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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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9. Biotransformationen im Zweiphasensystem<br />

Aktivität / U mL −1<br />

0,025<br />

0,020<br />

0,015<br />

0,010<br />

wässrige Phase im<br />

Zweiphasensystem<br />

BA -> BZ<br />

BA -> HPP<br />

0,005<br />

Startkonzentration<br />

homogenes System<br />

0,000<br />

0 5 10 15 20<br />

Benzaldehyd / mM<br />

Aktivität / U mL −1<br />

0,025<br />

0,020<br />

0,015<br />

0,010<br />

0,005<br />

BZ -> HPP<br />

0,000<br />

0 5 10 15 20<br />

(R)-Benzoin / mM<br />

Abbildung 9.4.: Kinetik der BAL im homogenen Reaktionsmedium (Kapitel 4.<br />

Links die Aktivität der Benzoin- und HPP-Bildung bei variierter<br />

Benzaldehydkonzentration. Rechts die Aktivität der HPP-Bildung<br />

bei variierter Benzoinkonzentration.<br />

Bei einer Benzaldehydkonzentration von beispielsweise 20 mM, wie sie standardmäßig<br />

bei der HPP-Bildung im homogenen Reaktionssystem (vgl. Teil II) verwendet<br />

wurde, läuft die Benzoinbildung wesentlich schneller ab als die HPP-Bildung (Abbildung<br />

9.4 links). Es kommt intermediär zu einer Anreicherung von Benzoin. In<br />

der wässrigen Phase des Zeiphasensystems herrscht eine wesentlich geringere Benzaldehydkonzentration<br />

(im Bereich von 1 mM). Unter diesen Umständen verläuft die<br />

Benzoinbildung wesentlich langsamer. Ein Blick auf Abbildung 9.4 rechts, macht deutlich,<br />

dass schon bei geringen Benzoinkonzentrationen die Aktivität der HPP-Bildung<br />

ausgehend von Benzoin nahezu die Sättigungsgeschwindigkeit erreicht. Anschaulich<br />

formuliert läßt sich für die wässrige Phase im Zweiphasensystem sagen, dass das wenige<br />

(langsam) gebildete Benzoin sofort weiter zu HPP umgesetzt wird und deshalb<br />

kein Ansteigen der Benzoinkonzentration zu beobachten ist.<br />

An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in Abbildung 9.4<br />

gezeigten Funktionen das kinetische Verhalten der Benzaldehydlyase im Reaktionsmedium<br />

TEA-Pufferlösung/DMSO wiedergeben. Bei dem in Abbildung 9.3 gezeigten<br />

Batchversuch handelt es sich um ein Zweiphasensystem, in dem es sich bei der wässrigem<br />

Phase um eine mit MTBE-gesättigte TEA-Pufferlösung handelt. Es ist zwar<br />

nicht mit einer prinzipiellen Änderung des kinetischen Verhaltens zu rechnen (linearer/hyperbolischer<br />

Kurvenverlauf), jedoch ist eine leichte Variation der kinetischen<br />

Parameter nicht auszuschließen.<br />

Die zweite Hypothese geht von dem Vorliegen einer Phasentransferlimitierung aus.<br />

In diesem Fall ist also die Diffusion der Komponenten zwischen den Phasen geschwindigkeitsbestimmend<br />

und nicht der Umsatz der Komponenten durch das Enzym.<br />

Die Reaktion läuft also nicht mehr unter kinetischer, sondern unter thermodynamischer<br />

Kontrolle ab. Wie in Kaptiel 5.1.1 gezeigt liegt das thermodynamische Gleichgewicht<br />

der HPP-Bildung aufgrund der erhöhten Acetaldehydkonzentration weit auf<br />

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