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wohlfühlen * benessere<br />
2<br />
1. 2. 4. Der Kurbetrieb in ihren Anfängen<br />
im Kurmittelhaus. | Le prime attività<br />
terapeutiche dell’Istituto fisioterapico.<br />
3. 5. Einblicke in die Therme Meran heute. |<br />
Le Terme <strong>Merano</strong> oggi.<br />
1.<br />
Sissi hat nicht gebadet. Zumindest nicht zu Kurzwecken. Die<br />
österreichische Kaiserin, die mit ihrer Anwesenheit in Meran den<br />
Kurtourismus in der Passerstadt dauerhaft geadelt hat, verbrachte<br />
ihre Zeit mit ausgedehnten Spaziergängen, begleitet von einer<br />
großen Dogge namens Shadow. Meran war zu der Zeit bereits ein<br />
angesehener Luftkurort. Wer es sich leisten konnte, verbrachte den<br />
Winter im milden und trockenen Klima am „Südbalkon der Donaumonarchie“.<br />
Kaiserin Elisabeth kam wegen ihrer kränklichen Tochter<br />
Marie Valerie, aber auch um dem starren Leben bei Hofe zu<br />
entfliehen. Für sie wurden in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff,<br />
wo sie im Winter 1870/71 Quartier bezog, eigens verschiedene<br />
Spazierwege angelegt.<br />
Weit berühmter sind jedoch die Kur- und die Winterpromenade<br />
oder der Tappeinerweg nahe der Altstadt. Hier wandelte man,<br />
lauschte Konzerten und unterhielt sich. Die Luftkurgäste waren<br />
angehalten, 12 Stunden täglich im Freien zu verbringen, zusätzlich<br />
gönnte man sich gerne noch eine Trauben- oder Molkekur, und mit<br />
der Eröffnung des Kurhauses im Jahr 1874 gab es endlich auch eine<br />
Badeanstalt. Dort wurden Wannenbäder mit verschiedenen Zusätzen<br />
angeboten, ebenso Dampfbäder und Inhalationen als Ergänzung<br />
zur Frischluftkur.<br />
Die Begriffe Beauty, Wellness oder Spa waren damals noch völlig<br />
unbekannt. Anders in der heutigen Therme Meran. Dort steht neben<br />
dem gesundheitlichen Aspekt vor allem der Wohlfühlfaktor im<br />
Vordergrund. Zu Sissis Zeiten war eine öffentliche Badeanstalt auch<br />
aus hygienischen Gründen dringend notwendig. In den meisten<br />
Häusern der Passerstadt gab es weder Bäder noch fließendes Wasser<br />
und lediglich ein einziges Hotel verfügte über ein Schwimmbad.<br />
Das Badewasser entnahm man direkt aus der Passer und eine Wassertemperatur<br />
von 19 Grad empfand man bereits als „angenehm<br />
warm“. Schließlich hat der Fluss auch im <strong>Sommer</strong> selten mehr als 14<br />
Grad. Eine richtige Schwimmhalle erhielt Meran erst im Jahr 1907<br />
mit der Eröffnung des eleganten Kurmittelhauses an der damaligen<br />
Habsburger Straße. Dort gab es ein beheiztes Schwimmbecken, das<br />
im Winter auch von den Einheimischen sehr geschätzt wurde und<br />
ein breites Angebot verschiedener Kuren für die immer zahlreicher<br />
nach Meran strömenden Touristen.<br />
Sissi non faceva i bagni, o almeno non per<br />
curarsi. L’imperatrice austriaca, che con la sua<br />
presenza a <strong>Merano</strong> ha reso definitivamente<br />
celebri i soggiorni di cura nella città sul Passirio,<br />
trascorreva invece le sue giornate compiendo<br />
lunghe passeggiate in compagnia di un grosso<br />
alano di nome Shadow. A quell’epoca <strong>Merano</strong><br />
era un’apprezzata stazione climatica, il “balcone<br />
meridionale della monarchia danubiana”, nel<br />
cui clima mite e secco chi poteva permetterselo<br />
trascorreva volentieri l’inverno. L’imperatrice<br />
Sissi vi giunse per curare la malaticcia figlia<br />
Maria Valerie ma anche per sfuggire alla rigida<br />
etichetta di corte. Appositamente per le sue<br />
passeggiate vennero realizzati vari sentieri nei<br />
Giardini di Castel Trauttmansdorff, suo quartier<br />
generale per tutto l’inverno 1870/71.<br />
Ancora più famose, però, sono la Passeggiata<br />
lungo Passirio, la Passeggiata d’Inverno e<br />
la passeggiata Tappeiner vicino al centro storico.<br />
Erano i luoghi dove si camminava, si ascoltava<br />
musica o semplicemente si chiacchierava. Gli<br />
ospiti della cittadina climatica erano felici di trascorrere<br />
dodici ore al giorno all’aperto e di ricorrere<br />
alla cura dell’uva o del siero di latte, mentre<br />
con l’apertura del Kurhaus nel 1874 comparvero<br />
finalmente anche i primi bagni pubblici. Qui si<br />
effettuavano bagni in vasca con l’aggiunta di varie<br />
sostanze, ma anche bagni di vapore e inalazioni<br />
che integravano gli effetti curativi dell’aria pura.<br />
In quegli anni concetti come beauty, wellness<br />
o spa erano ancora ignoti; a differenza di quello<br />
che avviene oggi alle Terme <strong>Merano</strong>, dove accanto<br />
agli aspetti terapeutici è il benessere il fattore<br />
più importante. Ai tempi di Sissi uno stabilimento<br />
balneare pubblico era assolutamente indispensabile<br />
anche per ragioni igieniche, poiché in<br />
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NR. 1 <strong>2015</strong>