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Merano Magazin Sommer 2015

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1. 2. Der Almgasthof<br />

wurde mit der Plakette<br />

„Echte Qualität am Berg“<br />

ausgezeichnet. |<br />

La locanda della malga<br />

è stata premiata con<br />

la targa “Pura qualità<br />

in montagna”.<br />

3. „Hier oben weilt das<br />

Glück“, sagt Berta,<br />

die mit Mann, Tochter,<br />

Schwiegersohn und Enkel<br />

die Alm bewirtschaftet. |<br />

“Quassù la felicità è<br />

nell’aria”, sostiene Berta<br />

che gestisce la malga con<br />

il marito, la figlia,<br />

il genero e il nipote.<br />

ein verschmitztes Lächeln auf. „Meine Rezepte sind<br />

meine Geheimnisse. Die würde ich nie preisgeben.<br />

Aber ein kleines Geheimnis kann ich lüften: Ein<br />

guter Leberknödel besteht aus 13 Zutaten. Welche,<br />

verrate ich natürlich nicht. Und wie viel von was,<br />

das könnte ich gar nicht mal sagen. Das habe ich<br />

im Auge. Das fühle und schmecke ich während der<br />

Zubereitung.“ Wieder ein Satz, der im Raum stehen<br />

bleibt. „Und für ein gutes Gelingen braucht es gute<br />

Zutaten. Das Wichtigste ist für mich die Butter. Die<br />

mach ich mir selber. Alle zwei Tage wird gebuttert.“<br />

„Lilly Sog der Melli bitte, in Gulasch ausscholtn.“<br />

Lilly nickt und serviert eine riesige Leberknödelsuppe.<br />

Lilly ist Städterin. Aber Lilly liebt die Berge. Und<br />

deshalb ist Lilly im <strong>Sommer</strong> auf der Faltschnalalm.<br />

„Weil meine liebe Chefin in Meran mir 4 Monate<br />

Auszeit gibt, damit ich meine Sehnsucht nach den<br />

Bergen stillen und vor der Meraner Hitze fliehen<br />

kann.“<br />

Melli ist Bertas Tochter. Sie arbeitet mit Berta in der<br />

Küche und kümmert sich um die Eierspeisen. Und<br />

Mellis Mann ist mit Lilly im Service. Und dann gibt<br />

es noch den wortkargen Peter. Peter ist der Mann<br />

von Berta. Auch er legt mittags Hand im Service an.<br />

Ansonsten versorgt er das Vieh und ist glücklich,<br />

wie alle anderen hier auch.<br />

„Abends spaziere ich ins Faltschnaltal und hole<br />

meinen Mann vom Hietn ab. Jeden Tag. Beim gemeinsamen<br />

Rückweg lassen wir den Tag Revue passieren<br />

und genießen die Zeit zu zweit. Wir sind ein<br />

glückliches Paar. Verheiratet seit 29 Jahren. Vor 3<br />

Jahren haben wir zum ersten Mal Urlaub gemacht.<br />

In Südtirol. Im Ahrntal. 3 Tage. Länger könnte<br />

ich nicht weg von zu Hause. 2 Wochen irgendwo<br />

hinfliegen, käme für mich nie in Frage. Nicht weil<br />

ich Flugangst habe, oder andere Länder mich nicht<br />

interessieren würden! Ich bin zufrieden hier und<br />

brauche nichts anderes.“ Ein Berta-Satz, der einfährt,<br />

und dem man wenig hinzufügen möchte.<br />

„Abends essen wir dann gemeinsam. Lilly ist selten<br />

dabei. Weil Lilly abends immer turnt. Sie kommt<br />

erst später zu uns in die Stube. Dann ratschen wir<br />

ein bisschen. Dabei strickt Lilly. Eigentlich strickt<br />

Lilly immer. Und wenn wir uns nichts zu sagen<br />

haben, liest Lilly die Zeitung, während sie strickt.<br />

Oder … wie sagt man Ja genau: Oder sie surft im<br />

Internet, während sie Zeitung liest und strickt.<br />

Weil Fernseher haben wir keinen, brauchen wir<br />

keinen und dafür hätten wir auch keine Zeit.“<br />

Punkt. Pause. Und plötzlich steht Berta auf, geht<br />

zum Zaun, lehnt sich an und sagt: „Hier oben weilt<br />

das Glück.“ Ziellos schaut sie ins Weite. „Vielleicht<br />

ist das hier für die meisten wenig, aber für mich<br />

ist das viel, eigentlich alles. Das ist mein Paradies.“<br />

porzioni sono un po’ più abbondanti della media.<br />

