Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Koreferat über das in aller Welt schlagartig gefeierte Buch, anläßlich des
von ihm alsbald nach München einberufenen Neurologen-Kongresses. Ihre
Beweisführung hatte den wichtigen Erfolg, daß einstimmig die Resolution
Kräpelins angenommen wurde: die deutschen Neurologen müßten dies
Buch als „wissenschaftliche Beweisführung“ ablehnen; von Schrenck-
Notzing habe sich durch Schwindler täuschen lassen. Was alles dann Frau
Dr. von Kemnitz nach dem Erscheinen ihrer Schrift „Moderne Mediumforschung“
an Drohungen vom In- und Ausland erlebte, hat sie in dem 2.
Band ihrer Lebenserinnerungen angedeutet. Die Schrift löste damals bei den
führenden Okkultisten, die im Ausland zum Teil auch als Professoren an
den Hochschulen tätig waren, so großen Schrecken aus, daß man hoffte, die
Verfasserin auf einem Großen internationalen Kongreß im Herbst 1914 im
Herrenhaus in Berlin durch Überlassung eines Referates bei der Diskussion,
oder aber durch die nun notwendige, gründliche Durcharbeitung der
umfangreichen Okkultliteratur zu überwinden. Sie hatte das Thema gewählt:
„Ist Okkultismus eine Wissenschaft“. Der Ausbruch des Weltkrieges trat
aber dazwischen.
Ihre Schrift „Moderne Mediumforschung“ beginnt mit den Worten:
„Vor kurzem ist ein umfangreiches Werk von Dr. A. Freiherr von Schrenck-
Notzing „Materialisationsphänomene, ein Beitrag zur Erforschung der mediumistischen
Teleplastie“ erschienen, das geeignet ist, in weiten Kreisen und zwar nicht
nur bei Laien den Eindruck zu erwecken, als sei nun endlich der wissenschaftliche
Beweis erbracht, daß die Medien über unbekannte Kräfte verfügen, daß also das
spiritistische Dogma von dem Mittleramt der Medien zwischen Menschen und
Geisterwelt, sich aufbaut auf der wunderbaren Fähigkeit dieser Wesen eine
„transitorische Materie“ von ihrem Körper ausgehen zu lassen, sie zu formen, ihr
Leben zu geben und sie wieder verschwinden zu lassen. Der Verfasser sucht, uns den
„wissenschaftlichen“ Nachweis aus einer reichen Zahl von Versuchen abzuleiten,
und gibt uns eine Reihe von Bildern, dieser „unerforschten“ Substanz. Wollten wir
dem Werk gegenüber von vornherein einen ablehnenden Standpunkt einnehmen, nur
weil diese „Materialisationsvorgänge“ unserer wissenschaftlichen Denkweise
zuwiderlaufen, so würde Dr. Schrenck-Notzing uns mit Recht den Vorwurf des
„Apriorismus“ machen. Wir wollen uns deshalb im Gegenteil recht eingehend mit
seinem Buch beschäftigen.
V. Schrenck-Notzing hat im Jahre 1912 ein kritisches Referat geschrieben über
das Buch „Fotographie di Fantasmi“ unter dem Titel „Die Phänomene des
Mediums Linda Gazerra“. Wir sind also in der glücklichen Lage zu wissen, was er
selbst von einem „Forscher“ verlangt, der ein Werk über „Materialisationsphänomene“
veröffentlicht. Er schreibt auf S. 400 der genannten Abhandlung:
„Wenn man Tatsachen wie die vorliegenden, die ja eine ungeheuerliche
Anforderung an den gesunden Menschenverstand stellen, der staunenden Welt
verkündet, dann müssen dieselben wenigstens unter Bedingungen festgestellt
sein, die jede Möglichkeit einer anderweitigen mechanischen Erklärung ausschließen.“
42