Libretto de la saison 2011-2012 - Société des Concerts de Fribourg

Bei seinen Auftritten auf großen Konzertbühnen (Zürcher Tonhalle, Münchner
Prinzregententheater, Londoner Wigmore Hall) und an bedeutenden Festivals (Klavierfestival
Ruhr, Menuhin-Festival Gstaad) arbeitet er mit renommierten Orchestern
zusammen und begleitet bekannte Solisten wie Ruth Ziesak, Christian Gerhaher,
Christoph und Stephan Genz, Pierre Amoyal und Rachel Kolly d’Alba.
Seit September 2007 unterrichtet Christian Chamorel neben seiner solistischen Tätigkeit
am Konservatorium Genf. 2010 gründete er den „Mont Musical“, ein Liedund
Kammermusikfestival in Le Mont-sur-Lausanne.
Der Pianist Étienne Murith
wurde 1981 geboren und bekam seinen ersten Klavierunterricht mit vier Jahren von
seiner Mutter. Er studierte bei Elda Veneroni, François Beffa und Olivier Lattion,
der ihn bis zum Lehrdiplom im Jahre 2004 führte. Danach trat er in die Klasse von
Ricardo Castro an der Freiburger Abteilung der Musikhochschule Lausanne ein
und erhielt 2006 das Konzert- und 2009 das Solistendiplom.
Als Kammermusiker spielt er regelmäßig im Trio Mephisto mit Ivan Zerpa, Geige,
und Sébastien Bréguet, Cello, oder auch im Duo mit Sébastien Breguet. Seit
2006 ist er außerdem der Pianist des Ensembles Le Quai d’Oz, einer Gruppe junger
Schweizer Musiker, die Kompositionen ihrer Mitglieder spielt und im Februar 2009
ihre erste CD eingespielt hat.
Étienne Murith ist auch mehrmals als Solist mit dem Symphonieorchester des Staates
Bahia in Brasilien und mit dem Freiburger Kammerorchester aufgetreten, wobei
er Konzerte von Prokofiew, Ravel und Schostakowitsch gespielt hat.
Joseph Haydns Symphonien Nr. 30 und Nr. 96
Die Symphonie Nr. 30 hat den Beinamen Alleluja-Symphonie erhalten, weil das
Hauptthema des ersten Satzes auf dem gregorianischen Alleluja der Osternacht
aufbaut. Haydn schrieb diese Symphonie 1765, im gleichen Jahr wie die Symphonien
Nr. 28, 29 und 31. Die Alleluja-Symphonie ist seine letzte dreisätzige Symphonie,
die Satzfolge ist nach italienischem Vorbild schnell – langsam – schnell. Die
späteren Symphonien sind viersätzig. (Keine Regel ohne Ausnahme: Symphonie
Nr. 60 hat sogar sechs Sätze, da sie als Schauspielmusik entstanden ist.)
Die Symphonie Nr. 96 gehört zu Haydns Londoner Symphonien. 1791, 1792 und
1794 dirigierte Haydn zwölf Konzerte in London, für die ihn der aus Bonn stammende
Londoner Konzertunternehmer Johann Peter Salomon verpflichtet hatte. Bei
diesen Konzerten dirigierte Haydn vom Pianoforte aus, während Salomon als Konzertmeister
spielte. Bei einem dieser Konzerte, am 29. April 1791, wurde auch die
Symphonie Nr. 96 gespielt. Ihr Beiname Das Mirakel geht auf einen Zwischenfall
zurück, der sich angeblich bei ihrer Uraufführung ereignet hat: Ein schwerer Kronleuchter
fiel herunter, mitten ins Parterre, aber glücklicherweise wurde niemand
verletzt, da sich die Zuhörer nach vorne begeben hatten, um Haydn an seinem Pianoforte
besser zu sehen und zu hören. So die Legende, welche zum Beinamen der
Symphonie geführt hat. Tatsächlich hat sich dieser Zwischenfall allerdings erst am
2. Februar 1795 ereignet, als Haydns Symphonie Nr. 102 uraufgeführt wurde.
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20. 04. 2012, Équilibre