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Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,

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„Die Physik hat uns gelehrt, daß die Wirklichkeit der Dinge (das Ding an sich,

nach Kant) ganz anders ist, als wir sie uns vorstellen können. Der Mensch kommt

in der Erkenntnis an bestimmte, offenbar nicht überschreitbare Grenzen, die an

den Urgrund, die Ursubstanz, an das eigentliche Sein, oder wie man es noch

nennen will, rühren. Aber menschenähnliche Geister sind dies nicht. Die Geister

überlassen wir daher lieber unseren Märchen, an denen die Kinder noch eine

Freude haben können.“ (So: Dr. Ing. Titze ein Schweizer Hochschullehrer –

„Freies Volk“ – Bern 1956, Nr. 4, S. 3.)

Sehr interessant ist die Stellungnahme des großen Philosophen und

Psychiaters Dr. Carl Jaspers, Prof. in Basel, eines weltbekannten Wissenschaftlers!

Prof. Dr. Jaspers hat in Radio-Basel u. a. folgendes vorgetragen:

„Die Wahrnehmung von fernen Ereignissen ohne psychische Vermittlung, das

Erscheinen der Geister Verstorbener, die ohne kausale Mittelglieder erfolgende

Bewirkung materieller Vorgänge — all das, was man Hellsehen, Spiritismus und

Magie genannt hat — war jederzeit Anlaß zur Erregung. Heute untersucht man

diese Erscheinungen methodisch, das heißt, sucht mit wissenschaftlichen Mitteln

festzustellen, ob es sie überhaupt gibt. Unter dem Titel Parapsychologie hat man

eine neue Wissenschaft versucht. Die Frage: ist etwas dran? wird an uns gestellt

wie eine Prüfung auf unsere Vorurteilslosigkeit und Urteilskraft. Ich erzähle eine

Anekdote:

Um 1910 fand mein damaliger Chef, der Psychiater Nißl in Heidelberg, einen

Hellseher. Dieser zeigte im Restaurant dem verblüffenden Publikum, daß er den

auf einen kleinen Zettel geschriebenen Text, den man ihm zusammengeknüttelt

gab, in der geschlossenen Faust zu lesen vermochte. Nißl wollte den erstaunlichen

Tatbestand in einem Kreis bedeutender Naturforscher mit allen Mitteln exakten

Experimentierens täuschungslos feststellen. Professor Hans Driesch, der Parapsychologe,

war dabei und erwartete mit großem Vertrauen den Ausgang: endlich

soll nun einmal durch die Autorität weltbekannter Forscher — es war ein Nobelpreisträger

unter ihnen — einwandfrei die Tatsache des Hellsehens bestätigt

werden. Nachdem alles vorbereitet war, trat der Hellseher ein, ängstlich mit

Schweißperlen auf der Stirn — plötzlich stieß er heraus:

,Meine Herren, ich stehe hier vor dem Forum der Wissenschaft, ich will es

nur gleich sagen, es ist ein Trick.‘

,Seien Sie still‘, rief Nißl, ,machen Sie uns die Sache vor, wir wollen sehen, ob

wir den Trick entdecken.‘

Alle methodischen Vorbereitungen waren vergeblich gewesen. Erst beim

zweiten Mal entdeckte Nißl, und er allein, den einfachen Trick: Der Hellseher

vertauschte den zusammengeknüllten, beschriebenen Zettel mit einem anderen.

Den echten behielt er in der Hand, während er das leere Papierknäuel auf den

Kamin legte, auf diesen mit Gebärden höchster Spannung blickte, sich zu ihm hin

bewegte, wieder zurückging, und bei Wendungen der Umkehr den Zettel in seiner

Hand unbemerkt entfaltete und las.

Dieses Experiment lehrt erstens, daß zur Ausführung des einfachen Tricks

eine geübte Kunst gehört, nämlich die geschickte Entfaltung und das Lesen des

Zettels unter Ablenkung aller Zuschauer, zweitens aber, daß so etwas auch im

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