You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
1. 2. Der Almgasthof<br />
wurde mit der Plakette<br />
„Echte Qualität am Berg“<br />
ausgezeichnet. |<br />
La locanda della malga<br />
è stata premiata con<br />
la targa “Pura qualità<br />
in montagna”.<br />
3. „Hier oben weilt das<br />
Glück“, sagt Berta,<br />
die mit Mann, Tochter,<br />
Schwiegersohn und Enkel<br />
die Alm bewirtschaftet. |<br />
“Quassù la felicità è<br />
nell’aria”, sostiene Berta<br />
che gestisce la malga con<br />
il marito, la figlia,<br />
il genero e il nipote.<br />
ein verschmitztes Lächeln auf. „Meine Rezepte sind<br />
meine Geheimnisse. Die würde ich nie preisgeben.<br />
Aber ein kleines Geheimnis kann ich lüften: Ein<br />
guter Leberknödel besteht aus 13 Zutaten. Welche,<br />
verrate ich natürlich nicht. Und wie viel von was,<br />
das könnte ich gar nicht mal sagen. Das habe ich<br />
im Auge. Das fühle und schmecke ich während der<br />
Zubereitung.“ Wieder ein Satz, der im Raum stehen<br />
bleibt. „Und für ein gutes Gelingen braucht es gute<br />
Zutaten. Das Wichtigste ist für mich die Butter. Die<br />
mach ich mir selber. Alle zwei Tage wird gebuttert.“<br />
„Lilly Sog der Melli bitte, in Gulasch ausscholtn.“<br />
Lilly nickt und serviert eine riesige Leberknödelsuppe.<br />
Lilly ist Städterin. Aber Lilly liebt die Berge. Und<br />
deshalb ist Lilly im <strong>Sommer</strong> auf der Faltschnalalm.<br />
„Weil meine liebe Chefin in Meran mir 4 Monate<br />
Auszeit gibt, damit ich meine Sehnsucht nach den<br />
Bergen stillen und vor der Meraner Hitze fliehen<br />
kann.“<br />
Melli ist Bertas Tochter. Sie arbeitet mit Berta in der<br />
Küche und kümmert sich um die Eierspeisen. Und<br />
Mellis Mann ist mit Lilly im Service. Und dann gibt<br />
es noch den wortkargen Peter. Peter ist der Mann<br />
von Berta. Auch er legt mittags Hand im Service an.<br />
Ansonsten versorgt er das Vieh und ist glücklich,<br />
wie alle anderen hier auch.<br />
„Abends spaziere ich ins Faltschnaltal und hole<br />
meinen Mann vom Hietn ab. Jeden Tag. Beim gemeinsamen<br />
Rückweg lassen wir den Tag Revue passieren<br />
und genießen die Zeit zu zweit. Wir sind ein<br />
glückliches Paar. Verheiratet seit 29 Jahren. Vor 3<br />
Jahren haben wir zum ersten Mal Urlaub gemacht.<br />
In Südtirol. Im Ahrntal. 3 Tage. Länger könnte<br />
ich nicht weg von zu Hause. 2 Wochen irgendwo<br />
hinfliegen, käme für mich nie in Frage. Nicht weil<br />
ich Flugangst habe, oder andere Länder mich nicht<br />
interessieren würden! Ich bin zufrieden hier und<br />
brauche nichts anderes.“ Ein Berta-Satz, der einfährt,<br />
und dem man wenig hinzufügen möchte.<br />
„Abends essen wir dann gemeinsam. Lilly ist selten<br />
dabei. Weil Lilly abends immer turnt. Sie kommt<br />
erst später zu uns in die Stube. Dann ratschen wir<br />
ein bisschen. Dabei strickt Lilly. Eigentlich strickt<br />
Lilly immer. Und wenn wir uns nichts zu sagen<br />
haben, liest Lilly die Zeitung, während sie strickt.<br />
Oder … wie sagt man Ja genau: Oder sie surft im<br />
Internet, während sie Zeitung liest und strickt.<br />
Weil Fernseher haben wir keinen, brauchen wir<br />
keinen und dafür hätten wir auch keine Zeit.“<br />
Punkt. Pause. Und plötzlich steht Berta auf, geht<br />
zum Zaun, lehnt sich an und sagt: „Hier oben weilt<br />
das Glück.“ Ziellos schaut sie ins Weite. „Vielleicht<br />
ist das hier für die meisten wenig, aber für mich<br />
ist das viel, eigentlich alles. Das ist mein Paradies.“<br />
porzioni sono un po’ più abbondanti della media.<br />
