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II - CCA Monatsblatt

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Das Problem CO2 lässt sich nicht mehr vertagen<br />

Es muss schon etwas Besonderes passieren, damit der Allgemeine Deutsche<br />

Automobilclub die CO2-Problematik zum Titelthema seiner ADAC-Motorwelt<br />

macht. Und wenn im Artikel zum Spritsparen auch noch so urgrüne Ratschläge<br />

erteilt werden wie „Für Kurzstrecken empfiehlt es sich, ganz aufs Auto zu<br />

verzichten“ und „in der Stadt ... mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem<br />

Fahrrad zu fahren“, dann hat man den Eindruck, der ADAC, Gralshüter der<br />

individuellen (Auto-) Mobilität, ist tatsächlich in der umweltpolitischen Realität<br />

angekommen, mit 25 Jahren Verspätung zwar, aber immerhin. Diese<br />

umweltpolitische Realität heißt schlicht: Autofahren ist umweltschädlich.<br />

Genauso wie Industrieproduktion, Heizungen und Flugverkehr umweltschädlich<br />

sind. Nach dem Winter, der keiner war, und dem Hochsommer im April<br />

dämmert die Erkenntnis, dass es darum gehen muss, diese Umweltbelastungen<br />

ernsthaft zu reduzieren. Wir sitzen alle in einem Boot. Und wenn der<br />

Meeresspiegel so steigt, wie in den pessimistischeren Prognosen vorhergesagt,<br />

könnten das die Küstenbewohner bald allzu wörtlich nehmen müssen.<br />

Interessant an der derzeitigen CO2-Diskussion in Deutschland ist, dass die<br />

üblichen Verdächtigen ihre üblichen Ausreden nur noch halbherzig vorbringen.<br />

Zwar verweisen Autolobby und Flugwesen darauf, dass das jeweilige<br />

Verkehrsmittel nur mit 12 respektive 3 Prozent an den Emissionen beteiligt<br />

seien, aber gleich danach kommt die Versicherung, dass man natürlich<br />

gleichwohl in der Pflicht sei. Die Autoindustrie gelobt, emissionsärmere<br />

Fahrzeuge zu bauen, und der Bundesverband deutscher Fluggesellschaften<br />

unterstützt die Aufnahme des Flugverkehrs in den Emissionshandel. Politiker<br />

plädieren gar für einen europäischen Alleingang, anstatt sich wie üblich darauf<br />

zu berufen, dass es eine weltweite Lösung geben müsse, um<br />

Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. In dieser Hinsicht ist tatsächlich<br />

Bewegung in die Diskussion gekommen. Bleibt zu hoffen, dass diese Bewegung<br />

genutzt wird, um konkrete Maßnahmen durchzusetzen – möglichst, ohne dass es<br />

weiterer Wirbelstürme und Wetterextreme bedarf. Denn eines ist klar: Je später<br />

das Umsteuern erfolgt, desto schmerzlicher wird es für alle.<br />

Manuel Lins<br />

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