Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!
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treiben eine Spirale von Landkonflikten, Migration und den Kampf um<br />
Rohstoffe an. Auch das ist Teil <strong>der</strong> Lebenswirklichkeit <strong>Afrika</strong>s, die auf<br />
absehbare Zeit kein Abklingen <strong>der</strong> Migrationsbewegungen nach Europa<br />
und Deutschland erwarten lässt.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Herausfor<strong>der</strong>ungen ist die Verknüpfung<br />
von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren unerlässlich. Unterschiedliche<br />
Akteure, die sich einan<strong>der</strong> kennen und anerkennen, verbessern die<br />
Qualität <strong>der</strong> Hilfe. Den afrikanischen Selbstorganisationen fällt hier<strong>bei</strong><br />
eine Schlüsselrolle in ihrer Brückenfunktion zu. Diese gilt es zu stärken.<br />
Schon vor fast 30 Jahren hat sich zwischen dem Bundesland Rheinland-<br />
Pfalz und Ruanda eine erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
entwickelt. 2007 legten Nordrhein-Westfalen und Ghana die Grundlage<br />
in einem Partnerschaftsabkommen für eine Zusammenar<strong>bei</strong>t. Das<br />
Abkommen soll die Basis bilden für Zusammenar<strong>bei</strong>t in den Bereichen<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Gen<strong>der</strong>, Sport und Tourismus. Eine<br />
Passage des Abkommens unterstreicht die gemeinsame Überzeugung, dass<br />
für eine erfolgreiche Umsetzung <strong>der</strong> Partnerschaft die Einbeziehung nichtstaatlicher<br />
Organisationen, <strong>der</strong> Kirchen und privaten Unternehmen von<br />
herausragen<strong>der</strong> Bedeutung ist.<br />
Die ghanaische Diaspora ist in Nordrhein-Westfalen gut organisiert und<br />
engagiert sich in integrationspolitischen und entwicklungspolitischen Projekten.<br />
Es gibt weiter eine Vielzahl von Partnern und Institutionen, die<br />
zum Teil schon seit Jahren mit Partnern in Ghana zusammenar<strong>bei</strong>ten. Die<br />
Kirchen, lokale engagierte Gruppen, Entwicklungsorganisationen, <strong>Stiftung</strong>en<br />
und eben Migrantenorganisationen ghanaischer Herkunft bilden<br />
ein enges Netzwerk in Nordrhein-Westfalen. Seit 1984<br />
besteht schon eine Hochschulkooperation zwischen „Wenn es schon nicht die Telefon-<br />
Dortmund und <strong>der</strong> Stadt Kumasi in Ghana. Ghana gilt nummer <strong>der</strong> afrikanischen Ge-<br />
als eines <strong>der</strong> politisch stabilsten Län<strong>der</strong> in Subsahara- meinde gibt, sollte also zumindest<br />
<strong>Afrika</strong>. Die Beispiele verdeutlichen die engen Verbin- ein Telefonbuch <strong>der</strong> afrikanischen<br />
dungen zwischen Integrations- und Entwicklungspolitik. Gemeinden existieren.“<br />
Hier kommen den Migranten und ihren Organisationen<br />
wichtige Mittler- und Brückenfunktionen zu. Diese Potentiale gilt es zu<br />
nutzen.<br />
Wenn es schon nicht die eine Telefonnummer <strong>der</strong> afrikanischen Gemeinde<br />
gibt, sollte also zumindest ein Telefonbuch <strong>der</strong> afrikanischen Gemeinden<br />
existieren.<br />
DAS e.V. Schriftenreihe Nr. 83<br />
Thomas Kufen<br />
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