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LT128

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Leuchtturm Nr. 128<br />

Hand“ wird ersetzt mit überwiegend virtuellen Lernformen.<br />

Natürlich ist die digitale (bzw. informationelle) Grundbildung<br />

Teil der Allgemeinbildung. Doch man muss<br />

Sorge dafür tragen, dass die umfassende analoge Bildung<br />

erhalten und ausgebaut wird. Mit der MINT-Initiative<br />

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und<br />

Technik) der KMK und des nds. MK wird seit ca. 10<br />

Jahren eine Schwerpunktverlagerung diskutiert, über die<br />

wichtige Ziele der Allgemeinbildenden Schule aus dem<br />

Blick geraten. Zwar versteht sich die Initiative interdisziplinär,<br />

will auch die affektiven und psychomotorischen<br />

Lernbereiche berücksichtigen. Doch es werden wichtige<br />

Teilbereiche der „herkömmlichen“ schulpraktischen Fächer<br />

vernachlässigt. Nicht ohne Grund hieß es bei der<br />

Einführung Neuer Technologien (mit einer herausragenden<br />

Begleitung durch das NLI mit Lehrerfortbildungen<br />

und fachbezogenen Unterrichtsmaterialien) vor 30 Jahren:<br />

„Ein neues Fach zu schaffen widerspricht den () bildungstheoretischen<br />

Überlegungen. Ebenso ist die<br />

Arbeitszeit der Schüler nicht weiter ausweitbar.“<br />

Technik und Werkunterricht haben eine nicht zu unterschätzende<br />

Bedeutung in der handwerklichen Bildung<br />

der Schüler, die neben der Berufsorientierung auch alltagspraktische<br />

Bedeutung für das Arbeiten im privaten<br />

Haushalt hat. Die Zielvorstellung, Erfahrungen mit<br />

Werkstoffen und Werkzeugen zu ermöglichen und technische<br />

Grundeinsichten wie die Förderung praktischer<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechen den Möglichkeiten<br />

all der Schülerinnen und Schüler, auch einerseits<br />

in industrielle und handwerkliche Berufe zu wechseln,<br />

als auch dem wachsenden Trend folgen zu können, im<br />

eigenen Haushalt Hand anzulegen (Heimwerker).<br />

Das praktische Tun setzt planerisches Vorgehen voraus,<br />

hier fließen die kognitiven Elemente des Technikund<br />

Werkunterrichts ein. Die entstehende<br />

Abstraktionsfähigkeit z.B. bei Werkzeichnungen und<br />

beim Technischen Zeichnen bildet auch die Entwicklung<br />

des Raumvorstellungsvermögens, schult logisches<br />

Denkvermögen.<br />

Die Freude am gelungenen praktischen Tun wächst<br />

mit den Erfolgen der praktischen Vorhaben. Die Ergebnisse<br />

dieser Arbeit schmücken die Schule, stehen aber<br />

auch oft im Wohnzimmerregal der Familie: „Schau mal,<br />

das habe ich geschafft!“ Das befriedigende Werkerlebnis<br />

gestaltet den Prozess der Persönlichkeitsbildung, natürlich<br />

auch die Projekte im Hauswirtschafts-, Werk- oder<br />

Kunstunterricht.<br />

01. Wir haben immer Wert darauf gelegt, dass praktisches,<br />

analoges Lernen im Vordergrund stehen muss.<br />

02. Jeder Computer ist ein Werkzeug. Er dient den einzelnen<br />

Gewerken bei der Arbeit.<br />

03. Mit Grausen sehen wir, dass in den neuen Curricula<br />

die Schwerpunkte der praktischen Bildung vernachlässigt<br />

werden. Übrigens sehr zum Unbehagen der aufnehmenden<br />

Firmen.<br />

04. Als Informatik wie für die Schule vom niedersächsischen<br />

NLI sehr umfassend begleitet eingeführt wurde,<br />

war es immer TEIL der Curricula der einzelnen Fächer.<br />

Also wurde immer geschaut:<br />

Was nützt mir der Rechner wo?<br />

05. Als Frau Wanka verkündete, Schülern sollte freigestellt<br />

werden, wann sie ihr Smartphone während des Unterrichts<br />

nutzen können, fielen bundesweit die<br />

Kinnladen der Kolleginnen und Kollegen herunter. Wem<br />

soll es nutzen, wenn Jugendliche und Kinder den Unterricht<br />

willkürlich durch externe Kommunikationsformen<br />

stören dürfen?<br />

06. Klar. Digitale Bildung ist Teil der Allgemeinbildung.<br />

Aber man muss höllisch aufpassen, dass sie nicht als<br />

deren Ersatz angesehen wird.<br />

Hasso Rosenthal<br />

Im Februar 2018 traf sich der GEW Ortsverband Krummhörn zum jährlichen Kohlessen in Wirdum.<br />

In diesem Rahmen wurde Uta van Gerpen für langjährige Gewerkschaftsmitgliedschaft geehrt.<br />

27<br />

Gerd Kather, der langjährige, ehemalige (bis<br />

vor 1 Jahr) Vorsitzende des OV Krummhörn

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