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Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!

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Jean-Camille Yakéléba<br />

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gut <strong>bei</strong> den Lehrern an“, so sagt er mit einem charmanten Lächeln. Mit<br />

gerade genug Engagement, um seine Eltern zufrieden zu stellen und von<br />

den Lehrern in Ruhe gelassen zu werden, besteht er sein Abitur.<br />

Nach dem Abitur ist er zunächst orientierungslos. Da es ihm Spaß<br />

macht, handwerklich und an <strong>der</strong> frischen Luft zu ar<strong>bei</strong>ten, entschließt er<br />

sich zunächst zu einer Ausbildung als Dachdecker. Jean-Camille merkt jedoch<br />

schon bald, dass ihm diese Tätigkeit zwar Spaß, jedoch nicht zufrieden<br />

macht – er strebt nach mehr. Von seiner Schwester kommt die Idee,<br />

aus seiner Leidenschaft, dem Sport, einen Beruf zu machen. „Ich wollte<br />

nichts anfangen, von dem ich wusste, dass ich es nicht durchhalte. Viele<br />

studieren hier einfach um Student zu sein. Bei Sport war ich mir sicher,<br />

dass ich das durchziehen würde. Ich war so dankbar, dass meine Eltern<br />

mich trotz meiner <strong>zwei</strong>jährigen Orientierungsphase zwischen Abitur und<br />

Studium so unterstützt haben. Selbstverständlich ist das nicht. Und da<br />

wollte ich sie auch stolz machen.“ Jean-Camille absolviert zunächst ein<br />

Praktikum in einem Verein für Behin<strong>der</strong>tensport. Parallel bewirbt er sich<br />

an <strong>der</strong> Kölner Sporthochschule zum Studium und besteht – trotz starker<br />

Knieprobleme – den Eignungstest.<br />

Seit seinem erfolgreichen Diplom ar<strong>bei</strong>tet Jean-Camille als Personal<br />

Trainer. Selbstständig und in einer Festanstellung, um ein sicheres Stand<strong>bei</strong>n<br />

zu haben. Auch trainiert er Jugendliche im Fußball, ein Engagement<br />

<strong>bei</strong> dem er mit „Leib und Seele“ da<strong>bei</strong> ist. Darauf, dass man ihn als Diplomsportwissenschaftler<br />

bezeichnet, legt er viel wert. „Fast je<strong>der</strong> kann<br />

sich heute Personal Trainer nennen, aber nur die wenigsten haben einen<br />

akademischen Grad“, sagt er selbstbewusst.<br />

Johnny o<strong>der</strong> Jean-Camille<br />

Jean-Camille besticht mit seinem charmanten Lächeln, seiner Offenheit<br />

und Natürlichkeit. Als Kind haben ihm seine verbale Schlagfertigkeit<br />

und die körperliche Überlegenheit vor Mobbing durch Gleichaltrige geschützt<br />

– vielmehr noch, es brachte ihm Respekt <strong>bei</strong><br />

„Wir leben hier in einer Ellbo- seinen Mitschülern ein, obwohl er „so an<strong>der</strong>s“ war. Ein<br />

gengesellschaft und je<strong>der</strong> muss guter Freund verpasst Jean-Camille in <strong>der</strong> Schule den<br />

sehen, wie weit er auf an<strong>der</strong>e sich bis heute hartnäckig haltenden Spitznamen „John-<br />

Menschen zugeht, ohne sich ny“. So ganz glücklich scheint <strong>der</strong> Bonner jedoch nicht<br />

da<strong>bei</strong> selbst zu vergessen – ob mit diesem Namen. „Johnny ist eher eine Rolle, in die<br />

man Auslän<strong>der</strong> ist o<strong>der</strong> nicht.”<br />

ich ab und zu schlüpfe. Johnny ist immer lustig und<br />

<strong>Zwischen</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Welten</strong>?

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