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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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5. Biotransformationen im homogenen System<br />

Zu Beginn der Reaktion liegt eine hohe Benzaldehydkonzentration vor. Entsprechend<br />

den im Kapitel 4 erhaltenen Ergebnissen wird zunächst (R)-Benzoin und (R)-<br />

HPP gebildet. Das gebildete Benzoin stellt wiederum ein Substrat für das Enzym dar<br />

und kann mit Acetaldehyd ebenfalls zu HPP reagieren. Wie in Kapitel 4.2.4 gezeigt<br />

entsteht bei dieser Reaktion pro gebildetem Molekül HPP auch ein Molekül Benzaldehyd.<br />

Die Abnahme der Benzaldehydkonzentration verlangsamt sich dadurch, was<br />

auch in Abbildung 5.1 ab ca. 0, 25 h zu erkennen ist. Zum Ende der Reaktion sind<br />

sowohl Benzaldehyd als auch Benzoin nahezu quantitativ in HPP überführt. Der ee<br />

liegt im Batchversuch bei über 99 %.<br />

Werden Batchreaktionen mit einer hohen Startkonzentration von Benzaldehyd durchgeführt<br />

(> 20 mM), so kann die Konzentration des intermediär gebildeten Benzoins<br />

die Grenzlöslichkeit (1,5 mM) im Reaktionssystem überschreiten. Es kommt im Laufe<br />

der Batchreaktion zu einer Präzipitation von Benzoin. Da jedoch das in Lösung verbliebene<br />

Benzoin weiter mit Acetaldehyd zu HPP reagiert, geht der Niederschlag nach<br />

und nach wieder in Lösung.<br />

Das vollständige Abreagieren von Benzaldehyd und Benzoin erleichtert die Produktaufarbeitung<br />

erheblich. Um einen vollständigen Umsatz mit quantitativer Ausbeute<br />

an HPP zu erreichen, kann Acetaldehyd im Überschuss eingesetzt werden. Die erhöhte<br />

Konzentration des Akzeptoraldehyds wirkt als thermodynamische Triebkraft<br />

auf das Reaktionssystem. Der Überschuss an Acetaldehyd kann nach der Reaktion<br />

durch Anlegen eines Vakuums leicht vom Produkt entfernt werden. Um den Einfluss<br />

der Acetaldehydkonzentration auf die Thermodynamik des Reaktionssystem zu untersuchen,<br />

werden Batchversuche mit unterschiedlichen Acetaldehydkonzentrationen<br />

durchgeführt. Das Ergebnis ist in Abbildung 5.2 dargestellt.<br />

Umsatz / -<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

30 mM<br />

60 mM<br />

120 mM<br />

0,0<br />

0 1 2 3<br />

Zeit / h<br />

4 5 6<br />

1,0<br />

0,9<br />

0 1 2 3 4 5 6 0,8<br />

30 mM<br />

60 mM<br />

120 mM<br />

Zeit / h<br />

Abbildung 5.2.: Einfluss der Acetaldehydkonzentration auf das thermodynamische<br />

Gleichgewicht der HPP-Bildung (20 mM Benzaldehyd, 35 mM<br />

TEA, pH = 8, 0,35 mM ThDP, 0,35 mM MgSO4, 30vol%DMSO,<br />

3UmL −1 BAL, T = 20 ◦ C, V = 3 mL). Die Datenpunkte sind<br />

durch visuelle Hilfslinien miteinander verbunden.<br />

50<br />

Schon bei einer leicht erhöhten Acetaldehydkonzentration (30 mM bei 20 mM Benz-<br />

Umsatz / -

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