E ovviamente quella che preparo è tutta roba fresca.<br />

Non mi è ancora mai capitato di surgelare neanche<br />

un canederlo. Perché alla fine non avrebbe il sapore<br />

che dovrebbe avere.”<br />

A cucinare, Berta ha imparato da sua madre, anche<br />

solo osservandola. “La cucina di un ristorante non<br />

è il posto per me. Qui posso dare il meglio, cucino<br />

con passione e seguendo le tradizioni antiche.” Sul<br />

viso di Berta compare un lieve sorriso: “Le mie ricette<br />

sono i miei segreti. Non hanno prezzo. Ma un piccolo<br />

segreto posso anche confessarlo: un buon canederlo<br />

di fegato si prepara con 13 ingredienti. Ovviamente<br />

non vi dico quali. Per non parlare delle dosi e delle<br />

quantità. Io vado a occhio e assaggio di tanto in tanto<br />

durante la preparazione.” Di nuovo non c’è che dire.<br />

“E perché un piatto riesca bene servono ingredienti<br />

buoni. Quello più importante per me è il burro.<br />

Il burro lo faccio da sola, ogni due giorni.”<br />

“Lilly, dì alla Melli di spegnere il gulasch”. Lilly annuisce<br />

e serve un enorme canederlo di fegato in brodo.<br />

Lilly vive in città ma ama le montagne. Per questo Lilly<br />

l’estate la passa alla malga Valcanale. “La mia generosa<br />

‘capa’ di <strong>Merano</strong> mi concede quattro mesi liberi<br />

in estate perché possa consolare la mia nostalgia per<br />

le montagne e allontanarmi dalla calura meranese.”<br />

Melli, invece, è la figlia di Berta. Lavora con Berta in<br />

cucina e si occupa di tutti i piatti a base di uova.<br />

Suo marito invece si occupa del servizio insieme a<br />

Lilly. A loro si aggiunge il taciturno Peter, il marito<br />

di Berta. Anche lui dà una mano a servire a mezzogiorno,<br />

e nel resto del tempo si occupa del bestiame<br />

ed è contento qui, come tutti gli altri.<br />

“Di sera vado a fare quattro passi lungo la Valcanale e<br />

passo a prendere mio marito al pascolo. Tutti i giorni.<br />

Mentre camminiamo insieme sulla via del ritorno,<br />

ci raccontiamo la giornata e ci godiamo questi minuti<br />

tutti per noi. Siamo una coppia felice, sposata da 29<br />

anni. Le nostre prime vacanze le abbiamo fatte tre<br />

anni fa, in Valle Aurina, per tre giorni. Di più non<br />

riesco a stare lontana da casa. Volare da qualche parte<br />

per due settimane per me non avrebbe alcun senso.<br />

E non perché io abbia paura di volare, o perché non<br />

mi interessino i paesi stranieri! È che sono felice qui<br />

e non ho bisogno di nient’altro.” Un’altra tipica frase<br />

da Berta, a cui non si può aggiungere nulla.<br />

“Alla sera ceniamo tutti insieme, di rado anche Lilly<br />

si unisce a noi. Perché Lilly la sera si dedica a fare<br />

ginnastica. Più tardi ci raggiunge nella stube, dove ci<br />

fermiamo a chiacchierare un po’, mentre Lilly<br />

fa a maglia. Lilly fa sempre a maglia, a dire il vero.<br />

E quando non abbiamo più granché da dirci, allora<br />

Lilly si mette a leggere il giornale, mentre continua<br />

a fare a maglia. Oppure… com’è che si dice Ah sì:<br />

naviga in internet mentre legge il giornale e fa a maglia.<br />

È che non abbiamo la televisione. Non ci serve<br />

e non avremmo neanche tempo di guardarla.”<br />

Punto. Pausa. E tutt’a un tratto Berta si alza, si avvicina<br />

allo steccato e sporgendosi annuncia: “Quassù<br />

alberga la felicità” lo sguardo si perde all’orizzonte.<br />

“Forse per molti quello che abbiamo qui sarebbe<br />

troppo poco, ma per me è davvero molto: a dire il<br />

vero è tutto. Questo è il mio paradiso.”<br />

NR. 1 <strong>2015</strong><br />

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