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PoLiTiScHE-STUdiEN-ZEiTGESPRäcH<br />

12 POLITISCHE STUDIEN // 448<br />

„Unser wichtigstes Ziel ist es, eine solidarische und<br />

damit menschlichere Gesellschaft zu werden.<br />

hung von Kin<strong>der</strong>n, die vor 1992 geboren<br />

wurden, ist es aber bei Sonntagsreden<br />

geblieben.<br />

Politische Studien: Sie setzen sich mit<br />

ihrer Lebenserfahrung, Kompetenz, Tatkraft<br />

und Dialogbereitschaft generationenübergreifend<br />

für eine menschliche<br />

und solidarische Gesellschaft ein. Der<br />

Slogan <strong>der</strong> Senioren-Union <strong>der</strong> CSU lautet:<br />

„Erfahrung gestaltet Zukunft“. Wo<br />

liegen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?<br />

Welche Ziele haben Sie für die Senioren-<br />

Union und welche Rolle soll sie in Zukunft<br />

spielen?<br />

Konrad Weckerle: Die Schwerpunkte<br />

meiner Arbeit als Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Senioren-Union <strong>der</strong> CSU, zusammen<br />

mit allen meinen hochaktiven Kollegen,<br />

liegen vornehmlich auf zwei Fel<strong>der</strong>n.<br />

Zum einen müssen wir als Organisation<br />

mit <strong>der</strong>zeit 12.000 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

noch deutlich größer werden, um unserem<br />

Anspruch, Sprecher <strong>der</strong> mehr als 3<br />

Mio. Senioren zu sein, gerecht zu werden.<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

wächst unser Gewicht in <strong>der</strong> Politik.<br />

Nur dann können wir unserem Slogan<br />

„Erfahrung gestaltet Zukunft“ entsprechen<br />

und für alle Älteren und die gesamte<br />

Gesellschaft den notwendigen Beitrag<br />

leisten. Zum an<strong>der</strong>en wollen wir unsere<br />

Arbeit für die Senioren dahingehend<br />

fortsetzen, deutliches Sprachrohr für<br />

unser wichtigstes Ziel zu sein, eine solidarische<br />

und damit menschlichere Gesellschaft<br />

zu werden.<br />

Politische Studien: Vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Das Interview führte Dr. Susanne Schmid,<br />

Referentin für Arbeit und Soziales, Demographischen<br />

Wandel, Familie, Frauen und<br />

Senioren, Akademie für Politik und Zeitgeschehen<br />

<strong>der</strong> <strong>Hanns</strong>-<strong>Seidel</strong>-<strong>Stiftung</strong>,<br />

München. ///<br />

/// PROF. DR. KONRAD WECKERLE<br />

ist Rechtsanwalt und seit 2005 Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Senioren-Union <strong>der</strong><br />

CSU, München.<br />

/// Einführung<br />

VoR dEN ToREN EURoPAS?<br />

dAS PoTENZiAL dER MiGRATioN<br />

Die weltweiten Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen<br />

haben eine neue geopolitische Dimension<br />

angenommen: Sowohl die<br />

Zahl <strong>der</strong> Migranten wie die eingeschlagenen<br />

Wege haben sich vervielfacht.<br />

Zwischen 1960 und 2010 entwickelte<br />

sich die Zahl <strong>der</strong> Migranten weltweit<br />

von 75 Millionen auf 214 Millionen.<br />

Der Anteil stieg dabei aufgrund <strong>der</strong><br />

gleichzeitigen Zunahme <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

von 2,5 % auf 3,1 %. Gegenwärtig<br />

weisen Nordamerika und Europa<br />

die meiste Zuwan<strong>der</strong>ung auf, während<br />

Afrika, Asien sowie Lateinamerika<br />

und die Karibik von Abwan<strong>der</strong>ung<br />

geprägt sind. Zwischen 1990 und 2009<br />

entfiel rund 71 % des Migrationszuwachses<br />

auf nur vier Län<strong>der</strong>: die USA<br />

(24,3 Millionen), Deutschland (5 Millionen),<br />

Spanien (5 Millionen) und Italien<br />

(3,6 Millionen). Laut UNHCR waren<br />

2011 weltweit 42,5 Millionen Men-<br />

schen auf <strong>der</strong> Flucht. Generell ist davon<br />

auszugehen, dass sich die globale Migrationsproblematik<br />

vorerst nicht entschärfen<br />

wird, denn in Zukunft dürfte<br />

es nicht weniger, son<strong>der</strong>n mehr Ursachen<br />

und Möglichkeiten für transnationale<br />

Migration geben. Davon wird auch<br />

die EU betroffen sein, sowohl wegen ihrer<br />

wirtschaftlichen und wohlfahrtsstaatlichen<br />

Attraktivität als auch aufgrund<br />

<strong>der</strong> demographischen Diskrepanz<br />

gegenüber ihrer südlichen und<br />

östlichen Nachbarregion. Migration in<br />

die EU wird zunehmen und sich dabei<br />

an den bisherigen Zielorten und Nie<strong>der</strong>lassungsmustern<br />

orientieren. Für diese<br />

Annahme sprechen die historischen<br />

Bindungen zwischen Herkunfts- und<br />

Ziellän<strong>der</strong>n und das Anwachsen von Diasporas<br />

in einzelnen EU-Staaten.<br />

Vor diesem Hintergrunde wird deutlich,<br />

dass eine erfolgreiche Migrations-<br />

iM FoKUS<br />

SUSANNE SCHMID /// Migration stellt einen relevanten Einflussfaktor auf die<br />

staatliche, regionale und menschliche Sicherheit dar. Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen<br />

müssen jedoch nicht per se zu einem sicherheitspolitischen Risiko werden,<br />

sie können auch Chancen für die betreffenden Menschen und Län<strong>der</strong> bieten.<br />

Entscheidend ist die Gestaltung <strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen in den Aufnahme- und Herkunftslän<strong>der</strong>n.<br />

448 // POLITISCHE STUDIEN 13

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