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iM FoKUS<br />

Quelle: <strong>Hanns</strong>-<strong>Seidel</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

steuerung nur durch umfassende Kooperationen<br />

und Partnerschaften zwischen<br />

Herkunfts- und Ziellän<strong>der</strong>n möglich<br />

ist. Auch bedarf es <strong>der</strong> wirksamen<br />

Verknüpfung von Migrations- und Entwicklungspolitik<br />

wie auch einer Verbesserung<br />

<strong>der</strong> operativen Zusammenarbeit<br />

in den Bereichen Migration, Asyl und<br />

Grenzschutz. Den Migrationsursachen<br />

begegnen kann man nur mit Maßnahmen<br />

auf ihrer jeweiligen Ebene. Vorrangige<br />

soziale und demographierelevante<br />

Maßnahmen zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung<br />

wären Verbesserungen im<br />

Gesundheits- und Bildungsbereich,<br />

ökonomisch unabdingbar sind nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.<br />

Im politischen Bereich<br />

wäre die För<strong>der</strong>ung von Demokratie,<br />

Frieden und Sicherheit ausschlaggebend,<br />

umweltrelevant sind <strong>der</strong> Erhalt<br />

von Biodiversität und Rohstoffsicherheit.<br />

Diese Handlungsoptionen zielen darauf,<br />

in <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ungsregion bessere<br />

Existenzbedingungen und Zukunftsperspektiven<br />

zu schaffen und dadurch<br />

das Migrationspotenzial zu reduzieren.<br />

Dazu bedarf es jedoch politischer Beruhigung<br />

und Stabilität, einer mittelständischen<br />

Wirtschaft und aufnahmefähiger<br />

Arbeitsmärkte. Auch müssen die<br />

Maßnahmen für eine aussichtsreiche<br />

demographische, wirtschaftliche, politische<br />

und ökologische Entwicklung <strong>der</strong><br />

jeweiligen Abwan<strong>der</strong>ungsregion schnell<br />

Die Referenten des 2. Internationalen Strategiesymposiums (v.l.): Rainer Tetzlaff, Beate Neuss,<br />

<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator Carlo Masala, Markus Ferber und Michael Griesbeck.<br />

und dauerhaft implementiert werden<br />

und effektiv sein, um das Migrationspotenzial<br />

nachhaltig zu senken. Wirtschaftliche<br />

Direktinvestitionen werden<br />

nur dann getätigt, wenn politische Sta-<br />

Sowohl die Zahl <strong>der</strong> Migranten wie<br />

die eingeschlagenen Wege haben sich<br />

vERvIELfACHt.<br />

bilität und Rechtsstaatlichkeit vorhanden<br />

sind. Nur so entsteht für die dortige<br />

Jugend eine existentielle Alternative zur<br />

Abwan<strong>der</strong>ung.<br />

Anlässlich des 2. Internationalen<br />

Strategiesymposiums <strong>der</strong> <strong>Hanns</strong>-<strong>Seidel</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> wurden am 3. Dezember 2012<br />

die „Krisen an Europas Grenzen“ analysiert<br />

und mit Blick auf ihre Konsequenzen<br />

für Deutschland und die EU diskutiert.<br />

Als Problemfel<strong>der</strong> wurden die Vertreibung<br />

und Flucht aus Konfliktzonen<br />

wie Nordafrika und dem Nahen Osten<br />

sowie die daraus resultieren Migrationsbewegungen<br />

in Richtung Norden benannt.<br />

Die Schlüsselfragen lauteten:<br />

Wie kann die Situation in den Nachbarlän<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> EU stabilisiert werden und<br />

wie können Deutschland und die EU<br />

mit den sich ergebenden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

umgehen? Die Tagungsreferenten<br />

analysieren im Folgenden die Bedrohungen<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

Grenzen <strong>der</strong> EU und zeigen die Möglichkeiten<br />

und Hürden politisch-sozialer<br />

Gestaltung auf.<br />

Im ersten Beitrag beleuchtet Bundesinnenminister<br />

Hans-Peter Friedrich die<br />

Krisen an Europas Grenzen und ihre<br />

Konsequenzen für die Innere Sicherheit.<br />

Am Beispiel des „Arabischen Frühlings“<br />

veranschaulicht er die Auswirkungen<br />

internationaler Entwicklungen auf<br />

Deutschland und zeigt politische Handlungsoptionen<br />

auf. Der Bundesinnenminister<br />

resümiert: „So verschieden die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und die jeweiligen<br />

Lösungsansätze sind – unser politisches<br />

Ziel bleibt stets dasselbe: Es geht darum,<br />

die Auswirkungen negativer Entwicklungen<br />

im Ausland – Instabilität,<br />

organisierte Kriminalität, Radikalisierung<br />

– auf unsere Heimat mit Hilfe einer<br />

leistungsfähigen Sicherheitsarchitektur<br />

zu minimieren.“ Im Anschluss<br />

daran macht Markus Ferber deutlich,<br />

dass die EU eine starke gemeinsame<br />

Asyl- und Migrationspolitik benötigt,<br />

um auf die migrationsbedingten Risiken<br />

und Chancen adäquat reagieren zu können.<br />

Hierfür bedarf es sowohl einer restriktiven<br />

Sicherheits- und Rückführungspolitik<br />

sowie einer guten Entwicklungs-<br />

und Aufnahmepolitik, so <strong>der</strong><br />

Autor. Daran anknüpfend erörtert Michael<br />

Griesbeck die Ursachen und Folgen<br />

des Wan<strong>der</strong>ungsgeschehens in einer<br />

globalisierten Welt. So gibt es weltweit<br />

fast 1 Milliarde Migranten, wovon 740<br />

Millionen innerhalb ihres Landes und<br />

214 Millionen grenzüberschreitend<br />

wan<strong>der</strong>n. Nach Einschätzung des Autors<br />

wird die Migration globalisierungsbedingt<br />

an Umfang und Dynamik zunehmen.<br />

Beate Neuss wertet die Reformprozesse<br />

und Krisen im europäischen<br />

Grenzbereich als enorme Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die EU. Entwicklungshilfe<br />

und humanitäre Unterstützung<br />

wird die EU deshalb nicht nur aus ethischen<br />

und wirtschaftlichen, son<strong>der</strong>n<br />

auch aus sicherheitspolitischen Gründen<br />

leisten müssen, so die Autorin. Der<br />

Beitrag von Rainer Tetzlaff trägt den Titel:<br />

„Politik bei wachsen<strong>der</strong> Instabilität<br />

an den Südgrenzen Europas – Grenzbewusst<br />

und dennoch zukunftsoffen“. Neben<br />

Grenzschutzmaßnahmen bedarf es<br />

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