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Grenzüberschreitungen Die subversive Kraft des ... - AG Kurzfilm

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Im Blickpunkt: <strong>Grenzüberschreitungen</strong><br />

S’WeSchpenäScht – DIe chROnIK VOn WYhL 1972-1982 im<br />

Kontext der Videokunst rezipiert wird. Bereits 1989 widmete sich<br />

das Karlsruher Festival cIneVIDeO. 1. tage DeS unaBhängIgen<br />

FILmS den Bewegungsvideos und setzte damit die polit- und<br />

Kunstszene stärker miteinander in Beziehung.<br />

es sind vor allem die aktivisten von a-clips 1 , die mit erweiterten<br />

Strategien der Infiltration den ansatz der Bewegungsvideos ende<br />

der 1990er Jahre wieder aufnahmen, und der österreichische Künstler<br />

Oliver Ressler, der mit Videos wie thIS IS What DemOcRacY<br />

LOOKS LIKe (2002) Bewegungsvideos unter globalisierungskritischen<br />

Vorzeichen drehte. andere Künstler und agitatoren, wie der<br />

amerikaner craig Baldwin, beziehen sich in ihren culture Jamming-<br />

Videos wiederum auf die Strategien der aneignung und Subversion<br />

der Situationisten im umfeld von guy Debord in den 1960er Jahren.<br />

unbemerkt von den offensichtlich politischen manifestationen der<br />

Bewegungsvideos und ihrer nachfolger hatte sich jedoch in den<br />

1980er Jahren in der Super 8-Szene unter dem motto „alle macht<br />

der Super 8“ – ein Slogan, den der spätere Bielefelder netzaktivist<br />

padeluun formulierte – eine lustvolle praxis der filmischen einmischung<br />

in politische geschehnisse entwickelt. allerdings spielte<br />

Super 8 für politisch-dokumentarische arbeit nur in der anfangsphase<br />

<strong>des</strong> Booms <strong>des</strong> kleinen Filmformats in den frühen 1980er<br />

Jahren eine wichtige Rolle. Zwar hatten sich Vertreter <strong>des</strong> Direct<br />

cinema wie Richard Leacock bereits in den 1970er Jahren für den<br />

einsatz und die Verbreitung von Super 8 engagiert, doch erwies<br />

sich das kleine Filmformat für ihre Intentionen als ungeeignet, da<br />

es zu anfällig und von den präsentationsmöglichkeiten in Kino und<br />

Fernsehen nahezu ausgeschlossen war.<br />

34 | SHORT report 2009 e<br />

manner it appears to border on an irony of history that their<br />

documentation work S’WeSchpenäScht – <strong>Die</strong> chronik von<br />

Wyhl 1972-1982 (the WaSp neSt – the chronic of Wyhl<br />

1972-1982) is now being welcomed as video art in the context of<br />

the recorD again exhibition in the ZkM art and media centre.<br />

already in 1989, the karlsruhe festival cineviDeo. 1. tage DeS<br />

unabhängigen filMS (cinevideo. 1. Days of the independent<br />

film) was dedicated to movement videos, thus bringing the political<br />

and art scenes into a more powerfully relation.<br />

it was especially the activists in a-clips, 1 who at the end of the<br />

1990s yet again took up the movement video approach with their<br />

expanded strategies of infiltration, and the austrian artist oliver<br />

ressler with videos like thiS iS What DeMocracy lookS like<br />

(2002) who have shot movement videos from an approach critical<br />

of globalisation. yet again other artists and agitators such as<br />

the american craig baldwin refer in their culture jamming videos<br />

to the strategies of appropriation and subversion of the situationists<br />

who surrounded guy Debord in the 1960s.<br />

unnoticed by the obvious political manifestations of the<br />

movement videos and their successors, however, during the<br />

1980s in the Super 8 scene and under the motto “all power to<br />

Super 8” – a slogan coined by the subsequent bielefeld-based<br />

network activist padeluun – a passionate practice of filmic<br />

intervention in political events developed. however the Super<br />

8 narrow gauge format only played an important role in<br />

political-documentary work in the initial phase of the boom in<br />

the early 1980s. While it is true that representatives of Direct<br />

cinema such as richard leacock were already committed in<br />

the 1970s to the use and propagation of Super 8, the narrow<br />

gauge format proved to be unsuitable for their intentions as it

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