Grenzüberschreitungen Die subversive Kraft des ... - AG Kurzfilm
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BeRLIn/aLamO<br />
© Knut hoffmeister / www.sehrgut.de<br />
Dennoch gab es anfang der 1980er Jahre einige Super 8-Filme, wie<br />
Knut hofmeisters BeRLIn/aLamO (1983), die eindeutig politisch zu<br />
verstehen sind und trotz ihres dokumentarischen charakters ebenso<br />
als experimentell bezeichnet werden können. BeRLIn/aLamO<br />
muss als Reaktion auf die prekäre politische Lage Berlins in jenen<br />
Jahren verstanden werden – eine Stadt, die zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht nur geteilt und von äußeren, antagonistischen, politischen<br />
Systemen geprägt, sondern auch einem inneren Spaltungsprozess<br />
ausgesetzt war, <strong>des</strong>sen signifikanter ausdruck hausbesetzungen,<br />
Straßenschlachten und eine zunehmend rigider werdende Überwachung<br />
waren. <strong>Die</strong> Situation, in der BeRLIn/aLamO entstanden<br />
ist, skizziert Keith Sanborn in der publikation SupeR 8/BeRLIn. the<br />
aRchItectuRe OF DIVISIOn:<br />
„Das Spiel dieser mächte, das diese komplizierte Interaktion ausmacht,<br />
hat die Sensibilität dieser Künstlergeneration, die sich für<br />
Berlin entschied, geprägt. es herrscht tiefer pessimismus, wo so viele<br />
gelegenheiten offensichtlich außerhalb der eigenen Kontrolle liegen.<br />
[...] Das tägliche Überleben verlangt von diesen Künstlern, wie<br />
auch von allen Berlinern, eine geistige Flexibilität und einen globalen<br />
Sinn für Ironie.“<br />
<strong>Die</strong> Bilder von BeRLIn/aLamO zeugen unmittelbar von der präsenz<br />
der politischen macht, die einer Belagerung gleichkommt: polizeihundertschaften,<br />
die sich vor Wahlkampfplakaten formieren, Sonderkommandos,<br />
panzer amerikanischer gIs...<br />
Spotlight: Crossing Borders<br />
was too fragile and almost completely excluded from presentation<br />
and screening purposes in cinemas and on tv.<br />
yet there were several Super 8 films at the beginning of the 1980s,<br />
such as knut hofmeister’s berlin/alaMo (1983), which could<br />
clearly be understood as political and also be called experimental<br />
just as easily <strong>des</strong>pite their documentary character. berlin/<br />
alaMo has to be understood as a reaction to the precarious<br />
political situation in berlin during those years – a city that was<br />
not only divided at that time and marked by external antagonistic<br />
political systems, but was also being subjected to an internal<br />
process of division expressed most significantly in the squatted<br />
houses, street battles and a surveillance system that was becoming<br />
increasingly rigid. the situation in which berlin/alaMo was<br />
made is outlined by keith Sanborn in the publication Super 8/<br />
berlin. the architecture of DiviSion:<br />
“the power game that constituted this complicated interaction<br />
was marked by the sensitivity of this generation of artists who<br />
had chosen berlin for themselves. a deep pessimism prevailed<br />
with so many opportunities apparently outside of one’s own<br />
control. [...] Surviving on an everyday basis demanded of these<br />
artists, as indeed of everyone in berlin, intellectual flexibility and<br />
a global sense of irony.”<br />
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