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Download der Publikation - Hanns-Seidel-Stiftung

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iM FoKUS<br />

einige Angaben über Identität und Reisezweck<br />

machen. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass ein solches EU-ESTA einerseits<br />

in Bezug auf den Verwaltungsaufwand<br />

beherrschbar wäre sowie an<strong>der</strong>erseits<br />

eine enorme Verbesserung für unsere<br />

Sicherheitslage in Europa bedeuten<br />

würde. In dieser Angelegenheit stehen<br />

wir aber noch am Anfang <strong>der</strong> Verhandlungen.<br />

Wir werden auf allen europäischen<br />

und innerstaatlichen Ebenen<br />

überzeugende Lobbyarbeit leisten.<br />

Zunächst sind wir aber weiter darauf<br />

angewiesen, all diejenigen, die in die Europäische<br />

Union einreisen, manuell zu<br />

kontrollieren. Im Interesse aller Beteiligten,<br />

nicht zuletzt im eigenen Interesse,<br />

soll das möglichst unkompliziert und<br />

unbürokratisch geschehen. Beson<strong>der</strong>s<br />

viel Vereinfachungspotenzial sehe ich<br />

hier hinsichtlich <strong>der</strong> Reisebewegungen<br />

von europäischen Bürgern. Sie sollen<br />

künftig nicht mehr lange Schlange stehen<br />

müssen, son<strong>der</strong>n von elektronischen<br />

Möglichkeiten zur Vereinfachung<br />

des Einreiseverfahrens profitieren. Deswegen<br />

werden wir Ende 2013 „Easy-<br />

PASS“ einführen, ein System zur automatisierten<br />

Grenzkontrolle. Deutsche<br />

sowie alle Staatsbürger aus Staaten des<br />

Europäischen Wirtschaftsraums (EU,<br />

Island, Liechtenstein, Norwegen) und<br />

<strong>der</strong> Schweiz können sich dann, wenn sie<br />

aus dem nicht-europäischen Ausland<br />

zurückkehren, an Automaten mit ihrem<br />

ePass identifizieren und somit innerhalb<br />

von Sekunden einreisen. Den Auftakt<br />

hierfür machen in Deutschland fünf<br />

Flughäfen – München ist einer davon –,<br />

an denen insgesamt einhun<strong>der</strong>t Easy-<br />

PASS-Kontrollspuren errichtet werden.<br />

Darüber hinaus kann mit Registrierungsprogrammen<br />

für bona-fide-Reisende<br />

die Schengen-Einreise auch für<br />

Drittstaatsangehörige deutlich erleich-<br />

Es ist Aufgabe des Staates,<br />

die SICHERHEIt seiner Bürger zu<br />

gewährleisten.<br />

tert werden. Ein solches „Registered<br />

Traveler Program“ (RTP) für die EU ist<br />

ebenfalls Teil <strong>der</strong> „Smart Bor<strong>der</strong>“-Initiative<br />

<strong>der</strong> Kommission. Auch hier ist<br />

Deutschland mit dem Pilotprojekt<br />

„ABG“ am Frankfurter Flughafen ein<br />

Vorreiter innerhalb <strong>der</strong> EU und hat mit<br />

den USA bereits ein Abkommen zur<br />

wechselseitigen Einreiseerleichterung<br />

über die jeweiligen Registrierungsprogramme<br />

„ABG“ und „Global Entry“ geschlossen.<br />

Die Bundesregierung arbeitet, oftmals<br />

bi- o<strong>der</strong> multilateral, an vielfältigen<br />

Ansätzen zur Erhöhung <strong>der</strong> inneren<br />

Sicherheit Deutschlands. Die Min<strong>der</strong>ung<br />

des Migrationsdrucks auf die Europäische<br />

Union, die bessere Vernetzung<br />

<strong>der</strong> Sicherheitsbehörden, <strong>der</strong> Austausch<br />

über grenznahe Drogen- und<br />

Diebstahlkriminalität und die technische<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Einreiseverfahren<br />

sind nur einige <strong>der</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong>, die<br />

dabei im Mittelpunkt stehen.<br />

So verschieden die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und die jeweiligen Lösungsansätze<br />

sind – unser politisches Ziel bleibt stets<br />

dasselbe: Es geht darum, die Auswirkungen<br />

negativer Entwicklungen im<br />

Ausland wie Instabilität, organisierte<br />

Kriminalität und Radikalisierung auf<br />

unsere Heimat mit Hilfe einer leistungsfähigen<br />

Sicherheitsarchitektur zu minimieren.<br />

Jede <strong>der</strong> genannten Maßnahmen<br />

trägt ihren Teil dazu bei, eine <strong>der</strong><br />

wesentlichen Aufgaben eines jeden Staates<br />

zu leisten: Die Gewährung <strong>der</strong> Sicherheit<br />

<strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger,<br />

unabhängig davon, wie sich die Dinge<br />

außerhalb Europas entwickeln. Dass<br />

wir bei sämtlichen Schritten immer<br />

auch den Ehrgeiz an den Tag legen,<br />

gleichzeitig zu Stabilität und Frieden in<br />

<strong>der</strong> Welt beizutragen, versteht sich dabei<br />

von selbst. ///<br />

/// DR. HANS-PETER FRIEDRICH MDB<br />

ist Bundesminister des Innern, Berlin.<br />

Anmerkung<br />

* Der Artikel basiert auf <strong>der</strong> Rede, die <strong>der</strong> Bundesminister<br />

Dr. Hans-Peter Friedrich auf dem 2. Internationalen<br />

Strategiesymposium „Krisen an Europas<br />

Grenzen“ <strong>der</strong> <strong>Hanns</strong>-<strong>Seidel</strong>-<strong>Stiftung</strong> am 3.12.2012<br />

in München gehalten hat.<br />

28 POLITISCHE STUDIEN // 448 448 // POLITISCHE STUDIEN 29<br />

Quelle: Bundesministerium des Innern.

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