Grenzüberschreitungen Die subversive Kraft des ... - AG Kurzfilm
Grenzüberschreitungen Die subversive Kraft des ... - AG Kurzfilm
Grenzüberschreitungen Die subversive Kraft des ... - AG Kurzfilm
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Plakatmotiv / poster subject<br />
up and coming 2009<br />
© Machiko Saito<br />
STADTHAFEN Rostock, beim JUGENDMEDIENFESTIVAL in Berlin,<br />
bei der WERKSTATT FÜR JUNGE FILMER IN WIESBADEN, beim OPEN<br />
AIR FILMFEST WEITERSTADT oder wenn das Jahr etwas besser lief,<br />
dann sogar beim DEUTSCHEN JUGENDVIDEOPREIS, den VIDEO /<br />
FILM T<strong>AG</strong>EN oder beim UP-AND-COMING in Hannover.<br />
<strong>Die</strong> gemeinsame Leidenschaft waren unsere No-Budget-Filme, die<br />
Mittel und Ambitionen durchaus unterschiedlich, der gemeinsame<br />
Feind aber umso klarer, solange man es noch nicht selbst „geschafft“<br />
hatte: Filmstudenten.<br />
Und nun war ich einer von diesen Schnöseln geworden, einer von<br />
denen, die den jungen mittellosen Filmemachern die Nachwuchspreise<br />
wegnehmen.<br />
Viele meiner Festivalfreunde wurden wiederholt abgelehnt. Es gab<br />
einen jährlichen Bewerbungsmarathon um die dffb in Berlin, die<br />
HFFs in München und Potsdam, die Filmakademie Ludwigsburg<br />
oder die KHM Köln. Ein Sport, der für fast alle in bitteren Enttäuschungen<br />
endete, in Selbstzweifeln und Krisen. Wie wichtig waren<br />
bei all den Niederlagen die Festivals, auf denen wir uns sahen und<br />
wie nötig der salbende Applaus <strong>des</strong> Publikums, die Heilkraft eines<br />
tröstenden Preises, der Austausch mit den Gleichgesinnten und die<br />
schönen Nächte und Partys.<br />
Glücklicherweise gibt es in Deutschland eine ganze Reihe kleiner<br />
Filmfestivals, die sich nur mit dem Nachwuchs beschäftigen. <strong>Die</strong><br />
Filmemacher dürfen maximal 27 Jahre alt sein, bei manchen auch<br />
nur 25. Länge, Genre und Format sind meistens egal. Wenn man<br />
zu den Einreichungen bei diesen Festivals die Bewerbungsfilme<br />
der Hochschulen, die filmischen Schulprojekte und die Produktionen<br />
der Medienzentren zählt, kommt man auf eine Zahl irgendwo<br />
zwischen 1000 und 1500 <strong>Kurzfilm</strong>en, die je<strong>des</strong> Jahr in Deutschland<br />
von jungen Filmemachern gedreht werden. Ohne Kohle und ohne<br />
„professionellen“ Background.<br />
Focus: Beyond<br />
Wiesbaden, the Open AIR FILM FeSTIVAL WeITeRSTADT, or when<br />
the year went better even at the GeRMAn YOUTH VIDeO pRIze,<br />
the VIDeO/FILM DAYS or at the Up-AnD-cOMInG in Hanover. The<br />
passion we shared was our no-budget films where the means and<br />
ambitions could diverge quite radically, and the enemy we shared<br />
was even clearer to us as long as none of us had actually “made it”:<br />
Film students.<br />
And now I had become one of these snotty little upstarts, one of<br />
those who snatch the prizes for up-and-coming talent away from<br />
the young, penniless filmmakers.<br />
Many of my festival friends had been rejected repeatedly. There<br />
was an annual application marathon to the German Film and<br />
Television Academy (dffb) Berlin, the University of Television and<br />
Film Munich, the Film and Television Academy “Konrad Wolf” in<br />
potsdam, the Film Academy Baden-Wurttemberg or the Academy<br />
of Media Arts cologne. A game that ended in bitter disappointments,<br />
self-doubts and crises for almost everyone. And with<br />
all the defeats, the festivals where we would meet became so<br />
important for us, with the sanctifying applause of the audiences,<br />
the healing power of a consolation prize, the exchanges with our<br />
equals and of course the great parties and nightlife.<br />
Fortunately in Germany there are a whole series of smaller film<br />
festivals which only deal with up-and-coming talent. The filmmakers<br />
may only be 27 at the most, and in some cases not older<br />
than 25. The lengths, formats and genres are mostly irrelevant.<br />
And if you include the application films shot to get into film<br />
schools, film projects from normal schools and the productions<br />
from media centres in the entries to these festivals, you reach a<br />
number somewhere between 1,000 and 1,500 films which are<br />
shot every year in Germany by young filmmakers. Without any<br />
cash and without a “professional” background.<br />
r 85