Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!
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positionierten Einheimischen keinen erheblichen Unterschied mehr<br />
gibt. 5<br />
Mit <strong>der</strong> Lebenssituation von Schwarzafrikanern in Deutschland befasste<br />
sich die Migrationsforschung erst ab Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahren.<br />
Die ersten größeren Integrationsstudien über nationale o<strong>der</strong> ethnisch<br />
definierte Migrantengruppen subsaharischer Herkunft entstanden dagegen<br />
erst zehn Jahre später. 6 Später richtete sich <strong>der</strong> Fokus auf das entwicklungspolitische<br />
Potential einzelner nationaler Migrantengruppen. 7<br />
Die Studien basierten häufig auf eigenen Erhebungen, da bis 2005 nur<br />
wenige amtliche Daten vorlagen, die es erlaubten etwas über die Lebenssituation<br />
von Migranten einzelner subsaharischer Nationalität in<br />
Deutschland auszusagen. Mit dem Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Migrationspolitik<br />
unter <strong>der</strong> Rot-Grünen Bundesregierung verbesserte sich zwar<br />
die Datenlage, allerdings reicht sie nicht aus, um ein differenziertes und<br />
gleichzeitig umfassendes Bild über die Lebenssituation schwarzafrikanischer<br />
Migrantengruppen in zentralen Teilsystemen <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
zu zeichnen. So können <strong>bei</strong>spielsweise weiterhin keine empirisch<br />
belastbaren Aussagen darüber getroffen werden, ob sich ein längerer Aufenthalt<br />
in <strong>der</strong> Bundesrepublik o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Besitz <strong>der</strong> deutschen Staatsbürgerschaft<br />
positiv auf den beruflichen Aufstieg und die gesellschaftliche<br />
Anerkennung auswirken. Denn mit <strong>der</strong> Einbürgerung verliert sich die<br />
statistische Spur, da die Migrantinnen und Migranten fortan als deutsche<br />
Staatsbürger geführt werden.<br />
5 Leggewie, Claus, Integration und Segregation, in: Bade, Klaus J.; Münz, Rainer (Hg.), Migrationsreport<br />
2000: Fakten, Analysen, Perspektiven, Frankfurt/Main 2000, S. 85-105, hier: S. 88.<br />
6 z.B. Faist, Thomas/ Gerdes, Jürgen/ Rieple, Beate, Das entwicklungspolitische Engagement<br />
von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW mit Fokus auf Ghana, in: COMCAD Ar<strong>bei</strong>tspapiere<br />
Nr. 6, Bielefeld 2004; McIntyre, Joseph, Wurzeln in <strong>zwei</strong> <strong>Welten</strong>. Westafrikanische Migranten<br />
und Migrantinnen in Hamburg, Frankfurt/Main 2004; Humboldt, Carmen, <strong>Afrika</strong>nische<br />
Diaspora in Deutschland, Berlin 2005.<br />
7 Faye, Malick, Die senegalesische Diaspora in Deutschland. Ihr Beitrag zur Entwicklung Senegals,<br />
in: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenar<strong>bei</strong>t (Hg.): Wirtschaft und Beschäftigung,<br />
Eschborn 2007; Schmelz, Andrea, Die kamerunische Diaspora in Deutschland. Ihr Beitrag<br />
zur Entwicklung Kameruns, in: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenar<strong>bei</strong>t (Hg.):<br />
Wirtschaft und Beschäftigung, Eschborn 2007; Schmelz, Andrea, Die ghanaische Diaspora<br />
in Deutschland. Ihr Beitrag zur Entwicklung Ghanas, in: Deutsche Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t (Hg.): Wirtschaft und Beschäftigung, Eschborn 2009; Sieveking, Nadine, Das<br />
entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW mit Fokus<br />
auf Ghana, in: COMCAD Ar<strong>bei</strong>tspapiere Nr. 65, Bielefeld 2009; Riester, Andrea, Diasporas<br />
im Vergleich: Bedingungen des entwicklungspolitischen Engagements afrikanischer Migranten<br />
in Deutschland, in: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Hg.), Potenziale <strong>der</strong> Migration<br />
zwischen <strong>Afrika</strong> und Deutschland, Band 2, Nürnberg 2011, S. 275-291.<br />
DAS e.V. Schriftenreihe Nr. 83<br />
Dr. Rolf Benndorf<br />
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