Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!
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Elombo Bolayela<br />
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Bremerinnen, für ihn zählt <strong>der</strong> Faktor Mensch und da sehe er keine<br />
Unterschiede. Erst vor einem Jahr habe <strong>der</strong> Weser Kurier geschrieben:<br />
„Ein Deutscher aus Kongo“, woraufhin er seine Frau und Kin<strong>der</strong> gefragt<br />
habe, ob das stimme. Die haben ihm das bestätigt, und er akzeptiert das.<br />
Bolayela kann sich mit seinem Leben hier identifizieren. Bei seiner letzten<br />
Reise in die Demokratische Republik Kongo vor vier Jahren hat er<br />
für sich festgestellt: „Das ist meine Heimat, und Deutschland ist meine<br />
<strong>zwei</strong>te Heimat.“ Allerdings findet er nicht so viel Zeit, sein Geburtsland<br />
zu besuchen. Die Verbindung besteht trotzdem, immerhin lebt dort <strong>der</strong><br />
Großteil seiner Familie. Zudem hört er leidenschaftlich kongolesische<br />
Musik und auf Fufu – einen festen Brei aus Maniok o<strong>der</strong> Yams und<br />
Kochbananen – könne er auf keinen Fall verzichten. Genauso wenig<br />
möchte er aber Wurst und das deutsche Frühstück missen.<br />
In einem Punkt erfüllt Bolayela das Klischee <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong>, das ihm<br />
auch schon vor seiner Ankunft in Deutschland zu Ohren gekommen sei: Er<br />
liebt Pünktlichkeit. So sehr hatte ihn damals eine Beobachtung des Bahnhofs<br />
in Hannover beeindruckt: Erst war alles voll, zwanzig Minuten später<br />
alles leer, zehn Minuten später wie<strong>der</strong> alles voll, es sei ihm „computergesteuert“<br />
vorgekommen. Und im Asylbewerberheim kamen die Putzkolonnen<br />
schon um sechs Uhr morgens, putzten und waren dann alle wie<strong>der</strong><br />
weg. Diese Genauigkeit hat er zu schätzen gelernt. „Manchmal sind wir<br />
zu perfekt“, aber er empfindet das als Qualität. Ein wenig von <strong>der</strong> afrikanischen<br />
Gelassenheit? Nein, die wolle er hier nicht. Unpünktlichkeit und<br />
Unzuverlässigkeit könne er heute nicht mehr tolerieren, man müsse sich<br />
auf ein Wort verlassen können. Das sei ein Problem in <strong>Afrika</strong>, wenn auch<br />
kein pauschales, dass oft unprofessionell mit Pünktlichkeit und Leistung<br />
umgegangen werde. Die Redewendung „des <strong>Deutschen</strong> Pünktlichkeit ist<br />
zehn Minuten vor <strong>der</strong> Zeit“ habe er bereits im Asylbewerberheim gelernt<br />
und hält sich bis heute daran.<br />
Die ewige Meckerei hingegen mag er nicht, nimmt sich selbst aber nicht<br />
davon aus. „Wir vergessen oft, dass wir in einem demokratischen Land<br />
leben, wo viele Sachen gut geregelt sind. Trotzdem me-<br />
„Wir vergessen oft, dass wir ckern wir.“ Kritik sollte zielgerichteter sein, nicht einfach<br />
in einem demokratischen pauschal geäußert werden, nur punktuell sei es auch kon-<br />
Land leben, wo viele Sachen struktiv. Daneben sollte man aber nicht vergessen, auch<br />
gut gerelegt sind. Trotzdem mal laut zu sagen, was gut war. Diese Frage nach den po-<br />
meckern wir. Wir sollten nicht sitiven und negativen Seiten Deutschlands hat Bolayela<br />
vergessen auch über die selbst letztens in einer Schule gestellt und bekam dort<br />
guten Dinge zu sprechen.“<br />
erstaunliche Antworten. Unter an<strong>der</strong>em zählte ihm ein<br />
<strong>Zwischen</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Welten</strong>?