Köpke, Matthias - Die Hochflut des Okkultismus, 1. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Esausegen, Esau Segen, Nordwestuckermark, Zollchow, Die Hochflut des Okkultismus, Aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung, Eine Sammlung von Abhandlungen über Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Aberglauben, Mathilde Ludendorff, Induziertes Irresein durch Okkultlehren, Emil Kräpelin, Psychiatrie,
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Erwachsene dem Lebenssinn gerecht werden können, wie Völker ihr Dasein
gestalten sollen und welche Bedeutung die Kultur habe.
Gültigkeit philosophischer Einsicht
Nun finden heute viele Menschen im Christentum keine befriedigende
Antwort auf die Lebensfragen. Sie lehnen die Dogmen dieser Religionen ab.
Sie lehnen Dogmen überhaupt ab und stehen nun auch der Religionsphilosophie
mit großem Vorbehalt gegenüber, weil sie ja doch, wie sie
meinen, nicht die Absicht haben, die eine Dogmenlehre abzulehnen, um
eine andere Dogmenlehre anzunehmen. Aus dieser Einstellung heraus
landen dann viele Menschen beim Rationalismus, bei einer Geisteshaltung,
die nur das gelten läßt, was die Vernunft, die Ratio, begreifen kann. Aber
wir hatten gesehen, daß die Vernunft zwar sehr geeignet ist, die Welt der
Erscheinungen, die Welt des Diesseits, in ihrer Gesetzmäßigkeit zu erfassen,
daß aber die Rätselfragen des Lebens von der Vernunft nicht beantwortet
werden können, sondern eben nur durch inneres Erleben, durch
schöpferische Schau, durch Intuition oder wie man es nennen möchte.
Bei Mathilde Ludendorff lese ich:
„Es gibt keinen noch so Flachen, der nicht von inneren Erlebnissen seiner
Seele, ja von seinem Gotterleben gar viel redet, es gibt keinen von Okkultlehren
Verworrenen, der nicht seine ,Schau‘ hätte, wie in früheren Zeiten die Menschen
ähnlicher Art ihre ,Gottoffenbarungen‘ hatten. Da hätte ich mich also in eine
sehr erhabene Gesellschaft begeben.“ (VI, S. 68)
Sie sehen, Mathilde Ludendorff erkennt sehr klar die Schwierigkeit, die
hier vorliegt und sie fragt:
„Wie nun der Leser eine tatsächliche schöpferische Einsicht in das Wesen der
Schöpfung von den Phrasen über Schau und Gotterleben und von den Wahnvorstellungen
okkult Verworrener oder Geisteskranker unterscheiden könne?“ (S. 68)
Sie weist darauf hin, welche Flut von Machwerken gerade hier über die
Menschen ausgegossen wird und stellt dann aber fest:
„Nirgends enthüllt sich so klar wie hier der Schein. Er treibt recht erbarmungslose
Selbstentlarvung. Hier wird alles Unerträgliche Phrase, Verworrenheit
bis hin zum Schwachsinn, was nicht wahrhafte Erkenntnis ist. So ist denn der
Gehalt meiner Werke zwar der einzige, aber auch der überzeugendste Maßstab,
daß hier aus dem Wesen der Schöpfung gewonnene Einsicht Wahrheit enthüllt.“
(S. 69)
Außerdem fordert sie, daß die philosophische Erkenntnis im Einklang
steht mit der Naturerkenntnis, also mit den gesicherten Ergebnissen der
Naturwissenschaft.
Wesentlich an dieser Sinndeutung Mathilde Ludendorffs ist folgendes:
Das Erleben der Genialität ist jedem Menschen möglich. Es hängt von
der innerseelischen Entfaltung des einzelnen ab. Diese Entfaltung, diese
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