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Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!

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Nachwort<br />

138<br />

Auf drei Hügeln<br />

Das ist nicht nur ein Problem <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong>, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Europäer.<br />

Europäer müssen sich zuerst einmal mit ihrer eigenen Zivilisation und<br />

ihrer eigenen kulturellen Identität befassen. Der großartige erste deutsche<br />

Bundespräsident Theodor Heuss hat uns alles vorgemacht. Als er gefragt<br />

wurde, was eigentlich die europäische Zivilisation sei, hat er geantwortet:<br />

„Die europäische Zivilisation ruht auf drei Hügeln: Auf <strong>der</strong> Akropolis,<br />

auf dem Kapitol und auf Golgota – griechische Philosophie, römisches<br />

Recht und christlicher Glaube.“<br />

Zentraler Bestandteil von Integration ist die Akzeptanz, dass es universelle<br />

Werte gibt. Natürlich gibt es universelle Werte. Aber darüber muss<br />

auch gesprochen werden, denn natürlich gibt es auch große Probleme<br />

in den Vereinten Nationen mit <strong>der</strong> Definition genau jener universellen<br />

Werte. Auf <strong>der</strong> einen Seite redet die ganze Welt über Menschenrechte<br />

und es gibt kaum ein Land, das die Allgemeine Deklaration <strong>der</strong> Menschenrechte<br />

von 1948 nicht unterschrieben hat, aber<br />

„Wir reden zwar über Wer- viele afrikanische Regierungen fangen jetzt schon an zu<br />

te und Menschenrechte, aber sagen: „1948 waren wir überhaupt nicht mit da<strong>bei</strong>. Das<br />

wir sind uns nicht einig worauf habt ihr uns aufoktroyiert!“ Die Chinesen sagen, die<br />

diese basieren sollen.”<br />

Deklaration <strong>der</strong> Menschenrechte sei eurozentrisch. Wir<br />

reden zwar immer über Werte und Menschenrechte,<br />

aber wir sind uns nicht einig worauf diese basieren sollen. Da besteht ein<br />

Bedarf für Neuordnung o<strong>der</strong> eine Neudefinition.<br />

Wir müssen Werte definieren und uns auch mit dem Islam klar machen,<br />

dass es jenseits <strong>der</strong> Religion gewisse Worte und Werte gibt, die in allen<br />

Kulturen und Zivilisationen Bestand haben – zum Beispiel das Wort „Anstand“.<br />

Es gibt kein Land <strong>der</strong> Welt, das dieses Wort nicht kennt. „Höflichkeit“<br />

ist ein an<strong>der</strong>es Wort, das es überall gibt. Die zehn Gebote sind in allen<br />

drei Religionen hun<strong>der</strong>tprozentig akzeptiert. Deshalb habe ich vorhin<br />

gesagt: Lasst uns an die gemeinsamen Werte appellieren beziehungsweise<br />

an die gemeinsamen kulturellen und religiösen Werte, die wir vertreten.<br />

Integration för<strong>der</strong>n, Migration eindämmen?<br />

Was macht eine erfolgreiche Integration aus, wann ist Integration misslungen?<br />

Ein Positivum ist sicher die wachsende Zahl von Mitbürgern mit<br />

<strong>Zwischen</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Welten</strong>?

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