22.05.2013 Aufrufe

Schmerztherapie 2 / 2010 - Schmerz Therapie Deutsche ...

Schmerztherapie 2 / 2010 - Schmerz Therapie Deutsche ...

Schmerztherapie 2 / 2010 - Schmerz Therapie Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

keit in einem Kommentar zu erarbeiten und für den Praxisgebrauch<br />

zur Verfügung zu stellen. Hierzu werde ich sicher in<br />

meinem nächsten Editorial Näheres berichten können.<br />

Neues vom <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schmerz</strong>tag<br />

Seit Jahren werden am <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schmerz</strong>- und Palliativtag,<br />

der großen Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />

<strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> und der mit ihr verbundenen Fachgesellschaften<br />

und Patientenorganisationen, die neuesten Forschungsergebnisse<br />

der <strong>Schmerz</strong>grundlagenforschung und<br />

der hieraus resultierenden aktuellsten <strong>Therapie</strong>konzepte in<br />

Symposien, Workshops und Seminaren vorgestellt und diskutiert.<br />

Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, bietet<br />

dieses Heft einen breiten Überblick über wichtige Highlights<br />

des <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schmerz</strong>- und Palliativtages <strong>2010</strong>.<br />

Neue Versorgungskonzepte<br />

Gerade das heftige Ringen der neuen Bundesregierung um<br />

bessere Versorgungskonzepte in einer älter werdenden Gesellschaft<br />

macht deutlich, wie wichtig sektorenübergreifende<br />

Versorgung und komplexe <strong>Therapie</strong>ansätze in einer effizienten<br />

und dennoch kostengünstigen Medizin sein müssen.<br />

Thomas Nolte, der diesjährige Träger des <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Schmerz</strong>preises, hat diesen Gedanken in vielen Jahren zum<br />

Zentrum seiner Arbeit gemacht und berichtet ab Seite 9 über<br />

die vielfältigen inhaltlichen, aber auch wirtschaftlichen Aspekte<br />

innovativer Versorgungskonzepte in <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong><br />

und Palliativmedizin.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Gesellschaft für <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> bringt<br />

sich in diese Diskussionen intensiv ein, unter anderem durch<br />

Gespräche mit dem Gesundheitspolitischen Arbeitskreis des<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bundestages, mit der Bundesärztekammer und<br />

mit Gesundheitspolitikern auf allen Ebenen wie dem Bundesgesundheitsministerium,<br />

um die Versorgung von <strong>Schmerz</strong>patienten<br />

auch in Zukunft qualitätsgesichert zu ermöglichen.<br />

SCHMERZTHERAPIE 2/<strong>2010</strong> (26. Jg.)<br />

Editorial<br />

Neue Vergütungsregelungen ab Juli <strong>2010</strong><br />

Die Neuregelung der ärztlichen ambulanten Vergütung durch<br />

die Kassenärztliche Bundesvereinigung wird auch diesmal<br />

Einfluss auf die <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> haben, da viele der bisher<br />

„freien Leistungen der <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong>“ jetzt in qualitätsgebundene<br />

Zusatzvolumina eingepackt werden, mithin budgetiert<br />

sind und die in der <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> ohnedies meist<br />

geringen Regelleistungsvolumina mit einem festen Betrag<br />

vergütet werden.<br />

Insgesamt erweckt die immer hektischer werdende Veränderung<br />

der Vergütungsregelungen bei gleichzeitig gleichbleibender<br />

Gesamtvergütung den Eindruck eines Kartenspielers,<br />

der 32 Karten immer neu mischt und neu verteilt,<br />

ohne dass zusätzliche Joker ins Spiel gekommen sind.<br />

Die Verteilung wird anders, aber es gibt nicht mehr, es<br />

treten immer wieder erneut Verwerfungen auf, die es hinterher<br />

(meist hektisch) zu glätten gilt. Insofern glaube ich, sollten<br />

wir von der veränderten Vergütung ab 1. Juli <strong>2010</strong> nicht<br />

allzu viel erwarten, allenfalls sehr schnell reagieren und sich<br />

abzeichnende Verwerfungen, die zu einer Verschlechterung<br />

der schmerztherapeutischen Versorgung führen, kommunizieren<br />

und auch öffentlich artikulieren.<br />

In all diesen Bemühungen wird Sie Ihre <strong>Deutsche</strong> Gesellschaft<br />

für <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> auch weiterhin intensiv unterstützen!<br />

Für die bevorstehende Ferienzeit wünsche ich Ihnen sonnige<br />

und erholsame Tage und grüße Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe<br />

Präsident<br />

<strong>Deutsche</strong> Gesellschaft für <strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> e. V.<br />

Versorgung in der Breite sichern<br />

Beim <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schmerz</strong>- und Palliativtag 010 wurden neben den neuesten Erkenntnissen<br />

der Grundlagenforschung auch die hieraus resultierenden Versorgungskonzepte<br />

intensiv diskutiert. Von Stammzellenforschung, Hyperalgesie bis zu den<br />

integrativen Versorgungskonzepten spannte sich der breite Themenbogen, der mit<br />

einem gesundheitspolitischen Forum abschloss. Über 00 Teilnehmer konnten von<br />

den Kongresstagen viel Nützliches für ihre tägliche Arbeit mitnehmen.<br />

O pioide<br />

können nicht nur <strong>Schmerz</strong>en lindern,<br />

sondern ihrerseits auch die Empfindlichkeit<br />

auf <strong>Schmerz</strong>reize erhöhen und dadurch<br />

<strong>Schmerz</strong>en intensivieren. Einen synaptischen<br />

Mechanismus, der hinter dieser sogenannten<br />

opioidinduzierten Hyperalgesie (OIH)<br />

steckt, klärte die Wiener Arbeitsgruppe von<br />

Prof. Jürgen Sandkühler* auf. μ-Opioide besitzen<br />

eine direkte hemmende Wirkung auf die<br />

synaptische Übertragung zwischen Aδ- bzw.<br />

C-Fasern und den Nervenzellen im Hinterhorn<br />

des Rückenmarks. Dieser Effekt erklärt, warum<br />

Opioide den Nozizeptorschmerz hervorragend<br />

lindern, während sie die durch A-Fasern ver-<br />

<strong>Deutsche</strong>r <strong>Schmerz</strong>-<br />

und Palliativtag <strong>2010</strong><br />

in Frankfurt a. Main<br />

mittelte dynamische mechanische Allodynie<br />

weitaus weniger unterdrücken. Kommt es zu<br />

anhaltenden <strong>Schmerz</strong>en, z.B nach Traumen<br />

oder Entzündungen, entsteht ein <strong>Schmerz</strong>gedächtnis<br />

durch die Potenzierung der synaptischen<br />

Übertragung an den nozizeptiven C-<br />

Fasern, die sog. synaptische Langzeitpotenzierung<br />

(LTP). Diese kann laut Sandkühler durch<br />

eine frühzeitige präventive Analgesie durch<br />

Opioide verhindert werden.<br />

* Symposium „<strong><strong>Schmerz</strong>therapie</strong> am Puls der Zeit:<br />

von Grundlagen bis Wirtschaftlichkeit“, 9. . 010<br />

in Frankfurt/M. Veranstalter: Mundipharma GmbH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!