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Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,

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jüdischer Menschen durch den gestürzten Tyrannen und seine Schergen

vergleichen können! Die Kirche hat selbst zur Hexen-Verfolgung auf das

Schlimmste den Grund gelegt.

Der religiöse Glaube und die religiösen Dogmen der Kirchen sind auf

das Engste mit vielen abergläubischen Irrlehren in Beziehung geraten. Es ist

auch für die Kirchen, und namentlich für die katholische Kirche, die sich in

ihrer Leitung dessen gewiß ganz bewußt ist, sehr schwer, für ihre Anhänger

eine auch nur einigermaßen klare Abgrenzung zwischen Aberglaube und

Glaube, zwischen abergläubischem Brauchtum und magischen Handlungen

einerseits und den kirchlichen Kulten und Dogmen andererseits zu finden!

Wir sahen bei der Betrachtung der Yoga-Lehren schon, daß die Kirche

offenbar gezwungen ist, immer mehr Wundertaten zu verherrlichen und

Dogmen aufzustellen, die dem Nicht-Christen als so okkult erscheinen, daß

eine scharfe Abgrenzung zwischen religiösem Glauben und Aberglauben

nicht zu ziehen ist.

Und wer die katholische Hageographie (die Darstellungen der Heiligen)

aufmerksam betrachtet, sieht, daß nicht nur im Mittelalter viele Handlungen

der Heiligen für einen Nicht-Gläubigen nichts anderes waren als okkulte

oder psychisch abnormale Handlungen.

Gewiß ist sich die Kirche der Gefahren, die ihr vom Aberglauben, namentlich

vom Hexenaberglauben drohen, nicht nur bewußt; sie hat ja auch

stets versucht, gewisse abergläubische, unausrottbar erscheinende Kulte zu

sanktionieren und zu übernehmen. Aber immer ist sie in der schlechten

Lage, auch eigene Dogmen gegenüber dem Aberglauben nicht sicher

abgrenzen zu können.

Für einen um Erkenntnis ringenden Menschen, der mit klarem Verstand

die Dinge betrachtet, ist es daher ein oftmals erstaunliches Schauspiel, wie

die katholische Kirche vor allem dem sich in Brauchtum und magischen

Kulten zeigenden Hexen-Aberglauben vielfach hilflos gegenüber steht. Ja,

und wir werden das sogleich aus einem Gerichtsurteil erfahren, wie auch die

Diener der Kirche oftmals in tiefen Aberglauben verstrickt sind!

Wenn wir daher uns von dem wirklichen Wesen des Hexen-Aberglaubens

ein zutreffendes Bild machen wollen, so gehen wir am Besten von

der Einstellung der Kirchen zu dem Wesen des Aberglaubens aus, um dann

eine eigene Stellungnahme zu gewinnen.

Der Aberglaube und ganz besonders der Hexen-Aberglaube wird von

den Vertretern der Kirche gern so definiert, wobei wir für eine Reihe kaum

von einander abweichenden Stellungnahmen die prägnanteste wählen:

„Der Aberglaube ist der Glaube an die Wirkungen und Wahrnehmungen

naturgesetzlich unerklärlicher Kräfte, soweit diese nicht in den Religionslehren

begründet sind.“

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