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Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,

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gemeinen Fall so scheint mir, Täuschungen der unvollkommenen menschlichen

Psyche, die bei manchen Personen gelegentlich neben den Realitäten begleitende

Geister zeichnet.

Mit Entrüstung werden ,Geisterseher‘ diese materialistische Antwort auf die

gestellte Frage zurückweisen. Aber ich weiß nicht, ob Sie von einem Physiker eine

andere Antwort erwarten können, wenn Sie ihn zur Aussage zwingen. Lieber wird

er gar nichts sagen, die Aussage freundlich lächelnd verweigern, da dieser Gegenstand

nicht zu seinem Fachgebiet gehört. Kennen Sie übrigens die nette Anekdote

von dem Gelehrten, der gefragt wurde, ob es ein Jenseits gäbe! ,Ach‘, meinte

er, ,darüber mache ich mir jetzt keine Sorgen. Ich lasse mich überraschen.‘

Damit sind wir an einem Punkt angelangt, wo Sie mich vielleicht an Max

Planck erinnern wollen, den großen Physiker, der sich so eindeutig zu der Welt

des Glaubens bekannt hat. Vorsicht! Es ist richtig, daß Max Planck ein tiefreligiöser

Mensch war und daß er sich nie jenen Wegen genähert hat, die von

seiner Entdeckung des Wirkungsquantums aus schließlich zum Indeterminismus

führten. Aber es ist nicht richtig, wenn Planck gelegentlich als Anhänger einer

und nur einer Religionsgemeinschaft herausgestellt wird. Max Planck ist trotz

seines Glaubens an eine Vorsehung ein echter Wissenschaftler gewesen, der

z.B. ,Naturwunder‘ ablehnte, indem er sagte: ,Schritt für Schritt muß der Glaube

an Naturwunder vor der stetig und sicher voranschreitenden Wissenschaft

zurückweichen, und wir dürfen nicht daran zweifeln, daß es mit ihm kurz oder

lang zu Ende gehen muß.‘

Hier liegt der Kernpunkt der Auffassung, die jeder Naturwissenschaftler

derlei Fragen, wie der nach den Geistern, entgegenstellen wird. Er wird dem

Fragenden die Gegenfrage stellen: Sind die Geister nachweisbar? Er wird sich

nicht zufrieden geben, wenn ihm von vielerlei Augenzeugenberichten sonderbarer

Begebenheiten, von Medien und Spukerscheinungen berichtet wird. Der Physiker

wird alle solche angeblichen Beweise als ,unannehmbar‘ ablehnen, weil ihnen

allen ein Mensch als Medium, als Mittler, beigegeben ist. Der Physiker hat

gegenüber vermittelnden Menschen ein nur zu berechtigtes Mißtrauen. Wer kennt

diesen komplizierten Apparat genau, der hier als Meßgerät dienen soll? Wie recht

er mit dieser Ablehnung hat, hat neuerdings ein Forscher, dem wirklich keine

Voreingenommenheit vorgeworfen werden kann, gezeigt. Ich meine Prof. Hans

Bender in Freiburg. Er hat u. a. 1955 in seiner kleinen Schrift ,Parapsychologie –

ihre Ergebnisse und Probleme‘ in dem Kapitel ,Magische Praktiken und

Geisterglaube‘ nur zu plausibel gemacht, daß derjenige, was als eine Wirkung von

Geistern erscheint, unterbewußt von der Psyche selbst hervorgebracht wird. Er

spricht von schabernackartigen Spielen des Unbewußten und beleuchtet die

sonderbare Spaltung der Persönlichkeit, die aus Medien zu sprechen vermag. Die

Besessenheit von Geistern und Dämonen ist ein Krankheitsbild, das nur zu sehr

an die echte Geisteskrankheit der Schizophrenie erinnert.“

Einer der jüngsten, aber auch der aktivsten Forscher auf dem Gebiet des

Okkultismus ist der bekannte Bonner Gerichtsmediziner Dr. O. Prokop. Er

sagte: „Die Untersuchung über Geister sollte sich mit der Psychiaterie des

,Geistersehers‘ befassen.“ Er weist damit auf die Wichtigkeit hin, das Pro-

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