II - CCA Monatsblatt

Dschungelbuch am Río Beni
Im Nordwesten Boliviens erstreckt sich der Madidi-Nationalpark mit seiner
gewaltigen Artenvielfalt. Dort führen die Bewohner von San José de
Uchupiamonos erfolgreich eine Dschungel-Lodge.
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Madidi National Park: der Rio Madidi von oben
Foto: Martin H. Petrich
Das Boot verschwindet im dichten Nebel, der sich wie ein Vorhang vor dem
Bergdurchbruch zusammenzieht. „La Bala“, „der Schuss“ nennen die Bewohner
des nahen Rurrenabaque diese eigenwillig geformte Stelle am Río Beni. Der
Bootsfahrer bremst abrupt ab. Es wird nicht das letzte Mal auf dieser Fahrt sein.
„Hier steigen wir aus“, verkündet Sandro nach einer Weile. Die Gäste folgen
dem jungen Naturführer an den Fuß einer Bergwand, wo sich eine Gruppe
Grünflügel-Aras eingenistet hat. „Für die Papageien ist diese Stelle zur
Aufnahme von Salz von großer Bedeutung“, belehrt der 24-Jährige sie, während
die begeisterten Europäer mit dem Fernglas den aufgeregten Flug dieser bunten
Vögel verfolgen.
Weniger entzückt von der Dschungelwelt sind die Touristen etwas später, als sie
das Boot verlassen haben und auf dem Weg durch den Wald zur Chalalán Öko-
Lodge sind. Abseits stehen Mahagonibäume und Wandernde Palmen, zwischen
deren stacheligen Stelzwurzeln sich gerne Boas zum Schlafen legen. Ein
beißender Geruch steigt plötzlich in die Nase und ein vernehmlich lauter
werdendes Rascheln ist zu hören. „Hier ist ein Rudel Weißbartpekaris
unterwegs“, informiert sie Sandro „und die können ziemlich ungemütlich
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