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Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,

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DM (50 DM Provision davon bekommt der Rutengänger zu seinem hohen

Honorar) nicht zu hoch erscheinen.

Die kranke Frau aber muß zur Heilkundigen, damit dort ihr Leiden

gründlich untersucht und behandelt werde. Die Kurpfuscherin fragt erst

einmal die Kranke geschickt aus, nachdem sie mit den Angehörigen

gesprochen hat, und sie bezeichnet der Erstaunten bald den Sitz ihrer

Leiden, deren Ursache ihr noch unbekannt seien. Nun werden Wünschelruten

genommen und der Körper der Frau abgesucht. Es gibt deren viele,

die Radiästhetin erklärt, daß sie fast 100 derartige Ruten habe, und daß

jedem kranken Od-Strahl ein Stoff entspreche, daß also, wenn sich der

kranke Od-Strahl und die Ausstrahlung der Wünschelrute — sie sei aus

allen Metallen, sogar aus Gold für ganz schwere Krankheiten — treffen und

die „Heilkraft“ der Rutengeherin dazu käme, dann senke sich die Rute.

Auch wandte sie eine „Aggregat-Rute“ an, die wie eine große Zange

aussah, und an deren Spitze sie ein Glasröhrchen mit geheimnisvollen

Elementstoffen befestigte. Als alles dieses noch keine vollkommene

Klarheit brachte: „Euer Leiden sitzt sehr tief und muß sehr schwer sein“,

versuchte sie es mit dem Pendel, der alsbald in der schrecklichen „Krebs-

Linie“ schwang.

Mit teuren Tees eigener Anfertigung und mit einer Strahlen-Medizin,

dem „Phylaxsan U“, das in Sekundenschnelle, wie in der Gebrauchsanweisung

stand, die Schmerzen beseitigen werde, sollte sich die Kranke

täglich einreiben lassen. In dieser Medizin, die dann auch heimlich — „das

darf aber niemand wissen!!“ — als „Phylaxsan“ — täglich 11 Ampullen,

eine Packung 6,25 DM — „nur das Teure ist auch gut“ — mit einer

Injektionsspritze eingespritzt wird, seien Strahlen eingefangen. Diese sind

in Wasser und Alkohol nach einem radiästhetischen Verfahren festgehalten.

Aber, alles hilft nicht, die Kranke stirbt nach einigen Monaten an Krebs;

sie wäre zu retten gewesen, wenn nicht erst zu spät der prakt. Arzt

hinzugezogen worden wäre. So erlitt sie einen qualvollen Tod.

Das ist die eine Seite der radiästhetischen Betätigung, die andere,

vielfach, aber auch sehr versteckt betrieben, führt noch tiefer in den Sumpf

dieser Form des Okkultismus.

Das mystische Auspendeln von Photographien toter oder vermißter

Menschen, das Suchen nach dem Aufenthaltsort von Kriegsgefangenen im

weiten Rußland, das Aufsuchen von Naturschätzen, auch in den fernsten

Gegenden, ja sogar im Inneren Afrikas durch Pendel über eine Karte, das

sind einige dieser Dinge. Angeblich soll sich das Od des Menschen nicht

nur mit der Rute und dem Pendel feststellen lassen, ganz besonders fähige

Magier können diese Strahlen sogar angeblich sehen, nein, sie manifestieren

sich auch in dem photographischen Bild, ja sogar noch in der danach

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