung setzt sich aus zwei<br />
Teilen zusammen, jeweils im Vergleich zu<br />
gegossenen <strong>Alu</strong>-Rä<strong>de</strong>rn: zum einen aus <strong>de</strong>r<br />
direkten Verbrauchsmin<strong>de</strong>rung infolge <strong>de</strong>r<br />
Gewichtseinsparung, zum an<strong>de</strong>ren<br />
aus <strong>de</strong>r Einsparung an<br />
Primärenergie zur Erzeugung<br />
von Hüttenaluminium. Für<br />
das auf die Herstellung geschmie<strong>de</strong>ter<br />
<strong>Alu</strong>-Rä<strong>de</strong>r spezialisierte<br />
Unternehmen Otto<br />
Fuchs – Fertigungsvolumen<br />
jährlich 1,6 Mio. Rä<strong>de</strong>r – errechnet<br />
sich bei einer durchschnittlichen<br />
Fahrleistung von<br />
15.000 Jahreskilometern eine<br />
direkte Einsparung von jährlich<br />
4.000 Tonnen CO 2 plus<br />
weiteren 24.000 Tonnen CO 2<br />
dadurch, dass 2.600 Tonnen<br />
weniger Hüttenaluminium benötigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n 1960er Jahren erfand<br />
Otto Fuchs die Kombination von sogenannten<br />
Gesenkschmie<strong>de</strong>n und Fließdrücken als<br />
wesentliche Voraussetzung für die Fertigung<br />
einteiliger Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r. Bis heute ist diese<br />
Technologie das technische Alleinstellungsmerkmal<br />
von Otto Fuchs im hart umkämpften<br />
Markt <strong>de</strong>r Pkw-Rä<strong>de</strong>r aus <strong>Alu</strong>minium.<br />
Die Technologie <strong>de</strong>r Schmie<strong>de</strong>radherstellung<br />
baut auf jahrzehntelangen Erfahrungen<br />
auf. Im Zuge <strong>de</strong>r politisch und öffentlich gewollten<br />
Gewichtsreduzierung bei <strong>de</strong>r PKW-<br />
Herstellung wer<strong>de</strong>n ihre Möglichkeiten <strong>de</strong>utlich<br />
höher bewertet. Ganz beson<strong>de</strong>rs gilt dies<br />
für innovative Fahrzeuge mit Elektroantrieb,<br />
<strong>de</strong>nn die Reichweitenproblematik erfor<strong>de</strong>rt<br />
maximale Anstrengungen bei <strong>de</strong>r Gewichtseinsparung.<br />
Außer<strong>de</strong>m erlauben Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r<br />
die Herstellung aerodynamisch günstiger<br />
und trotz<strong>de</strong>m leichter Rä<strong>de</strong>r und senken somit<br />
im doppelten Sinne <strong>de</strong>n Fahrwi<strong>de</strong>rstand.<br />
Hintergrundinformationen und Best-<br />
Practice-Beispiele zu weiteren Anwendungen<br />
von NE-Metallen wie <strong>Alu</strong>minium,<br />
Kupfer, Zink fin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Internetportal<br />
von „Metalle pro Klima“ unter<br />
www.metalleproklima.<strong>de</strong>.<br />
■<br />
ALUMINIUM · 7-8/2013 17