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981<br />
SEBASTIANO RICCI,<br />
1659 BELLUNO – 1734 VENEDIG, ZUG.<br />
Sebastiano Ricci war ein italienischer Maler des Barock,<br />
er gilt als einer der wichtigsten venezianischen<br />
Maler seiner Zeit und hatte eine internationale Karriere.<br />
Er ging nach einer ersten Ausbildungszeit in Venedig<br />
zunächst nach Bologna und dann nach Parma. In<br />
Parma traf er auf die Gunst der Familie Farnese, die<br />
möglicherweise den Weg nach Florenz und nach Rom<br />
eröffnete. Zu seinen wichtigsten Auftragsarbeiten gehörten<br />
die Decke des Spiegelsaals in Schloss Schönbrunn<br />
bei Wien und das große Altarbild für die Kirche<br />
der Heiligen Apostel in Rom.<br />
SKIZZENARTIGE DARSTELLUNG VON<br />
BATSEBA IM BADE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
35 x 35,5 cm.<br />
In dekorativem Rahmen.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Alessandro<br />
Delpriori, in Kopie.<br />
Das Gemälde zeigt eine junge halbnackte Frau, die<br />
am Ufer eines Flusses sitzt und einen Fuß bereits ins<br />
Wasser getaucht hat, um wahrscheinlich ein Bad zu<br />
nehmen. Neben ihr sitzend eine ältere bekleidete<br />
Frau, die gerade Kleidungsstücke ins Wasser taucht,<br />
während weiter oben hinter dem felsigen Hintergrund,<br />
der die Kulisse für diese bezaubernde Szenerie<br />
bildet, die Figuren zweier junger Männer zu erkennen<br />
sind, die sich neugierig umschauen. Laut Delpriori<br />
scheint die Ikonografie die von Susanna und den beiden<br />
Alten zu sein, mit dem schönen unbekleideten<br />
Mädchen im Vordergrund, da die Männer jedoch sehr<br />
jung sind und sich nicht aktiv an der Szene beteiligen,<br />
könnte es sich bei der Darstellung eher um eine Badende<br />
Batseba handeln, ein sehr häufiges Motiv in<br />
barocken Genrebildern. Im Hintergrund, beim Durchblick<br />
dieser Grotte, ist eine bergige Landschaft unter<br />
hohem blauem Himmel mit weißen Wolken zu erkennen.<br />
Die junge nackte Frau mit langen dunkelblonden<br />
Haaren, in die ein rötliches Band eingebunden ist,<br />
wird voller Anmut präsentiert und durch das Licht, das<br />
auf sie fällt, besonders hervorgehoben. Ursprünglich<br />
wurde das Gemälde, wie zu erkennen ist, als runde<br />
Leinwand geschaffen und gehörte wahrscheinlich zu<br />
einer Serie von mehreren Werken gleicher Größe und<br />
mit ähnlichen Themen. Der schnelle, fast skizzenhafte<br />
Pinselduktus, der dennoch präzise und sehr definierte<br />
Formen schafft, erinnert an die venezianische Kultur<br />
zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Für Delpriori<br />
scheint Ricci der Maler zu sein, der am ehesten als<br />
Urheber dieses schönen Gemäldes in Frage kommt,<br />
weil die Position der Frau viele seiner beliebtesten<br />
Kompositionen widerspiegelt; dazu nennt er weitere<br />
Beispiele.<br />
Provenienz:<br />
Aus privater Kunstsammlung.<br />
(1290405) (3) (18)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
982<br />
MEISTER DES 18. JAHRHUNDERTS<br />
ALLEGORIE DES HASSES GEGEN DIE SCHÖNHEIT<br />
DER MALEREI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
47,5 x 38,5 cm.<br />
Die allegorische Darstellung zeigt über einer Wolkenbank<br />
neben Mauerquadern einen nahezu zu Boden<br />
gehenden, nur mit einem Tuch bekleideten Jüngling<br />
mit großen weißen Flügeln, der durch eine Palette<br />
rechts unten als Allegorie der Malerei zu deuten ist.<br />
Er wird von mehreren hässlichen Gestalten, darunter<br />
einer mit Schlangenhaupt, traktiert, wobei eine Gestalt<br />
rechts mit Midas-Ohren ihn versucht, mit einem<br />
Speer zu töten. Rechts weitere Männer mit erhobenen<br />
Fäusten und Stöcken, links und oben drei weibliche<br />
Gestalten, die die Schändung des Jünglings betrauern.<br />
Links oben eine Säule mit Blattkapitell eines<br />
Apollotempels. Die Darstellung äußerst selten, kann<br />
thematisch als ideelles Gegenstück zu dem bekannteren<br />
Thema „Schändung des Marsyas“ gesehen werden,<br />
wonach der Musengott Apollo den im Wettstreit der<br />
Kunst unterliegenden Marsyas bestraft. Das vorliegende<br />
Gemälde zeigt Einflüsse der französischen<br />
Malerei des 18. Jahrhunderts. (†) (12901244) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
983<br />
JACQUES ANTOINE VALLIN,<br />
UM 1760 PARIS – UM 1831 EBENDA<br />
Maler der französischen Schule, in der Nachfolge von<br />
Drevet. Stellte im Pariser Salon aus, von Prud'hon beeinflusst.<br />
Bilder seiner Hand in mehreren öffentlichen<br />
Museen Frankreichs.<br />
VENUS BADET CUPIDO IN WEIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
32 x 24 cm.<br />
Rechts unten signiert „Vallin“.<br />
In vergoldetem gekehltem Rahmen.<br />
Unter einer Weinlaube, die von einer Bacchusbüste<br />
geziert wird, kniet Venus mit einem Schellenarmband<br />
und Traubenzier in ihren Haaren geschmückt. Links<br />
neben ihr der in komplizierter Drehung und Verkürzung<br />
dargestellte Cupido, der von oben herab den<br />
Saft frischer Trauben empfängt, der ihm von Venus zugeführt<br />
wird.<br />
Anmerkung:<br />
Werke des Vallin sind unter anderem im Musée du<br />
Louvre und im Petit Palais in Paris zu finden.<br />
(1290235) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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