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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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4. Kinetik<br />

Bei Vergleich der für die Benzoinbildung bestimmten Daten (Kapitel 4.2.2) fällt auf,<br />

dass die KM-Werte, die für Benzaldehyd bestimmt wurden, sich auch unter Berücksichtigung<br />

der Fehlergrenzen deutlich unterscheiden. Dies scheint jedoch nur auf den<br />

ersten Blick widersprüchlich, denn bei der Benzoinbildung (Reaktion 01) reagiert der<br />

Benzaldehyd sowohl als Donor- als auch als Akzeptoraldehyd. Bei der HPP-Bildung<br />

(Reaktion 04) dagegen fungiert der Benzaldehyd nur als Donor. Wenn man davon<br />

ausgeht, dass Donor und Akzeptor an verschiedene Stellen im aktiven Zentrum des<br />

Enzyms binden (mit verschiedener Affinität zur jeweiligen Bindungsstelle), so erscheinen<br />

die daraus resultierenden unterschiedlichen KM-Werte für Donor und Akzeptor<br />

durchaus plausibel, obwohl es sich um ein und dasselbe Molekül handelt. Im Vergleich<br />

zu Kapitel 4.2.4 ist der in dieser Versuchsreihe bestimmte KM-Wert für Acetaldehyd<br />

etwas kleiner. Jedoch ist unter Berücksichtigung der Fehlergrenzen der Unterschied<br />

nicht signifikant.<br />

Bei den kinetischen Untersuchungen zur HPP-Bildung (Reaktion 04) konnten Hinweise<br />

auf eine Produktinhibierung durch HPP gefunden werden. Eine Quantifizierung<br />

der Inhibierung scheiterte jedoch an experimetellen Schwierigkeiten. Da bei den Experimenten<br />

zur Inhibierung schon von Beginn an hohe HPP-Konzentrationen eingestellt<br />

werden, ist eine starke Verdünnung der Proben für die HPLC-Analytik nötig, was die<br />

Messgenauigkeit stark herabsetzt.<br />

Bei diesem Reaktionssystem ist nicht nur die Reaktion von Benzaldehyd mit Acetaldehyd<br />

möglich, sondern auch die Selbstkondensation von Benzaldehyd. Demzufolge<br />

ist neben der HPP-Bildung auch eine Benzoinbildung zu beobachten, wie in Abblidung<br />

4.8 gezeigt ist.<br />

BZ-Bildung / U mL −1<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

Experiment<br />

Simulation<br />

0,00<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Benzaldehyd / mM<br />

BZ-Bildung / U mL −1<br />

0,12<br />

0,08<br />

0,04<br />

Experiment<br />

Simulation<br />

0,00<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

Acetaldehyd / mM<br />

Abbildung 4.8.: Rate der Benzoinbildung in Abhängigkeit der Benzaldehyd- und<br />

Acetaldehydkonzentration (35 mM TEA-Puffer, pH = 8, 0,35 mM<br />

ThDP,0,35mMMgSO4, 30 % DMSO, T = 20 ◦ C; links: 60 mM<br />

Acetaldehyd, rechts: 20 mM Benzaldehyd).<br />

Im Falle der Selbstkondensation des Benzaldehyds reagiert der Benzaldehyd sowohl<br />

als Donor als auch als Akzeptor. In Abbildung 4.8 links ist die auch schon bei<br />

der Benzoinkondensation (Reaktion 01) beschriebene lineare Zunahme der Benzoin-<br />

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