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Businessplan Arbeitshandbuch

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Markt und Konkurrenz <strong>Businessplan</strong> <strong>Arbeitshandbuch</strong><br />

Kriterien zur Marktsegmentierung bei Konsumgütern sind geografi sch (Region, Bevölkerungsdichte), demografi sch (Alter, Geschlecht,<br />

Einkommen, Ausbildung), psychografi sch (soziale Schicht, Lebensstil) oder kaufverhaltenbezogen (Kaufanlass, Kaufgrund,<br />

Verwendungshäufi gkeit, Einstellung zum Produkt). Ist das Produkt im Bereich der Geschäftskunden angesiedelt, bieten sich demografi<br />

sche (Branche, Unternehmensgrösse), operative (Technologie der Kunden, Kundenkompetenz), beschaffungsorientierte (bestehende<br />

Beziehungen, allgemeine Beschaffungspolitik), kaufsituationsbedingte (Dringlichkeit, Auftragsumfang) und personengebundene (Risikobereitschaft,<br />

Lieferantentreue) Segmentierungskriterien an.<br />

Die Segmentierung sollte sorgfältig durchgeführt werden, da sie die spätere Gestaltung des Marketing-Mix beeinfl usst. Abschliessend<br />

wird die Marktsegmentierung durch zwei Kontrollfragen überprüft. Erstens, stimmen die Produkte mit den Kundenbedürfnissen der<br />

einzelnen Zielgruppen überein, und zweitens, welche Differenzierung wird damit gegenüber der Konkurrenz erreicht ?<br />

Die Konkurrenzanalyse beleuchtet im nächsten Schritt die Stärken und Schwächen der wichtigsten Konkurrenten. Verglichen werden<br />

die Konkurrenten anhand unterschiedlicher Kriterien, beispielsweise anhand von Absatz, Umsatz, Marktanteil, Produktlinien, Zielgruppen,<br />

Vertriebskanälen oder Wachstumspotenzial. Die eigene Unternehmung wird in diese Bewertung aufgenommen, um sie so den<br />

Mitbewerbern gegenüberzustellen. Interessant ist an dieser Stelle die Frage, welche Substitutprodukte, also Produkte, die den gleichen<br />

Kundennutzen erfüllen, auf dem Markt sind oder kommen und das eigene Produkt konkurrieren.<br />

Bei der Marktanalyse insgesamt sollte möglichst strukturiert vorgegangen werden. Hilfreich ist dabei eine individuelle Checkliste, auf<br />

der jene Zahlen, Daten und Fakten stehen, die für die Marktanalyse benötigt werden. Bei der Erhebung der Daten ist Fantasie und<br />

Flexibilität angesagt. Als Informationsquellen dienen Fachjournale, Marktstudien, Branchenverzeichnisse, Verbände, Behörden, statistische<br />

Ämter, Banken und Datenbanken im Internet.<br />

Gelegentlich, und dies gilt insbesondere für neuartige Produkte, ist nur eine geringe Zahlenbasis über die jeweiligen Märkte vorhanden.<br />

In diesem Fall können Schätzungen weiterhelfen. Wichtig bei Schätzung ist, dass sie auf einem soliden Fundament aufgebaut und<br />

begründet werden. Die grundlegenden Zahlen und Annahmen sollten nachvollziehbar sein und überprüft werden können. Eine seriöse<br />

Schätzung beruht nicht nur auf einer Quelle, sondern stellt Quervergleiche an und überprüft die verwendeten Zahlen mit anderen<br />

Quellen. Ist die Berechnung fertig, sollte man zur Sicherheit den Hausverstand prüfen lassen, ob die Ergebnisse auch tatsächlich Sinn<br />

machen.<br />

Der Analyse von Märkten und Konkurrenten wird in der Regel viel Aufmerksamkeit gewidmet. Eine ungenaue Arbeit ist insbesondere<br />

bei Start-ups ein häufi ger Grund für das Scheitern. Der Unternehmer bzw. das Unternehmerteam sollte Wert darauf legen, den Markt<br />

selbst zu erforschen und Marktstudien nur ergänzend beiziehen. Hilfreich dabei sind beispielsweise kleine Umfragen oder Gespräche<br />

mit potenziellen Kunden, Zwischenhändlern oder Lieferanten. Eine gute Kenntnis des Marktes und der Kunden ist die Voraussetzung<br />

für jeden unternehmerischen Erfolg.<br />

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