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LT128

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Leuchtturm Nr. 128<br />

Drei Generationen müsse man schon in Ostfriesland<br />

leben, bevor man sich als solcher akzeptiert und heimisch<br />

fühlen dürfe, das erklärte ihm sein Schwiegervater<br />

- ein ostfriesischer Pfarrer – beim Wechsel nach Emden.<br />

Die Arbeit an der Fachhochschule, die zu der Zeit noch<br />

auf wackeligen Beinen stand, brachte Aktivität über die<br />

Tätigkeit als Lehrender hinaus.<br />

Die Jugendzentrumsbewegung forderte mehr Freiheiten<br />

für die Selbstorganisation und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Der Einsatz für die Jugend in der Hafenstadt<br />

gestaltete sich schwierig. Die Emder sind manchmal<br />

schwer zu bewegen, aber das ist heute noch so.<br />

Dennoch. Die Arbeit richtete sich bald auch auf die<br />

Geschichte der Jugend- und Arbeiterbewegung, die „AG<br />

ehemaliger SAJ-ler vor 1933 und nach 1945“, die Falken,<br />

eine umfangreiche Sammlung biographischer Darstellungen<br />

und Materialien aus dunkelster NS-Zeit<br />

wuchs – eingefügt darin Dokumentationen von Holocaust-Überlebenden<br />

aus Emden. Siegfried Sommer<br />

brachte den „Arbeitskreis Juden in Emden“, heute<br />

„Max-Windmüller-Gesellschaft“, mit auf die Beine und<br />

1984 - anlässlich des 50. Jahrestags der Zerstörung Emdens<br />

- den „AK Bunkermuseum Emden e. V.“ auf den<br />

Weg. Der „AK Stolpersteine in Emden“ hat seine Wurzeln<br />

in dieser Arbeit. Ton- und Bildsammlungen, Dokumentationen<br />

und Ausstellung in Emden - darunter<br />

„Geschichte der Arbeiterjugendbewegung in der Region<br />

Ostfriesland“, Ausstellung „Frauen in der Arbeiterbewegung<br />

- Zur Geschichte der AWO in Emden“, Ausstellung<br />

„ Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Emden“, um<br />

nur einige zu nennen, gehen auf seine Aktivitäten zurück.<br />

Ab 1994, das sei besonders erwähnt, begann Siegfried<br />

Sommer mit einer Zusammenarbeit, die weit über die<br />

Grenzen hinausging und Emden ein neues Selbstverständnis<br />

gab. Es lebte der Austausch mit der Minsker<br />

Staatlichen Linguistischen Universität auf, es gab regelmäßige<br />

Kontakte nach Minsk – und in der Folge des<br />

grausamen Unfalls eine langjährige Mitarbeit in der Stiftung<br />

„Kinder in Tschernobyl“.<br />

Über Jahrzehnte pflegte er die Mitarbeit in der Bundes-<br />

und Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten.<br />

In dieser Rolle gab es die Mitwirkung in der Gesetzesinitiative<br />

zur „Förderung von Gedenkstätten und Initiativen<br />

im Lande Niedersachsen“, die Mitarbeit im „AK<br />

Frieden in Forschung und Lehre an Fachhochschulen<br />

und Universitäten der BRD“ und gemeinsame Tagungen<br />

mit der Staatlichen Kommission für Friedenspolitik der<br />

DDR. Seit 2010 wirkt Siegfried Sommer in der<br />

GEW-AG „Courage gegen Rechtsextremismus“ mit.<br />

Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der<br />

GEW haben Anlass, Siegfried Sommer zu danken. „Vertraue<br />

deinen Wahrnehmungen und Vorhaben“, erklärte<br />

Siegfried Sommer einmal, „aber verzichte nicht auf das<br />

so wichtige Quentchen Glück, wenn es dich im Kampf<br />

für eine bessere Gesellschaft gesund und munter hält.“<br />

Weitere Ehrungen im KV Emden<br />

Josef Kaufhold<br />

Neben der Ehrung für Prof. Siegfried Sommer für<br />

sechzig Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt<br />

> für 25 Jahre Mitgliedschaft Ruth Frerichs und<br />

Hans Gerd de Beer<br />

> für 40 Jahre Mitgliedschaft Holger Harms, Bodo<br />

Dechert, Ursula Olthoff, Ingrid Becker, Doris Sprick und<br />

Renate Kohle.<br />

Und es gab zwei weitere besondere Auszeichnungen:<br />

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Detlef Spindler<br />

und Friedrich Hentschel geehrt.<br />

Ursula Themer überreicht Friedrich Hentschel eine<br />

Ehrenurkunde und ein Präsent. Detlef Spindler konnte<br />

leider nicht anwesend sein.<br />

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