E ovviamente quella che preparo è tutta roba fresca.<br />
Non mi è ancora mai capitato di surgelare neanche<br />
un canederlo. Perché alla fine non avrebbe il sapore<br />
che dovrebbe avere.”<br />
A cucinare, Berta ha imparato da sua madre, anche<br />
solo osservandola. “La cucina di un ristorante non<br />
è il posto per me. Qui posso dare il meglio, cucino<br />
con passione e seguendo le tradizioni antiche.” Sul<br />
viso di Berta compare un lieve sorriso: “Le mie ricette<br />
sono i miei segreti. Non hanno prezzo. Ma un piccolo<br />
segreto posso anche confessarlo: un buon canederlo<br />
di fegato si prepara con 13 ingredienti. Ovviamente<br />
non vi dico quali. Per non parlare delle dosi e delle<br />
quantità. Io vado a occhio e assaggio di tanto in tanto<br />
durante la preparazione.” Di nuovo non c’è che dire.<br />
“E perché un piatto riesca bene servono ingredienti<br />
buoni. Quello più importante per me è il burro.<br />
Il burro lo faccio da sola, ogni due giorni.”<br />
“Lilly, dì alla Melli di spegnere il gulasch”. Lilly annuisce<br />
e serve un enorme canederlo di fegato in brodo.<br />
Lilly vive in città ma ama le montagne. Per questo Lilly<br />
l’estate la passa alla malga Valcanale. “La mia generosa<br />
‘capa’ di <strong>Merano</strong> mi concede quattro mesi liberi<br />
in estate perché possa consolare la mia nostalgia per<br />
le montagne e allontanarmi dalla calura meranese.”<br />
Melli, invece, è la figlia di Berta. Lavora con Berta in<br />
cucina e si occupa di tutti i piatti a base di uova.<br />
Suo marito invece si occupa del servizio insieme a<br />
Lilly. A loro si aggiunge il taciturno Peter, il marito<br />
di Berta. Anche lui dà una mano a servire a mezzogiorno,<br />
e nel resto del tempo si occupa del bestiame<br />
ed è contento qui, come tutti gli altri.<br />
“Di sera vado a fare quattro passi lungo la Valcanale e<br />
passo a prendere mio marito al pascolo. Tutti i giorni.<br />
Mentre camminiamo insieme sulla via del ritorno,<br />
ci raccontiamo la giornata e ci godiamo questi minuti<br />
tutti per noi. Siamo una coppia felice, sposata da 29<br />
anni. Le nostre prime vacanze le abbiamo fatte tre<br />
anni fa, in Valle Aurina, per tre giorni. Di più non<br />
riesco a stare lontana da casa. Volare da qualche parte<br />
per due settimane per me non avrebbe alcun senso.<br />
E non perché io abbia paura di volare, o perché non<br />
mi interessino i paesi stranieri! È che sono felice qui<br />
e non ho bisogno di nient’altro.” Un’altra tipica frase<br />
da Berta, a cui non si può aggiungere nulla.<br />
“Alla sera ceniamo tutti insieme, di rado anche Lilly<br />
si unisce a noi. Perché Lilly la sera si dedica a fare<br />
ginnastica. Più tardi ci raggiunge nella stube, dove ci<br />
fermiamo a chiacchierare un po’, mentre Lilly<br />
fa a maglia. Lilly fa sempre a maglia, a dire il vero.<br />
E quando non abbiamo più granché da dirci, allora<br />
Lilly si mette a leggere il giornale, mentre continua<br />
a fare a maglia. Oppure… com’è che si dice Ah sì:<br />
naviga in internet mentre legge il giornale e fa a maglia.<br />
È che non abbiamo la televisione. Non ci serve<br />
e non avremmo neanche tempo di guardarla.”<br />
Punto. Pausa. E tutt’a un tratto Berta si alza, si avvicina<br />
allo steccato e sporgendosi annuncia: “Quassù<br />
alberga la felicità” lo sguardo si perde all’orizzonte.<br />
“Forse per molti quello che abbiamo qui sarebbe<br />
troppo poco, ma per me è davvero molto: a dire il<br />
vero è tutto. Questo è il mio paradiso.”<br />
NR. 1 <strong>2015</strong><br />
// 67