Zwischen zwei Welten? - bei der Deutschen Afrika Stiftung!
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Ein Bundesbru<strong>der</strong> in Weiß<br />
In tempestate securitas – „Im Sturme Sicherheit“ –, so <strong>der</strong> Wahlspruch<br />
<strong>der</strong> Katholischen <strong>Deutschen</strong> Studentenverbindung Alemannia. Sicherheit:<br />
Genau das bietet die Verbindung dem Kameruner Christian Fahé,<br />
als er zum Medizinstudium nach Greifswald kommt, einer Stadt in<br />
Vorpommern mit einem geringen Auslän<strong>der</strong>anteil.<br />
Von Maria Kind<br />
Seitdem er denken kann, will Christian Fahé Medizin studieren. In seinem<br />
Heimatland Kamerun ist das zu Beginn <strong>der</strong> neunziger Jahre jedoch<br />
nur an einer einzigen Universität möglich. 1993 beschließen sein Vater,<br />
damals ein hoher Beamter im kamerunischen Verteidigungsministerium,<br />
und seine Mutter, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, dass Christian und<br />
<strong>zwei</strong> seiner Geschwister die Schule in Frankreich besuchen sollen. Nach<br />
dem Abitur in Frankreich geht sein Bru<strong>der</strong> nach Belgien, seine Schwester<br />
nach Italien. Christian verschlägt es aufgrund <strong>der</strong> „verhältnismäßig leichten<br />
Zugangsbedingungen“ zum Medizinstudium nach Deutschland.<br />
Zunächst absolviert er erfolgreich einen siebenmonatigen Intensivdeutschkurs<br />
in Clausthal-Zellerfeld in Nie<strong>der</strong>sachsen und bewirbt sich<br />
anschließend deutschlandweit um einen Studienplatz; insgesamt <strong>bei</strong> 37<br />
Universitäten. Aus Greifswald kommt zügig die erste Bestätigung. Christian,<br />
<strong>der</strong> keine Zeit verlieren will, nimmt den Platz direkt an. „Ich war<br />
jedoch schon ein bisschen enttäuscht“, sagt er ehrlich. „Eigentlich hatte<br />
ich mir ein Studium am Puls <strong>der</strong> Gesellschaft gewünscht. Greifswald<br />
schien das genaue Gegenteil zu sein.“<br />
Wo bin ich hier gelandet?<br />
So landet Christian 1998 in Greifswald. Der erste Eindruck schockiert<br />
den lebensfrohen jungen Kameruner. Die Stadt an <strong>der</strong> Ostsee wirkt<br />
fremd und abweisend, überall sind Baustellen, die Straßen während des<br />
Sommers menschenleer und ungepflegt. „Greifswald war so an<strong>der</strong>s. Ganz<br />
an<strong>der</strong>s als ich Deutschland bisher kennengelernt hatte. Ganz an<strong>der</strong>s als<br />
DAS e.V. Schriftenreihe Nr. 83<br />
Christian Fahé<br />
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