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Leuchtturm Nr. 128 TV öD // // Die GEW verlangt: • Sechs Prozent mehr Gehalt • die Anhebung kleinerer Einkommen durch einen Mindestbetrag von 200 Euro • die Anhebung der Jahressonderzahlung Ost auf das Niveau der West- Kommunen ► Auch in der zweiten Tarifrunde wieder kein Angebot der Arbeitgeber – deshalb Warnstreiks am 12. April 2018! ► Nächste Verhandlungsrunde am 15./16. April 2018. Alle aktuellen Informationen findet man unter www.gew.de/tarifrunde GEW-Eintritte auf der didacta Der GEW-Stand auf der didacta hat sich in jeder Hinsicht gelohnt: war er doch Treffpunkt, Ruhepol, Cafe-Bar, Informationsstelle für viele gewerkschaftliche Fragen. Nicht zuletzt sind in den 5 Tagen der Bildungsmesse insgesamt 134 Kolleginnen und Kollegen in die GEW eingetreten, allein in den Landesverband Niedersachsen 78 Kolleg*innen und 56 Eintritte in andere Landesverbände. 28 Die 68er Vorführstunde. Deutsch in der Zehn, Realschule. Den Unterricht hält ein bekennender 68er. 1968 ist gerade zehn Jahre vorüber, die Wellen aber schlagen immer noch hoch. Thema der Stunde: Die Waage der Baleks, Heinrich Böll. Der kluge Jungpädagoge wählte den fragend-entwickelnden Unterricht. Problematisch, da der Boden auf der Suche nach Interpretationen dünn ist. Aber der 68er hält am Prinzip fest. Die Jugendlichen sollen die Begriffe „Arbeiterklasse“, „Besitzende Klasse“, „Kapitalisten“ oder zumindest „Oberschicht“ und „Unterschicht“ finden, nennen und beschreiben. Das Unglück naht. Was hat die brutale Ungerechtigkeit per betrügerischer Waage mit diesen Begriffen zu tun? Der Kampf um die entscheidenden Worte zieht sich hin. Schließlich ein Brückenbau. „Zu welchen Schichten gehören die Beteiligten?“ Da ist er, der entscheidende Hinweis. Die Hände schnellen hoch. Der Jungpädagoge strahlt überglücklich, weist auf eine besonders heftig winkende Hand. Der Zehntklässler bölkt die vermutete Lösung förmlich in die Klasse: „Arm und Reich!“ Dem 68er fallen die Gesichtszüge auseinander. Ernst und verärgert stellt er fest: „Arm und Reich haben wir doch schon längst abgeschafft!“ Na - denn. jk
29 Leuchtturm Nr. 128 Die GEW auf der Buchmesse in Leipzig Ganz anders als in Frankfurt, wo vor allem Geschäfte gemacht werden, findet in Leipzig die Buchmesse nicht nur in den fünf Hallen und dem großen Verbindungsbogen statt, sondern auch in der ganzen Stadt. Das ist der Geschichte geschuldet, also der Not an großen Ausstellungsräumlichkeiten, damals. Heute aber ist es ein schönes Relikt, das viele Personen hineinzieht in die Welt der Bücher. Nicht so schön ist es für die Kinderund Jugendliteratur, dass sich viele Buchmessen zugleich oder in zeitlicher Nähe etabliert haben (Internationale Kinderbuchmesse Bologna, Münchner Bücherschau, lit.Cologne in Köln, Europäische Kinderund Jugendbuchmesse in Saarbrücken etc.). 2018 im März hat die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (AJUM) erstmalig mit den Landesverbänden der GEW Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen gemeinsamen Stand auf der Messe konzipiert und veranstaltet. Das gelang selbstverständlich im Vorfeld nicht ohne kleine Reibereien, weil die Zielsetzungen schon ein wenig voneinander abwichen, war aber immer von gegenseitigem Respekt geprägt. Der gemeinsame Auftritt auf der Leipziger Buchmesse war ein voller Erfolg, der viele Besucher hineinzog in den Stand und zu vielen Gesprächen rund um Schule und Schulpolitik führte. Erfreulicherweise stellte sich heraus, dass eben nicht nur GEW-Mitglieder sich über Neues erkundigten, sondern auch der eine oder andere Aufnahmeantrag zur Mitgliedschaft mitgenommen oder sogar vor Ort ausgefüllt wurde. Die AJuM ist seit langer Zeit auf der Leipziger Buchmesse vertreten, um mit den Verlagen in Kontakt zu bleiben und um neuen Verlagen eine Chance zu eröffnen, miteinander bekannt zu werden. Das geschieht vor alle durch die Datenbank, die jede Person unter www.ajum.de nutzen kann. Wenn man das Archiv anklickt und dann ohne weiteres Kriterium (also frei) suchen lässt, weiß man, dass über 65.000 Rezensionen zur Verfügung stehen (aktuell, also mit den Erscheinungsjahren 2016 bis 2018) sind es mehr als 8.000). Wer gut sucht, findet viele Empfehlungen für die Schule, für den Unterricht, für diverse Themen. Der Autor am GEW-Messestand Die Cosplayer-Szene (Stichwort Manga) gibt es auf der auf der Buchmesse in Leipzig seit etwa 10 Jahren. Die Halle 1 ist allerdings nur mehr und ausschließlich Kommerz, in der sich fast nur Kinder und Jugendliche bewegen und völlig überteuertes „Krimskrams“ kaufen sollen. Daneben ist die Selbstdarstellung der verkleideten Jugendlichen ein großes Thema – trotz Kälteeinbruchs mit viel nackter Haut und in überfüllten Straßenbahnen. Insgesamt haben rund 2600 Verlage ihren Platz gefunden (davon lediglich vier mit rechter Gesinnung und viel zu viel Aufmerksamkeit durch die Medien), machen viele der insgesamt 46 Staaten je einen Gemeinschaftsstand. Der diesjährige Partnerstaat Rumänien lag ein wenig abseits und hatte ein Sprachproblem, denn kaum eins der ausgestellten Bücher gibt es in einer Übersetzung. Ein Besuch der Buchmesse in Leipzig ist für Lehrkräfte immer lohnenswert, weil sich Vieles um Schule, Bildung, Wissen etc. dreht. Sinnvollerweise ist man allerdings Mitglied der AJuM und kann sich unter Umständen die Fahrt und die Unterkunft bezahlen lassen. Okay, das ist auch mit Arbeit verbunden, aber die macht Spaß und Freude. Wirklich. Weitere Informationen über ulrich.baselau@ajum.de
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