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Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,

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des Erdmagnetismus noch nicht, wohl aber seine Wirkung bekannt ist. Die

„Erdstrahlen“ sollen mit den Änderungen des elektrischen oder des

magnetischen Erdfeldes identisch sein. Wüst-Wendler machten eingehende

Untersuchungen der Bodenleitfähigkeit, Wüst konstruierte ein kleines,

unscheinbares Magnetometer und Dr. Wetzel pries zum Verkauf den

„Gerameter“ 2) als „das seit Jahren objektive ,Erdstrahlen-Meßgerät‘“ an

und behauptete, daß damit der Nachweis der „Erdstrahlen“ als magnetische

Feldstörungen geführt worden sei.

Die Wissenschaft hatte zwei wesentliche Einwände:

1. Es ist bisher nicht gelungen, eine Koppelung von „Reizstreifen“ mit

magnetischen Störungen festzustellen (Brüche). Die Untersuchungen von

Wüst, die zu einem positiven Ergebnis kamen, sind von Gerlach hart

kritisiert worden, der schrieb, daß Wüst „viel Unsinn“ über erdmagnetische

Messungen geschrieben habe. Auch Brüche nannte die Methoden Wüsts

für einen Physiker teilweise unverständlich. Das „Gerameter“ — der angeblich

objektive „Erdstrahlmeß-Apparat“ — wurde als ein fehlerhaftes und

vollkommen unbrauchbares Gerät ohne jeglichen Wert bezeichnet (Bock).

2. Selbst wenn aber nun magnetische Feldstörungen von einem Rutengänger

überschritten oder gefunden würden, dann habe das auf ihn keinen

Einfluß. Weder der permanente Magnetismus, wie er in der freien Natur

vorkommt, hat einen Einfluß auf den Menschen (Pfleiderer), noch künstlich

hergestellte, hohe Energien aus künstlichen Magneten wirken, wie

Prokop-Sellier in einer Kritik der Arbeiten von Tromp dartaten. Sauerbruch

wies aber nach, daß auch beim Hineingehen in ein magnetisches Feld

die dann auftretende Reiz-Steigerung nicht ausreiche, um einen Reflex beim

Menschen auszulösen.

Selbst wenn man aber all dieses dennoch bejahen wollte, bliebe unverständlich,

warum dann ausgerechnet nur die Hand- und Arm-Muskulatur

beeinflußt werden sollte!

Die Radioaktivität: Die Radiästheten haben auch die radioaktiven

Strahlen für den Rutenausschlag als kausal bezeichnet; über den „Reizstreifen“

seien erhöhte Emanationen, also radioaktive selbststrahlende Zerfalls-

Erscheinungen eines radioaktiven Elementes festgestellt worden.

Die Physik hat gerade in den letzten Jahrzehnten auf diesem Gebiet

besondere Erfahrungen und Kenntnisse sammeln können. Unsinnig ist die

Behauptung, auch solche radioaktiven Strahlen träten gebündelt in scharf

umrissenen „Reizstreifen“ auf, denn auch sie strahlen radial. Eingehende

Untersuchungen mit den bekannten „Geiger-Müller-Zählrohren“, mit denen

sogar die einzelnen Korpuskular-Strahlen gezählt werden können, ergaben,

daß über „Reizstreifen“, die Rutengänger, darunter der Ruten-Obermeister

2) d. h. Anzeiger. Die Schriftleitung.

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