Download der Publikation - Hanns-Seidel-Stiftung
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iM FoKUS<br />
einer weitsichtigen und europaweit koordinierten<br />
Willkommenskultur, die<br />
zukunftsoffen zuwan<strong>der</strong>ungswillige<br />
Menschen aus Nachbarlän<strong>der</strong>n als wertvolle<br />
Hilfe für unsere überalterten Gesellschaften<br />
begreift, so Tetzlaff darin.<br />
Vor fast zehn Jahren verabschiedete<br />
<strong>der</strong> Europäische Rat die Europäische Sicherheitsstrategie<br />
unter dem Titel „Ein<br />
sicheres Europa in einer besseren Welt“.<br />
Die EU ist eine wichtige Triebkraft für<br />
eine gerechtere, sicherere und geeintere<br />
Welt. Wir sollten uns daher mutig auf<br />
den Weg machen, denn die Zukunft hat<br />
bereits begonnen.<br />
/// DR. SUSANNE SCHMID<br />
ist Referentin für Arbeit und Soziales,<br />
Demographischen Wandel, Familie, Frauen<br />
und Senioren, Akademie für Politik<br />
und Zeitgeschehen, <strong>Hanns</strong>-<strong>Seidel</strong>-<strong>Stiftung</strong>,<br />
München. Leiterin des Arbeitskreises<br />
„Weltbevölkerung“ <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft für Demographie e.V.<br />
(DGD).<br />
/// Krisen an Europas Grenzen<br />
KoNSEQUENZEN FÜR diE<br />
iNNERE SicHERHEiT *<br />
HANS-PEtER fRIEDRICH /// In den letzten Jahren ist zunehmend die Erkenntnis<br />
gereift, dass internationale Entwicklungen nicht nur unsere äußere, son<strong>der</strong>n auch<br />
unsere innere Sicherheit unmittelbar beeinflussen. Dies gilt umso mehr für das<br />
Geschehen, das sich in <strong>der</strong> Nähe unserer Grenzen ereignet.<br />
Der „Arabische Frühling“ und<br />
seine Folgen<br />
Ein Beispiel hierfür sind die Entwicklungen<br />
<strong>der</strong> vergangenen zwei Jahre, die<br />
mit dem Stichwort „Arabischer Frühling“<br />
umschrieben werden. Innerhalb<br />
kürzester Zeit hat sich eine unserer<br />
wichtigsten Nachbarregionen sichtbar<br />
und spürbar verän<strong>der</strong>t. In Tunesien begannen<br />
die Demonstrationen, die bald<br />
einen Großteil <strong>der</strong> arabischen Welt erfassen<br />
sollten. Dort dauerte es nur wenige<br />
Wochen, bis das Staatsoberhaupt geflohen<br />
war und eine Übergangsregierung<br />
gebildet wurde. Später erfassten<br />
die Umbrüche Ägypten, Libyen und die<br />
gesamte Region. Signifikante Binnenflüchtlingsbewegungen<br />
führten schließlich<br />
zu einem erheblichen Migrationsdruck<br />
auf die benachbarten Län<strong>der</strong> und<br />
Europa.<br />
Gleichzeitig entstand in Nordafrika<br />
ein Machtvakuum; staatliche Strukturen<br />
und Sicherheitsbehörden erodierten.<br />
Von Beginn des „Arabischen Frühlings“<br />
an bestand die Befürchtung, dass die<br />
Rolle islamistischer Akteure zunehmen<br />
könnte. So entstehen Rückzugsräume<br />
für Terroristen und Gebiete, in denen<br />
organisierte Kriminalität und an<strong>der</strong>e Sicherheitsrisiken<br />
auf gefährliche Weise<br />
zunehmen. Ich denke hier etwa an Libyen.<br />
Die von dort ausgehende Verbreitung<br />
von Waffen in Richtung Sahelzone<br />
ist nach unserer Kenntnis auch für die<br />
Entwicklungen im Norden Malis mitverantwortlich.<br />
Neben <strong>der</strong> Destabilisierung <strong>der</strong> Region<br />
hat die Erosion staatlicher Strukturen<br />
stets auch Auswirkungen auf nationale<br />
und europäische Interessen. Dort<br />
können Rückzugsräume für Terroristen<br />
entstehen, die diese zur Vorbereitung<br />
neuer Anschläge in Europa o<strong>der</strong> gegen<br />
europäische Interessen o<strong>der</strong> die unserer<br />
Verbündeten nutzen. Für uns bedeutet<br />
das: Wir haben ein erhöhtes nationales<br />
und europäisches Interesse an einer Sta-<br />
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