Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,
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Der Okkultismus im Vormarsch
I. Die Radiästhesie
Von Dr. Fr. Huggert
1. Teil
Die Geschichte des Aberglaubens und des Okkultismus ist so alt wie die
Geschichte der Menschheit. Aus dem Dunkel der Vergangenheit ist die
Gewalt dieser Mächte mit herauf gewachsen, sie hat die Menschen verfolgt
und gelähmt.
Wir sehen mit Betroffenheit, daß trotz unserer vermeintlichen Fortschritte,
trotz wissenschaftlicher Erkenntnis, trotz Kern-Physik, Fernsehen,
trotz Humanismus, Aufklärung, trotz der „kopernikanischen Wendung“
Kants in der Philosophie, entgegen allen Bemühungen der Besten um eine
Klärung der Lebensfragen der düstere Aberglaube weiterlebt, weiter wächst.
Zwar bringt die Urbanisierung des Menschen neue technisierte Formen des
Aberglaubens in der Stadt, auf dem Lande herrscht der Hexenwahn wie eh
und je. Das Horoskop, das Pendel, die Diagnose-Rute, der spiritistische
Zirkel um ein Medium, das sind die Erscheinungsformen des Aberglaubens
heute; an einem Inhalt-Wandel fehlt es.
Neben der physikalischen Erkenntnis lebt der Okkultismus, die
„Wissenschaft“ vom „Übersinnlichen“, „Übernatürlichen“. Der Okkultismus
hält wissenschaftlich noch nicht geklärte Erscheinungen für die
Auswirkung überirdischer Mächte, die die Naturgesetze und die Kausalität
unserer Wirklichkeit durchbrechen könnten. Noch nicht aufgeklärte Reste
im kausalen Geschehen, den Zufall, nennt er okkulte Phänomene des
Jenseits, an die er nicht kritisch und auf Erkenntnis bedacht, sondern abergläubisch
herangeht.
Der Glaube, das Fürwahrhalten von Dingen ohne objektiv gesicherte
Geltung, ist nicht nur eine Angelegenheit der Religion, nein, auch in der
Wissenschaft, in der Ästhetik, in allen Lebensformen kommt er vor.
Eine klare Definition des Aberglaubens ist so lange nicht möglich, als
die Grenzen des Glaubens und der Erkenntnis flüssige und flüchtige sind.
Der Aber-Glaube (Aber = Miß-Glaube) steht zwischen dem religiös gebundenen
Glauben an die Allmacht eines Gottes und der reinen Erkenntnis,
die alle Erscheinungen des Lebens in die Beziehung von Ursache und
Wirkung setzt. Wo der religiöse Glaube fehlt und die Erkenntnis endet —
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