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Im Fokus<br />

land eingestimmt und erhalten in<br />

Deutschland sofort die Möglichkeit, an<br />

einem Integrationskurs teilzunehmen. 13<br />

Fazit<br />

Die Ausführungen machen deutlich,<br />

dass Migration Bestandteil einer globalisierten<br />

Welt ist und dass es unterschiedliche<br />

Gründe gibt, sich auf den<br />

Weg zu machen, von Klimaverän<strong>der</strong>ungen<br />

über Familiennachzug, Erwerbsmigration,<br />

Flucht vor politischer<br />

Verfolgung bis hin zur Hoffnung auf<br />

die Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Situation und auf ein besseres Leben.<br />

Auch Krisen können eine Wan<strong>der</strong>ung<br />

auslösen: ökologische Krisen, Konjunkturkrisen<br />

o<strong>der</strong> auch politische<br />

Kämpfe, wie wir sie bei <strong>der</strong> sog. „Arabellion“<br />

erlebt haben o<strong>der</strong> jetzt wie<strong>der</strong><br />

in Syrien. Viele diese Wan<strong>der</strong>ungen<br />

sind schwer zu prognostizieren. Der<br />

Anstieg <strong>der</strong> Zahlen <strong>der</strong> Asylbewerber<br />

aus Serbien und Mazedonien im Sommer<br />

2012 war genauso wenig vorhersehbar<br />

wie die ausgebliebenen starken<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> „Arabellion“ in<br />

Nordafrika auf die Migration nach<br />

Deutschland.<br />

Klar ist auch, dass es für jede Migrationsart<br />

einen geeigneten Weg gibt.<br />

Dabei ist das Asylverfahren nur für<br />

schutzbedürftige, politisch Verfolgte<br />

<strong>der</strong> richtige Weg und nicht für solche,<br />

die ohne politische Verfolgung, z. B.<br />

aus wirtschaftlichen Gründen, nach<br />

Deutschland kommen. Das Asylsystem<br />

ist nicht darauf angelegt, wirtschaftliche<br />

Probleme in den Herkunftslän<strong>der</strong>n<br />

zu beheben. Das humanitäre Engagement<br />

gegenüber Schutzbedürftigen im<br />

Rahmen von Asyl und subsidiärer<br />

Schutzgewährung, Resettlement und<br />

humanitären Ad-hoc-Aufnahmeaktionen<br />

zeigt jedoch, dass Deutschland in<br />

<strong>der</strong> Lage ist, auf Krisen an seinen Grenzen<br />

zu reagieren und Schutzbedürftigen<br />

Schutz zu gewähren. ///<br />

/// DR. MICHAEL GRIESBECK<br />

ist Vizepräsident des Bundesamtes für<br />

Migration und Flüchtlinge, Nürnberg.<br />

anmerkungen<br />

1 UNDP: Human Development Report 2009, S. 21<br />

ff.; s. a. den Überblick in: International Organisation<br />

for Migration (IOM): World Migration Report<br />

2010, S. 115 ff.<br />

2 Vgl. zur Arbeitsmigration: Heß, Barbara: Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

von Fachkräften nach § 18 AufenthG aus<br />

Drittstaaten nach Deutschland, Working Paper 44<br />

<strong>der</strong> Forschungsgruppe des Bundesamtes, Nürnberg<br />

2012; zur Umsetzung <strong>der</strong> Hochqualifizierten-Richtlinie<br />

durch die Blaue Karte EU siehe Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge: Migrationsbericht<br />

des Bundesamtes für Migration und<br />

Flüchtlinge im Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung 2011,<br />

Nürnberg 2013, S. 81.<br />

3 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes<br />

vom 15.11.2012 – 397/12: „Auffällig war im ersten<br />

Halbjahr 2012 die starke Zunahme <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

aus EU-Län<strong>der</strong>n, die von <strong>der</strong> Finanz- und<br />

Schuldenkrise beson<strong>der</strong>s schwer betroffen sind:<br />

Aus Griechenland kamen 78 % mehr Einwan<strong>der</strong>/innen<br />

als im ersten Halbjahr 2011 (+ 6.900 Personen),<br />

aus Spanien 53 % (+ 3.900 Personen) sowie<br />

aus Portugal ebenfalls 53 % (+ 2.000 Personen)“;<br />

zu den Jahreszahlen 2011 siehe Migrationsbericht<br />

2011, S. 267.<br />

4 Vgl. ausführlich zu Rücküberweisungen Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge: Migrationsbericht<br />

des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung 2008,<br />

Nürnberg 2010, S. 235 ff.; IOM, World Migration<br />

Report 2010, S. 117 f.<br />

5 Migrationsbericht 2011, S. 39.<br />

6 Müller, Bettina / Haase, Marianne / Kreienbrink,<br />

Axel / Schmid, Susanne: Klimamigration, Definitionen,<br />

Ausmaß und politische Instrumente in <strong>der</strong><br />

Diskussion, Working Paper 45 <strong>der</strong> Forschungsgruppe<br />

des Bundesamtes, Nürnberg 2012, S. 10.<br />

7 Schmid, Susanne: Vor den Toren Europas? Das Potenzial<br />

<strong>der</strong> Migration aus Afrika, Forschungsbericht<br />

7 <strong>der</strong> Forschungsgruppe des Bundesamtes,<br />

Nürnberg 2010.<br />

8 UNHCR Global Trends 2011; Zitat aus UNHCR-<br />

Presseerklärung zum UNHCR-Report vom<br />

18.6.2012.<br />

9 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Das<br />

Bundesamt in Zahlen 2011 – Asyl, Migration, ausländische<br />

Bevölkerung und Integration, Nürnberg<br />

2012, S. 29 f.<br />

10 Anerkennung als Asylberechtigte o<strong>der</strong> als Flüchtlinge<br />

nach <strong>der</strong> Genfer Konvention o<strong>der</strong> Gewährung<br />

von sog. subsidiärem Schutz.<br />

11 Pressemitteilung BMI vom 15.1.2013.<br />

1 2 Ebd.<br />

1 3 Pressemitteilungen des BMI vom 3.9. und<br />

9.10.2012.<br />

44 POLITISCHE STUDIEN // 448 448 // POLITISCHE STUDIEN 45

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