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zuhause romanes gesprochen und sonst<br />
deutsch, das heißt sie kommen in ein Land,<br />
dessen Sprache sie gar nicht beherrschen.<br />
Sie haben ganz klar ihre Perspektive in<br />
Deutschland gesehen, ihre Schulausbildung<br />
da gemacht, Ausbildungen angefangen, aus<br />
denen sie herausgerissen worden sind. Das<br />
größte Problem ist erstmal, hier ihre Ausbildung<br />
fortzuführen. Im Fall von Schule sieht<br />
das sehr häufig so aus, dass sie aufgrund der<br />
Sprachdefizite in Schulen für geistig Behinderte<br />
eingestuft werden, was viele von ihnen<br />
auch einfach verweigern, da sie sich völlig<br />
deplatziert fühlen und insofern verzichten<br />
sie völlig auf weiterführende Schulen. Arbeit<br />
zu finden in Serbien, wo sowieso eine<br />
unheimlich hohe Arbeitslosigkeit herrscht,<br />
ist so schwierig, dass doch der Großteil der<br />
Jugendlichen, denen ich begegne, wenn ich<br />
in der Romasiedlung bin, auf der Straße sitzt<br />
und eigentlich nichts tut, gar nichts. Außer<br />
den ganzen Tag darüber nachzudenken, wie<br />
sie wieder nach Deutschland kommen. Also<br />
ich würde sagen, Perspektivlosigkeit, das ist<br />
das richtige Wort.<br />
Es gibt in Belgrad immer wieder Übergriffe<br />
auf Roma. Wie werden Menschen,<br />
die so lange in Deutschland gelebt haben,<br />
mit der Bedrohung fertig, die hier<br />
wieder auf sie zukommt?<br />
Was ich immer wieder gehört habe von<br />
vielen Menschen, vor allem von denen, die<br />
gerade zurückgekehrt sind, ist eine unglaublich<br />
große Angst. Es gibt vor allem hier in<br />
Belgrad immer wieder Fälle von Übergriffen<br />
und Diskriminierung auf der Straße<br />
gegenüber Roma, von Graffitis „Tod allen<br />
Zigeunern“ bis hin zu physischen Angriffen.<br />
Die meisten, mit denen ich gesprochen habe,<br />
trauen sich überhaupt nicht auf die Straße<br />
zu gehen, sie verkriechen sich in ihre Siedlung,<br />
zwischen ihren eigenen Leuten und<br />
können sich gar nicht vorstellen, überhaupt<br />
107<br />
vinu, da ne mogu tamo da žive, gde žele!<br />
Da deportaciju ne treba kritikovati zbog<br />
siromaštva ili zbog loših uslova za život,<br />
nego iz razloga zato što je to nasilje nad slobodnom<br />
odlukom čoveka i protiv je prava<br />
samoopredeljenja.<br />
Za mene kao filmsku stvarateljku je u svakom<br />
slučaju najvažnija odgovornost, da ne<br />
sledim poziciju gde je najveća beda i koje bi<br />
sada slike najviše pokrenule gledaoce i publiku,<br />
nego da sačuvam autonomiju čoveka.<br />
Bitno je da ne radimo filmove o ljudima,<br />
nego da ljudima damo priliku da sami<br />
pričaju o svome položaju i pokažu situaciju<br />
iz svoje perspektive. Mislim da filmovi koji<br />
se bave stvarnosti ljudskog života uvek trebaju<br />
da budu zajednički proces između onih<br />
kojih se tiče tj. protagonista i snimatelja.<br />
Treba da bude jedan tim, u idealnom slučaju<br />
ljudi sami mogu da pričaju o svojim stvarima,<br />
a ne to da rade drugi za njih.<br />
linkovi:<br />
http://www.roma-kosovoinfo.com/<br />
http://www.ggua.de/<br />
Intervju je vodila i priredila Rena Rädle<br />
-No copyright - , 2007.