View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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8. Untersuchungen zur Stabilität<br />
der Benzaldehydlyase im<br />
Zweiphasensystem<br />
Eine grundlegende Voraussetzung für den Einsatz eines Enzyms in einem bestimmten<br />
Reaktionssystem ist die Stabilität des Katalysators unter den gegebenen Reaktionsbedingungen.<br />
Um die Verwendbarkeit der BAL in einem organisch / wässrigen<br />
Zweiphasensystem zu überprüfen wurde zunächst die Stabilität des Enzyms in Kombination<br />
mit verschiedenen Lösungsmitteln untersucht.<br />
8.1. Beschreibung der Enzymdesaktivierung<br />
Vielen Arbeiten zur Untersuchung der Stabilität von Biokatalysatoren in Gegenwart<br />
von organischen Lösungsmitteln liegt das Prinzip einer Zweipunktmessung zugrunde.<br />
Dabei wird zu Beginn des Experiments die Startaktivität und nach Ablauf einer bestimmten<br />
Zeitspanne die verbleibende Aktivität gemessen. Je nach Differenz zwischen<br />
beiden Aktivitäten wird auf eine gute oder schlechte Stabilität geschlossen. Bei diesem<br />
Ansatz wird nicht berücksichtigt, dass die Aktivität eines Enzyms in einem wässrig<br />
/ organischen Zweiphasensystem sowohl durch Inhibierung als auch durch Desaktivierung<br />
beeinflusst werden kann. Eine Inhibierung des Enzyms durch eine Restkonzentration<br />
an organischem Lösungsmittel in der wässrigen Phase macht sich durch<br />
einen sprunghaften Rückgang der Aktivität gleich zu Beginn des Experiments, also<br />
nach Zugabe des Lösungsmittels zur wässrigen Phase, bemerkbar. Die Desaktivierung<br />
des Enzyms, unabängig ob durch Wärme, physikalische Effekte an der Phasengrenzfläche<br />
oder Lösungsmittel in der Wasserphase hervorgerufen, führt zu einem stetigen<br />
Rückgang der Aktivität während der gesamten Dauer des Experiments.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit sollen bei den Versuchen zur Lösungsmittelstabilität der<br />
BAL beide Effekte berücksichtigt werden. Der zeitabhängige Verlauf der Aktivität<br />
wird durch Gleichung 8.1 beschrieben. Die Enzymdesaktivierung kann als exponentielle<br />
Abnahme der Aktivität erster Ordnung beschrieben werden. Der Inhibierung wird<br />
durch Einführen eines konstanten Faktors (I) Rechnung getragen. Dabei bleibt die Art<br />
(kompetitiv, unkompetitiv oder nicht kompetitiv) der Inhibierung unberücksichtigt.<br />
A = A0 · I · e −kdes · t<br />
(8.1)<br />
Anhand der für jedes Lösungsmittel erhaltenen Desaktivierungskonstante kdes lässt<br />
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