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LT128

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Leuchtturm Nr. 128<br />

des Landkreises Wittmund hatte die Ostfriesische Landschaft,<br />

der Landschaftspräsident Rico Mecklenburg zum<br />

Runden Tisch geladen. Die Moderation trug die Leiterin<br />

des Regionalen Pädagogischen Zentrums der Ostfriesischen<br />

Landschaft (RPZ), Dr. Brigitte Kasper-Heuermann.<br />

Das RPZ trägt wesentlich zur Aus- und Fortbildung<br />

der Lehrkräfte der Region bei, bietet unter anderem<br />

Kurse für Seiteneinsteiger und fachfremd Unterrichtende<br />

an. Die Bandbreite des Angebotes erreicht alle Schulformen.<br />

Die Zusammensetzung des Runden Tisches spiegelt<br />

die Bildungsregion. Neben Mitgliedern des Bildungsausschusses<br />

der Landschaft sitzen Vertreter der Landkreise,<br />

der Industrie- und Handelskammern, der<br />

Berufsbildenden Schulen, der Gymnasien, der Oberschulen,<br />

der Grundschulen, der Hochschule Emden-<br />

Leer, der Studienseminare.<br />

Die Vielfalt spiegelt sich schließlich im Diskussionsverlauf.<br />

Was für die eine Schulleitung als frustrierend<br />

empfunden wird, ist für andere spielend zu bewältigen<br />

oder sogar von Vorteil. Für die Vertretung des berufsbildenden<br />

Bereichs ist eine möglichst rasche Lösung wichtig,<br />

für die Ausbildung und fachliche Fundierung eine<br />

langfristig wirkungsvolle Absicherung. Die Argumente<br />

und Beispiele überschlagen sich.<br />

Eine Versuch der Bündelung.<br />

Der Bewerbungsrummel<br />

Die Schulen haben das Auswahlverfahren zu bewältigen.<br />

Klar, sobald eine Stelle ausgeschrieben werden<br />

muss, sind sie in der Pflicht. Auswahlteam besetzen, Fragenkatalog<br />

bearbeiten, Bewerbungen registrieren, Termine<br />

festlegen, Gespräche führen, Protokolle anfertigen,<br />

Favoriten benennen, Listen bearbeiten. Das alles ist termingebunden<br />

und genau geregelt.<br />

Der Rummel 2019 ist eröffnet.<br />

(Aktuelles Merkblatt für die Einstellung 2018/19 online.)<br />

Allein – das Vorgehen mancher Bewerberinnen und<br />

Bewerber wird als problematisch empfunden. Gerade<br />

kleine Schulen machen die Erfahrung, dass die Stellensuchenden<br />

oft nur eine Stelle „für's Parken“ suchen.<br />

Nach dem Motto: Festhalten und Weitersuchen. Erkennbar<br />

daran, dass bis zum letzten Tag Termine für die Abgabe<br />

der Zusage herausgezögert oder eine Bewerbung<br />

offen als „Alternative“ bezeichnet wird.<br />

Das Ergebnis: Viele Schulen, vor allem kleine Grundschulen,<br />

das sei betont, gehen trotz umfangreichem Auswahlverfahren<br />

und hohem Arbeitsaufwand leer aus.<br />

Andere, vor allem große Systeme, ziehen Vorteile aus<br />

dem Verfahren. Auch das ist unbestritten. Dennoch, die<br />

Bewerberinnen und Bewerber orientieren sich meist an<br />

großen Städten, Universitätsnähe, Infrastruktur.<br />

Das während der Besprechung vorgebrachte Ansinnen,<br />

die schulischen Auswahlverfahren auszusetzen und wieder<br />

an die Landesschulbehörde zu geben, fand wenig<br />

Gegenliebe. Die Landesschulbehörde ist immer – auch<br />

im Auswahlverfahren – die Entscheidungs- und Einstellungsinstanz.<br />

Warum sollte sie in Zeiten des Mangels die<br />

Neueinstellungen nicht dort einsetzen, wo sie wirklich<br />

gebraucht werden.<br />

Umverteilen Quasi. Ein Gegenargument lautete: „Die<br />

schreiben dann doch sofort Versetzungsgesuche.“ Klar,<br />

werden sie. Doch wie sieht die Realität aus? Kaum ist<br />

der Bewerbungsrummel verrauscht, dann müssen Abordnungen<br />

die Lücken schließen, dann dreht sich das<br />

Personalkarussell, dann werden – so gut es geht – die<br />

Lücken geschlossen.<br />

Wirklich hilfreich ist das nicht.<br />

Hindernisse ausräumen<br />

Es ist feststellbar, dass Hindernisse für die Einstellung<br />

von Lehrkräften gerade durch die Randlage der Region<br />

entstehen.<br />

Wer nach Ostfriesland geht, will z.B. auch den Lebensoder<br />

Ehepartner in der Nähe haben. Hin- und Herreisen<br />

ergeben sich oft aus der Situation, dass der Lebenspartner<br />

den Ort nicht so einfach wechseln kann. Und eine<br />

zweite Jobsuche in Ostfriesland kann schwierig sein.<br />

Junge Berufs- und Quereinsteigerinnen, Lehrerinnen,<br />

die in den Beruf zurückkehren, haben oft Kinder. Sie<br />

machen den Einstieg, das entspricht der Logik, von<br />

einem Hort- oder Kindergartenplatz abhängig.<br />

Da hat die Gemeinde, die Stadt ein Wort mitzureden.<br />

Das Land ist an anderer Stelle gefordert. In einem europäischen<br />

Land ausgebildete LehrerInnen und Lehrer<br />

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